Roger Waters hält Grexit für riesiges Desaster
Ein weiteres Interview mit Roger Waters, ist heute auf der Webseite des Tagesspiegel erschienen. Interessant ist Waters Position zur Europäischen Union! Er ist gut informiert und zeigt sich als Fan der EU. Er ist gegen einen Austritt Englands und hält einen Grexit für einen großen Fehler. Ach ja und zum Schluss sprach er über sein neues Album!
Großbritannien entfernt sich von Europa. Wie bewerten Sie das geplante Referendum über einen englischen Ausstieg aus der EU?
ROGER WATERS: Ich bin strikt gegen einen Austritt. Es wäre ein furchtbarer Schritt zurück für die europäische Idee und auch für England selbst. Das würde uns abschneiden von Europa und uns abtreiben lassen in Richtung des offenen Atlantiks. Das ist nicht gut. Wir würden erneut zu einem Pudel, der den großen Hunden hinterherläuft, in unserem Fall dann den USA.
Die Griechenland-Krise spitzt sich weiter zu, ein Grexit ist nicht mehr ausgeschlossen.
ROGER WATERS: Ein Grexit wäre ein riesiges Desaster für ganz Europa. Es wäre unverantwortlich, wenn die europäischen Regierungen das nicht hinbekommen, dass Griechenland seine Verpflichtungen erfüllen kann. Einen Grexit kann niemand mit gesundem Menschenverstand wollen.
Was kommt nach dem Film zu „The Wall“?
ROGER WATERS: Ich arbeite schon an einem neuen Album mit neuen Songs, auch wenn ein paar ältere dabei sein werden. Ich habe seit 40 Jahren immer dasselbe Bild gemalt, da werde ich mich nicht dazu bringen, etwas vollkommen Neues zu malen. Ich bin auch schon dabei zu planen, wie eine Show aussehen könnte, aber nicht mehr eine für die großen Stadien wie bei „The Wall“, dafür werden Säle genügen.
Werden Sie dabei mit Nick Mason arbeiten, dem Drummer Ihrer früheren Band Pink Floyd, wie zuletzt zu hören war?
ROGER WATERS: Das steht nicht an. Ich sehe ihn zwar regelmäßig, aber wir werden keine Musik mehr zusammen machen. Das ist endgültig vorbei, seitdem Rick Wright tot ist. Diesen Sommer gebe ich Mitte Juli ein Konzert auf dem Newport Folk Festival. Ich freue mich schon darauf. Als sie mich fragten, ob ich bei ihnen auftreten würde – das ist eine relativ kleine Sache mit 10 000 Menschen, – erinnerten sie mich daran, dass dort 1965 Bob Dylan bei seinem Auftritt als Verräter beschimpft und ausgebuht wurde, nur weil er auf einer elektrischen Gitarre spielte. Man fasst es nicht. 50 Jahre ist das schon her! Was für eine lange Zeit.
Dass Interview mit Roger Waters, gibt es hier zu lesen: Tagesspiegel: Roger Waters wir müssen ganz viel Lärm machen.
Wir danken Joachim Lingelbach für das Foto!