Gerald Scarfe sorgt mit israelkritischer Karikatur für Aufsehen
30.1.2013: Nach Roger Waters hat auch Gerald Scarfe mal wieder für ein bisschen politisches Aufsehen gesorgt!
von Thomas Huber
Nach Roger Waters hat auch Gerald Scarfe mal wieder für ein bisschen politisches Aufsehen gesorgt!
Eine Karikatur über den gerade gewählten Ministerpräsidenten Israels hat einen Aufschrei der Empörung in der britischen und israelischen Presselandschaft ausgelöst, zum einen, weil die Karikatur nicht ganz ohne war – sie zeigt Netanjahu beim Bau einer Mauer (!), die aus arabischen Knochen besteht und mit arabischem Blut zementiert wird – zum anderen, weil die “Sunday Times” eben jenes Bild am “Holocaust Memorial Day” veröffentlicht hat. Das Ganze ist soweit gegangen, dass sich Rupert Murdoch, der Vorsitzende der “News Corporation” , zu der auch die “Sunday Times” gehört, gezwungen sah, sich bei jüdischen Spitzenverbänden zu entschuldigen.
Dass Scarfe es durchaus auf Provokation anlegt, ist wohl nicht weiter ungewöhnlich, dafür ist er nun mal Satirist/Karikaturist, dem guten Roger will ich das aber mal nicht “unterstellen”.
So oder so, die Israel-Lobby hat beide im Visier:
Gerald Scarfe´s colourful career
Jon Stewart Fails to Question Roger Waters´s Anti Israel Extremism
Offensive anti israel cartoon in londons sunday times called blood libel
Rupert Murdoch entschuldigt sich für Netanjahu Karikatur
Thomas Huber ist “unser” Mann in London! Danke Dir für die interessante Zusammenfassung!
Mir hat bis heute niemand schlüssig erklären können, warum die Kritik an israelischen Politikern oder israelischer Politik mit Antisemitismus gleichzusetzen ist.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich alle Juden von Netanjahu und seiner Partei repraesentiert fühlen – ich kann mich nicht erinnern, dass er bei der Wahl 100% erreicht hat.
Das ist der Punkt. Scarfes Karikatur ist überhaupt nicht antisemitisch (also eine pauschale Ablehnung des Judentums und der Juden). Sie karikiert einen zionistischen Staatschef und dessen radikale Siedlungspolitik, es ist also eine politische Zeichnung. Die Aufgabe einer Karikatur ist nicht, zu gefallen und schön zu sein. Sie übertreibt satirisch die Wirklichkeit, um zum Nachdenken anzuregen. Und eine Karikatur ist eine Zeichnung, Zeichnungen sind ein Genre der Kunst, und die Kunst ist frei. Basta!
Allenfalls über zwei Dinge kann man diskutieren:
1. den Termin der Veröffentlichung – ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag. So radikal Netanjahus Politik auch ist, sie mit dem Holocaust zu vergleichen, wäre zynisch und unangemessen. Ob das Scarfes Intention war, wissen wir nicht. Mit Sicherheit war es aber eine auflagensteigernde Entscheidung, die Zeichnung an diesem Tag zu veröffentlichen. Und natürlich hat die Zeitung selbst den Termin festgelegt, wer denn sonst.
2. Das Objekt der Karikatur, die Mauer an der Grenze zum Westjordanland. Seit sie steht, haben die Selbstmordattentate abgenommen. Es fließt also weniger Blut. Allerdings ist sie kontraproduktiv in bezug auf einen möglichen Friedensprozeß. Und eine Mauer ist immer eine Beschneidung und Verletzung der Menschenrechte. Also ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Danke sunny! Kann nur akkordieren. Wunderbar.
Radio K.A.O.S.
“Home”
Roger Waters
Everybody’s got someone they call home
Ja, stimmt. Ist eigentlich sehr passend, fuer beide Seiten!
Everybody got somewhere they call home
When they overrun the defences
A minor invasion put down to expenses
Will you go down to the airport lounge
Will you accept your second class status
A nation of waitresses and waiters
Will you mix their martinis
Will you stand still for it
Or will you take to the hills
It could be clay and it could be sand
Could be desert
Could be a tract of arable land
Could be a house, could be a corner shop
Could be a cabin by a bend in the river
Could be something your old man handed down
Could be something you built on your own
Everybody got something he calls home
Could be a desert …
Ich sehe den Nahostkonflikt als eigentlich unloesbar an. Die Kurzfassung ist doch, dass man versucht hat ein Unrecht – den Holocaust – mit einem anderen – Landraub an den Palaestinensern – wiedergutzumachen. Das konnte einfach nicht funktionieren. Unbestritten ist aber auch, dass Israel die wohl einzige Demokratie in der Region ist. Jedoch konnte das bis jetzt auch nicht als Leuchtturm wirken. Traurig ist halt auch, dass die Religion zu einem grossen Teil als Vorwand dient, geht es bei den Gebietsstreitigkeiten doch auch um eine sehr knappe Ressource in der Gegend: Trinkwasser.
“There are no problems, only solutions.”
@murph
Man kann die Perversion was das Wasser angeht recht plastisch beschreiben: Wir Mitteleuropäer essen Erdbeeren, die Israel auf palästinensischem Gebiet mit deren Süsswasser bewässert, während die Palästinenser salzhaltiges Wasser trinken müssen. In Deutschland bekommt dann sowas noch das Bio-Siegel, für das Gewissen 🙂
Und aktuell hat Israel ja Syrien präventiv angegriffen……….Syrien und Iran drohen mit Vergeltung…
Nicht vergessen, dass Israel der größte Abnehmer von iranischen Pistazien ist. Über die Türkei, versteht sich. Sonst sieht man sich noch….
ich wollte eigentlich ein Zitat aus “Towers of Faith” posten, das zu diesem Thema gut passt, habe dann aber bemerkt, dass eigentlich das gesamte Lied so ziemlich das aussagt, wie ich über dieses Thema denke:
“Ooooh, the lonely boys
In their towers of faith
Ooooh, the lonely boys
Locked in their towers of faith
The prophet reclined
On the Golan Heights
Ohhh, the lonely boys
He said, this land is my land
To the Shiites
Ooooh, the lonely boys
And Jehova looked up from the sea of Galilee beneath
He said, I see you, you thief
This land is my land
And this sand is my sand
And this band is my band
Oh the lonely boys
Lookin’ over their shoulder
Checkin out every boulder in the park
Where the gates are closed from hate
After dark
And the Pope rolled up in his armored van
He fell on his knees and kissed the land
He said something that I did not understand
It was in polish
Then up stepped an aide
He said, I will translate
Here is what His Holiness said:
‘I am the Chief Jesuit.’
‘This land is Jesus’ land.’
‘And that is all’
‘All that there is to it.’
Hail Mary
Mother of God
And in New York City
The business man in his mohair suit
In the world trade center
Puffs on his cheroot
And he said,
Well I don’t care who owns the desert sands
My brief
Is with the hydrocarbons underneath
And the sea of battle rages
Around the ancient tombs
And mother nature licks her wounds
And the lonely boys locked in their towers of faith
Who are nervous in the park
When the gates are closed after dark
Ooooh, the lonely boys
In their towers of faith
Ooooh, the lonely boys
Locked in their towers of faith “
mE einer der Höhepunkte seines Schaffens, musikalisch wie textlich.