Vic Singh erinnert sich an The Piper At The Gates Of Dawn Fotosession mit Pink Floyd
Ich bin auf einen interessanten Bericht, der schon vor einem Monat auf der Website von Loudersound erschien, aufmerksam geworden. In dem Artikel The Story behind the iconic artwork for Pink Floyds The Piper At The Gates Of Dawn geht es um den Fotografen Vic Singh, dessen Fotografien von Nick Mason, Rick Wright, Roger Waters und Syd Barrett auf der Hülle des ersten Pink Floyd Albums landeten.
Aus heiterem Himmel kam im Frühsommer 1967 der Anruf von Pink Floyd’s Management (Peter Jenner und Andrew King), in dem er gefragt wurde, ob er Interesse hätte, die Band in seinem Studio zu fotografieren.
VIC SINGH: Ich hatte die Band einige Wochen zuvor auf einer Veranstaltung in Piccadilly getroffen – wir haben Veranstaltungen damals als Happenings bezeichnet. Also wusste ich von ihnen, aber ich hatte sie nie bei einem Auftritt spielen gesehen. Ich habe gefragt, ob sie etwas Besonderes für die Fotosession im Sinn haben, aber sie sagten nein, sie würden es mir überlassen.
Die Fotosession dauerte den ganzen Tag. Einige Tage später schickte Singh die Bilder an das Management und rief an, um herauszufinden, ob alles in Ordnung war. “Ja, sie sind großartig“, antwortete ihm das Floyd-Management und ergänzten, dass sie die Bilder verwenden würden und das Syd Barrett die Rückseite des Albumcovers entwerfen würde.
VIC SINGH: Eine Weile später sah ich das Cover und es sah gut aus. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich es in einem Geschäft gesehen habe oder ob es mir jemand gezeigt hat. Auf der Aufnahme sieht nicht nur jeder gut aus, auch die Beschriftung des Wortes Pink Floyd passt perfekt in die Mitte. Einige der anderen Bilder waren genauso gut, aber es gab keinen Platz für den Schriftzug. Deshalb haben sie ihn ausgewählt.
Von Pink Floyd hörte Singh nichts mehr und er ging auch zu keinem Auftritt. Und er wurde auch nicht bezahlt.
VIC SINGH: Das Urheberrecht liegt also bei mir. Ich besitze dieses Shooting, aber ich mache keine große Sache daraus. Denn für mich waren sie damals hautnah. Und kurz nachdem das Album rauskam, hatten sie Probleme mit Syd. Dann ging er und das Management wechselte und anscheinend wurden alle Bilder an Storm Thorgerson von Hipgnosis geschickt, als er anfing, all ihre Grafiken zu machen. Und er hat einige brillante Arbeiten für sie geleistet, aber bis dahin war ich längst weitergegangen.
Kann man sich gar nicht vorstellen, dass er nicht bezahlt wurde. Die Zeiten waren damals definitiv noch anders. Solcherart Erinnerungen von Zeitzeugen aller Art sind besonders wertvoll. Den gesamten Artikel gibt es hier nachzulesen: The Story behind the iconic artwork for Pink Floyds The Piper At The Gates Of Dawn.
Letzte Woche wurde ein alternatives Foto von Vic Singh auf der Facebook-Seite der Floyd’s gezeigt.
… Here’s an alternate picture from Vic Singh’s photo session for the cover.
Vielleicht erhielt er zwischenzeitlich auch sein Geld. 😀