The Pink Floyd & Syd Barrett Story
Weil wir uns gerade über “Dark Globe”, R.E.M und Roger Waters austauschten, möchte ich wieder auf die “The Pink Floyd & Syd Barrett Story” Dokumentation hinweisen! Wer diese ausführliche Dokumentation über die Anfangsjahre der Pink Floyd nicht besitzt, dem darf ich sie empfehlen! 2014 ist die dritte Auflage erschienen.
The Pink Floyd & Syd Barrett Story
(2006, The Definitive Edition 2 DVDs)
DVD 1
Die zwei Hauptmenüpunkte der DVD sind “Geschichte” und “Roger Waters Interview”. “Die Geschichte” zeigt den 49-minütigen Film, der sich nicht unterscheidet von der bisher bekannten Version. Neben den Interviews mit David Gilmour, Nick Mason, Roger Waters und Rick Wright kommen u.a. noch Bob Klose, Peter Jenner, Joe Boyd, Jerry Shirley, Robin Hitchcock, Mick Rock, Mike Leonard, Aubrey Powell und Graham Coxon zu Wort.
Das Roger Waters Interview (54 Minuten) wurde in den Abbey Road Studios 2001 aufgezeichnet. Waters erzählt unter anderem ausführlich über Barrett’s Einflüsse auf die Alben “The Wall” und “Wish You Were Here”. Dabei kommen viele neue Details zu Tage. Das Interview wurde wahrscheinlich am 19.10.2001, im Zuge seiner “In the Flesh” Tour Pressekonferenz, in den Abbey Road Studios aufgezeichnet.
Roger Waters: Offensichtlich erscheint Syd auf “Wish You Were Here” … und auch bei “The Wall”. Meine Freundschaft zu ihm und seine Krankheit … haben sich zu einer enormen Trauer kombiniert. Das ist alles sehr traurig. Ich bin immer noch traurig darüber.
Manchmal lese ich über Leute, die mit ihm Kontakt aufgenommen haben. Ich habe von Rosemary (Syds Schwester) erfahren, dass er den Kontakt mit Leuten aus der Periode seiner Vergangenheit nicht mag, weil es ihn traurig stimmt, also bleibe ich von ihm weg. Und irgendwie glaube ich ist das alles was ich tun kann. Es wäre nicht gut ihm weh zu tun … aber es würde mir auch weh tun. Hier ist jemand der einmal mein Freund war … mit dem ich gelacht und meine Jugend verbracht habe, mit dem ich diese Vergangenheit teile. Es wäre für mich auch sehr unbehaglich ihn zu treffen und ihn zu sehen.
An dem berühmten Tag, an dem Syd zu den “Wish You Were Here” Sessions kam, hatte er einen abgeschorenen Kopf. Lange Zeit wusste ich nicht wer er war. Eine Zeit lang wusste es sonst auch keiner.
Haben Sie ihn da zum letzten Mal gesehen?
Roger Waters: “Ja – nein, ich habe ihn noch einmal bei Harrods gesehen. Ich war bei Harrods einkaufen und sah Syd.
Hat er Sie erkannt?
Roger Waters: Ich glaube nicht, dass er mich gesehen hat. Ich sah ihn, er hatte seine braune Tüte und kaufte Süßigkeiten. Er lebte von Süßigkeiten. Er lebte damals für lange Zeit im Hilton Hotel. Er hatte eine Suite. Er hat zu viel von seinem Geld dafür ausgegeben. Letztendlich zog er aus. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe.
DVD 2
David Gilmour Interview (35:26 Minuten). Gilmour schildert seine Eindrücke über Syd Barrett’s Verfall. Außerdem spielt er auf verschiedenen Akustikgitarren kurze Passagen von “Wish You Were Here”, “Shine On You Crazy Diamond” und “Comfortably Numb”.
Wie war das? Es handelte sich um ihren Freund … der durch eine Art persönlicher Hölle ging. Da war auch Druck, die Show fortzuführen ..
