Gerald Scarfe “Tear Down The Wall” 4.10.2009 in Halle
Bericht und Fotos von Ralf Ingwers
Ich habe mir die Scarfe Ausstellung angesehen. Für mich hat es sich sehr gelohnt, sich die Zeichnungen mal im original anzusehen. Außerdem sind einige Bilder ausgestellt, die ich noch nicht kannte. Vor allem die „nicht floydschen“ Karikaturen waren mit völlig unbekannt. Die Ausstellung selber war allerdings, na sagen wir mal etwas lieblos präsentiert. An manche der riesigen Wände hingen in der Ecke vier Bilder. Vor einer Wand stand ein Podest auf denen Notenständern vor den Exponaten standen. Handwerker waren zum Teil auch am hämmern und klopfen. Fotografieren war kaum möglich. Die Neonbeleuchtung hat übermäßig gespiegelt, was bestimmt auch so beabsichtigt war.
Gerald Scarfe zählt zu den bedeutendsten englischen Karikaturisten und Bühnenbildnern. Weltbekannt wurde Scarfes Arbeit vor allem durch seine Tätigkeit als Art Director für das epochale Konzeptalbum „The Wall“ von 1978 –1979 für die Rockgruppe Pink Floyd, dem daraus folgenden Film mit zahlreichen Animationssequenzen und den dazugehörigen Konzerten, für die er auch die Bühneneinrichtung entwarf. Erstmals werden seine Zeichnungen und Animationen für das Konzert und den Film „The Wall” von Pink Floyd, die zwischen 1978 und 1991 entstanden sind, in Deutschland in einer eigenen Ausstellung gewürdigt. Scarfe jedoch nur auf Pink Floyds „The Wall“ zu reduzieren, hieße den eminenten politischen und satirischen Zeichner außer Acht zu lassen, als der er im angelsächsischen Raum sehr bekannt ist.
Deshalb werden seine Werke für Pink Floyd ergänzt um eine Auswahl aus seinen politischen Karikaturen und satirischen Portraits, mit denen Scarfe das politische Geschehen und seine Akteure in Zeitungen wie dem New Yorker oder der Sunday Times jahrzehntelang kritisch begleitet hat. Auch diese in Deutschland bislang unbekannte Seite Scarfes werden in der Moritzburgwollen wir erstmals umfassend vorgestellten.
Wir danken Ralf Ingwers!!