Berührend, umwerfend & wunderschön: David Gilmour – Luck and Strange

Felix Untersteiner sagt:

Nachdem ich das Album seit gestern mehrere Male gehört habe, erlaube ich mir ein vorläufiges Fazit. Ich werde es in eine positive und eine abschließend neutral-distanzierte detailliertere Rezession unterteilen.

Es ist wunderbar nach so vielen Jahren wieder das Erlebnis zu haben ein neues DG Album zu erhalten und das Erste mal hören zu dürfen. Rattle that Lock ist in der Erinnerung noch sehr präsent aber doch schon ewig her. Und obwohl Gilmour sagte er wird quasi sofort mit dem nächsten Album starten, könnte es das letzte mal gewesen sein.

Der Sound ist sehr gut und knackig geworden, einige Momente zitieren Echoes, Elemente aus seinem Debut Album oder D. Bell.
Beim Solo von Scattered zündet er gegen Ende den Gilmour God-Tone im Moment wo er zur Overdrive noch den Compressor rein schaltet und die Bridge der Strat auf Bridge Position stellt, dass Solo könnte endlos gehen.

Ich gehe jetzt etwas distanzierter auf die Tracks ein.

1. Black Cat – erinnert den ersten Noten nach extrem an 5AM von Rattle that lock und endet leider so schnell wie es begonnen hat – eher ein Mini Intro als ein Song. 1/5 Sterne

2. Luck and Strange – Bluesig und cooler groove besonders von Rick den David zum Glück mit eingebaut hat. Auch Gilmours bluesige fills und locks gefallen mir – seine Stimme wirkt aber mitunter sehr am und über dem Limit und wird teils dünner als seine hohe E Saite. 3/5 Sterne

3. The Pipers Call – mittlerweile der Lieblingssong des Albums für mich, habe ihn seit Erscheinen oft gehört und ich mag ihn wirklich mittlerweile, die Struktur das Solo, geht gut runter. 4/5 Sterne

4. A Single Spark – mit dem Song werde ich gar nicht warm, für mein Gefühl führt er nirgends hin, und trifft auch meinen Geschmack gar nicht, dass Solo am Ende ist definitiv das Beste am Song und erinnert in seiner Art und Weise etwas an the Blue aber ohne das Octaver-WahWah…aber es dümpelt leider nur vor sich hin, ganz nett aber nichts das mich fesselt. 2/5 Sterne

5. Vita Brevis – wieder ein Intro das aber nicht wirklich in den nächsten Song über geht, sondern für sich alleine steht ohne wohin zu führen, wieder extrem kurz – seltsam da Gilmour ja der Meister der Instrumentals wäre – Raise my Rent is knocking. 1/5 Sterne

6. Between Two Points – entspannender Song den ich mittlerweile recht angenehm finde, die Stimme seiner Tochter ist sehr entspannend und das Solo am Ende ist cool – solider Track. 3/5 Sterne

7. Dark and Velvet Nights – der Song hat einen coolen groove und ist irgendwie das “Today” dieses Albums. 3/5 Sterne

8. Sings – für mich eines der Highlights des Albums, mich erinnert der Vibe an I cant breathe anymore und die Stimmung seines Debut Albums, dass ich als das Beste und lockerste seiner Solo Karriere empfinde. Es könnte auch auf der A Side von Meddle sein, quasi A Pillow of Winds feat. I cant breathe anymore. Gegen Ende spielt Guy Bass licks die sehr an DB oder Hey You erinnern und somit eine kleine weitere Verknüpfung herstellen. Dem Song würde ein Solo am Ende sehr gut stehen leider endet es eher unauffällig. 4/5 Sterne

9. Scattered – Der Herzschlag zitiert in seiner Idee auch Dark side, dass Piano Ricks Echoes – bitter süß, der Song bricht in sich zusammen und baut sich dann Stück für Stück auf, in einem wunderschönen Akustik Solo dass mich kurz an Tubular Bells erinnert hat, bevor Dave endlich die Black Strat zündet und so klingt wie nur er klingen kann, ein Solo das ewig gehen kann und somit zwangsläufig leider viel zu früh endet, es hätte noch gerne 90 Sekunden länger gehen können und die 2 Instrumentals ersetzen, es hätte keiner gemerkt. ein wunderschöner Song der Live sicher für jeden der es erleben darf erst so richtig zünden wird mit einem vermutlich gigantischen Solo. 4/5 Sterne

Das Album hat für mich einige Highlights, aber auch einige Lowlights, gemessen an Meisterwerken wie DSOTM oder DB, sehe ich das Album sachlich bei 3/5 Sternen.

Aber dass passt schon so, gerne jedes Jahr. Habt viel Freude mit dem Anhören und den Konzerten, ich bin gespannt wie das Album ankommt.

Andreas sagt:

In meinem Kommentar oben ist Werner Reinke gemeint, nicht „unser“ Werner hier….!! Sorry!