David Gilmour: Alle diese Dinge spielten mit hinein. Aber ich war 21 … ich glaube, ich war ziemlich ehrgeizig. Man will vorankommen und es ist schwer, diese Art … von Angebot abzulehnen. Logisch gesehen … machte es keinen Sinn. Syd tat auf der Bühne nichts. Es war irgendwie tragisch. Ich glaube, ich sah keine andere Möglichkeit, als mein bestes zu geben. Ich glaube wir waren alle voller Schuldgefühle … und das hielt lange Zeit so an. Es war eine tragische Sache … wie sie schon sagten, sehr traurig. Aber wir wussten nicht was wir tun sollten. Keiner von uns wusste zu der Zeit etwas über Schizophrenie … oder andere Geisteskrankheiten. und im Nachhinein ist es sehr einfach zurückzublicken und zu sagen, “Tja, wir hätten dieses oder jenes machen können.” Aber damals … machten wir einfach unseren Job weiter.
Gab es diesen Gedanken, “Syd braucht professionelle Hilfe”?
David Gilmour: Im Freundeskreis, bei Pink Floyd und dem Management, Peter und Andrew und Syd, der zu der Zeit schon nicht mehr ganz da war, gab es, soweit ich mich erinnere, keine großen Diskussionen darüber was man für Syd tun könnte. Aber in der Wohnung in Egerton Court, in der er und Bekannte von uns damals wohnten, gab es diese Diskussionen andauernd. Es wird erzählt, dass man ihn zu Ronnie Laing bringen wollte. Ich war nicht dabei und wusste nicht Bescheid. Sie müssen Leute wie Storm Thorgerson, die damals dabei waren, fragen, um zu erfahren was damit genau passiert ist.
Rick Wright Interview (26:01 Minuten). Das Interview mit Wright fand bei ihm zuhause in seiner Londoner Earls Court Wohnung statt.
Rick Wright: Soweit ich mich erinnere nahmen wir eine Radio 1 Show auf, bei der BBC und Syd kam nicht. Ich glaube es war ein Freitag. Keiner konnte ihn finden. Wir warteten und warteten, ich glaube wir sagten die Aufnahme ab oder wir versuchten es ohne ihn zu machen. Die Manager gingen los und suchten ihn. Als sie Syd fanden, was glaube ich an einem Sonntag oder Montag war, meinten sie zu uns, irgendetwas ist mit Syd passiert. Irgendetwas war passiert, eine totale Veränderung. Es gibt Gerüchte, ich weiß nicht … dass er mit anderen Leuten in einer Kommune lebte … die wie Timothy Leary glaubten … das Acid einen zur Wahrheit führen kann. Ich glaube er war vielleicht mit dieser Gruppe von Leuten zusammen … und er nahm zuviel.
Nick Mason Interview (27:15 Minuten). Humorvoll wie Mason nun mal ist muss er auch bei den eher traurigen Momenten lachen.
Nick Mason: Ich wünschte, ich hätte damals mehr verstanden und mehr getan. Vielleicht gab es nichts zu machen. Aber man wünscht sich, dass man menschlicher gehandelt hätte. Das ist die Hauptsache. Ich denke nicht über die Vergangenheit nach. Es war ok, und wir würden immer noch The Gnome spielen (lacht). Ich glaube wir machten die Situation noch schlimmer … anstatt ihm zu helfen. Aber manche Leute taten ihr Bestes für ihn. es gab Versuche, ihn zur Therapie zu bewegen. Ich bin mir sicher, Sie haben mit jemanden gesprochen der über Ronnie Laing erzählt hat. Aber er ist nie durch die Tür gegangen. Laing meinte nachdem ihm jemand Syds Symptome beschrieb: “Sind Sie sicher, dass das Syds Problem ist.
Robin Hitchcock Interview (19:41 Minuten) . Er spielt u.a. die Barrett Songs: “Gigolo Aunt” und “Dominoes”.