Jürgen Medele sagt:

Wow, ich bin echt begeistert von dem neuen Album . Ich habe es mir bis jetzt dreimal angehört , und werde noch paar durchläufe brauchen um das alles zu realisieren was da alles an Genialität vorhanden ist . Aber was ich sagen kann die Gitarrensolos auf dem ganzen Album sind einfach der Hammer.
Romany ihre Stimme und den Song finde ich Klasse. Und ja es kommt bei mir ein gewisses Floyd feeling auf . Das heißt , die Songs gehen vom Ohr direkt ins Blut , wie eine Droge . In diesem Sinne noch viel Spaß beim hören und schönes Wochenende

René sagt:

Nach erstem Hören der Blu-ray hat sich meine Vorfreude auf das Konzert in Rom durch die Bandprobe nochmal extrem gesteigert. Ich habe zwar bisher nur einen Gesamteindruck von Luck and Strange, der mich aber absolut begeistert. Es gibt auf dem Album für mich viele Ankerpunkte, die eine Verbindung zu früheren Songs herstellen, ohne dass ich irgendwas als “Kopie von” empfinde. Und da ist dieser magische Sound, den David Gilmour vor allem mit der Strat zaubert und der mich noch immer im tiefsten Inneren berührt.
Ich hatte nach 2015 und 2016 gehofft, ihn nochmal live erleben zu können – bald ist es soweit, welches Glück!

Kowalski sagt:

One an Island ist meiner Meinung nach um einiges besser. Scattered das Solo ein Traum, könnte aber länger sein. The pipers call ist noch der peppigste song. Between…mit Romany mag hier im Haus keiner, kindliche Stimme und langweilig. “Sings” ist lieblich in der Melodie und gut zu hören, mehr aber auch nicht. Aber ich freue mich, dass er in seinem Alter noch es drauf hat und etwas produziert. Beweisen muß er es ja nicht.

Michael G sagt:

ehrlich gesagt und bei aller Liebe für David Gilmour, aber mich haut die neue Scheibe nicht vom Hocker.
Ich war sehr gespannt und voller Vorfreude, aber leider muss ich sagen die Enttäuschung überwiegt. Und die Aussage, wenn sie denn so gefallen ist, das beste seit Dark Side….. lässt mich schulterzuckend und verwirrt zurück.
PS
ich musste nach Luck and Strange diese, nämlich Dark Side of the Moon, auflegen.
Aber natürlich ist das alles Geschmackssache

Stephan sagt:

Für mich ist es ein sehr gelungenes und rundes Album, welches mich nach mehrmaligem hören immer mehr fesselt. Man kann und darf es nicht mit PF-Alben vergleichen und auch nicht mit seinen anderen Soloalben. Es ist für sich gesehen ein sehr persönliches Album, nicht sein bestes seit dsotm. Diese Aussage finde ich nicht so treffend. Seit 1973 sind so phänomenale Alben noch von PF und auch von ihm als Solokünstler veröffentlicht worden. Aber wenn er seine Soli auf seiner Strat spielt, das ist schon nur einfach schön…..
Ich finde es nur einfach schön, dass er uns noch mal ein schönes Album präsentiert. Vielleicht sein letztes oder vorletztes…Seid alle dankbar, dass er uns des Weiteren noch Konzerte präsentiert. Danke David, dass du uns das alles noch einmal ermöglichst. Andere kommen in dem Alter nicht einmal von Ihrer geliebten Couch hoch.
Respekt und höchste Anerkennung. Bin seit Anfang 1977 Fan von PF und habe seit dem viele Konzerte von PF und den einzelnen Mitgliedern live gesehen.
Ich bin mit der Musik mittlerweile alt geworden und genieße im Rentenalter diese feine Musik immer noch so, wie in meinen Jugendlichen Jahren.
Und jetzt mache ich mich noch einmal auf mein großes Idol live zu erleben. Ich freue mich drauf und wünsche allen die es auch erleben dürfen unglaublich viel Spaß und Gänsehaut.

Olaf sagt:

Habe das Album bis jetzt ca. 20 x gehört und bleibe bei meiner Meinung. Ja, die letzten 3 Alben sind sehr persönlich. Das freut mich für Herrn Gilmour…aber grundsätzlich sind `persönlich Alben`so eine Sach – nur der Autor versteht sie richtig. (übrigens : jetzt auf Radio Bob- Progstream Comfortably numb)
Aber Egal.
Freue mich auf den 2.10. in Rom.
Wer von euch ist dabei ?

Philipp sagt:

Ich habe die weiße Ausgabe mit dem alternativen Cover und die Emerald Green. Beide klingen sehr gut und knistern auch nicht.

Andi sagt:

Also, ich hab das ganze Album jetzt glaube ich zum 30. Mal gehört und ich muss sagen: Ich finde es von der ersten bis zur letzten Note einfach nur schön! Mir gefällt es besser als OAI um viel besser RTL. Ich merke dass ich zum Beispiel RTL viel weniger oft gehört habe als LAS. Wieso ist das so? Für mich sind die Songs und die Melodien auf LAS einfach stärker als bei den Vorgängeralben. Und das ganze ist klangtechnisch sehr spannend produziert ! Danke für dieses Album, David! Ich hatte dich Werner bei Nick Mason in München auf dem Tollwood vor dem Zelt getroffen und du wolltest wissen, wie mir die neuen Songs gefallen. Ich finde es mit das Beste was David gemacht hat. Luck and Strange, Between two Poins, Dark and Velvet Nights, Signes, Scattered und Yes I Have Gohsts sind für mich einfach unglaublich schöne Songs. In diesen Sphären bewegen sich in meinem Gedanken Songs wie High Hopes, Marooned oder Louder than Words. Ich sag jetzt bewusst nix zu den 70ern weil das eh Outstanding ist. Wenn man aber mit 78 noch in der Lage ist, Songs zu schreiben, die einem bis ins tiefste Mark berühren, so wie es mir beim Hören ergeht, dann kann man einfach nur den Hut ziehen und feststellen: Was für ein unglaublich kreativer, wunderbarer und berührender Künstler und Songschreiber David Gilmour ist. Ich bin am 11.10. in London dabei und kann es nicht erwarten!