Robin Hitchcock: Seine Worte waren Dickichte von bildlichen Schilderungen. Ich hasse dieses Wort, Schilderungen. Es waren Dickichte von Worten. Wenn man Schilderungen sagt, bedeutet es, dass man definiert hat was die Worte bedeuten. Im Grunde genommen waren die Worte einfach da. Ich glaube nicht, dass es da einen großen Plan gab. Es war einfach die Ehrlichkeit des Unterbewusstseins. Er hat sich nicht die Arbeit gemacht Gedanken herauszufiltern … was eines der Dinge ist, die ich von ihm gelernt habe. Ich kenne wenige andere Songwriter die das tun, Dylan zu seinen besten Zeiten, wenn man die Kamera in Gedanken laufen lässt und alles aufnimmt.
Extras:
Graham Coxon spielt den Barrett Song “Love Song” 1:57 Minuten
History geht genauer auf die Jahre 1946, 1964, 1966 und 1967 ein.
Quiz
Discografie
Biografie
Disks: 2
Gesamtlänge: 236 Minuten
Tolle Doku.
Wenn ich mich recht erinnere haben die Bonus Interviews im Gegensatz zum Film keine dt. oder engl. Untertitel. Ist vielleicht für den einen oder anderen doch interessant…
Guten Morgen,
oben steht: “2014 ist die dritte Auflage erschienen”.
– Wo liegt der Unterschied zur Vorgängerversion ???
– Ist die 3. Auflage die mit der EAN-Nr. 5034504102972 ???
MfG
Mike
Die Hauptunterschiede ist das Bonusmaterial!
2003 erschien die Dokumentation auf einer DVD: The Pink Floyd & Syd Barrett Story Spieldauer: 49 Minuten.
2006 folgte eine 2/DVD. Mein Bericht bezieht sich auf diese Version. Spieldauer: 220 Minuten.
2014 folgte eine weitere Neu-Auflage. Spieldauer: 214 Minuten.
Ich habe gerade bei Amazon gesehen, dass es noch einige andere Varianten gegeben hat! Aber ich denke, dass die drei von mir angeführten ausreichend sind!
Hallo Werner,
sorry, ich hatte gestern keine Zeit zu antworten und Danke für Deine Nachricht!
Du hast geschrieben: “2006 folgte eine 2/DVD”. So weit ich es gesehen habe, hat die unter anderem deutsche Untertitel; dies ist für mich interessant.
Bei Amazon sind bezüglich 2003- und 2006er DVD-Ausgaben unter anderem diese Versionen gelistet und teils auch noch erhältlich:
1.:
Erscheinungstermin: 20. Januar 2006
Spieldauer: 236 Minuten
Anzahl Disks: 2
2.:
Erscheinungstermin: 29. September 2003
Produktionsjahr: 2003
Spieldauer: 220 Minuten
Anzahl Disks: 2
3.:
Erscheinungstermin: 16. Mai 2014
Produktionsjahr: 2006
Spieldauer: 214 Minuten
Anzahl Disks: 2
Wo liegt der Unterschied zwischen den 3 Versionen, die insgesamt – vorausgesetzt die Längenangaben stimmen – immerhin 22 Minuten Spieldauer-Unterschied aufweisen. Interessant ist auch: Enthalten alle drei Versionen die oben von Dir erwähnten Kurzpassagen von „Wish You Were Here“, „Shine On You Crazy Diamond“ und „Comfortably Numb“, die David Gilmour auf verschiedenen Akustikgitarren spielt?
Kannst Du, Werner, oder jemand anderes dazu etwas sagen!
Bis später!
Gruß
Mike
Ich würde diese neue Version bestellen:
The Pink Floyd & Syd Barrett Story [2 DVDs]
214 Minuten Pink Floyd Material!
Hallo Werner,
sorry, ich hatte bisher keine Zeit zum Antworten.
Oben stellte ich 2 Fragen (hier als Anriss nur Auszüge davon): “Wo liegt der Unterschied zwischen den 3 Versionen, … aufweisen” und “Enthalten alle drei Versionen die oben von Dir erwähnten Kurzpassagen … spielt”. Kannst Du oder kann jemand anderes dazu etwas sagen?
Gruß
Mike
Der einzige Unterschied der beiden letzten Editionen (The definitive edition und die von Werner beschriebene) ist das Cover.
Die 2-DVD-Versionen sind somit inhaltlich identisch