The Dark Side of the Moon – Immersion Box

So viel “Dark Side of the Moon” gehört, wie in den vergangenen Tagen, das habe ich seit vielen Jahren nicht mehr. Aufgrund der Live-Perfomances von Waters und diversen Tributbands, hatte ich es in den letzten Jahren eher wenig gespielt.

Waters tourte von 2006 bis 2008 mit dem Album, und auch Gilmour spielte ein paar Songs auf seiner kurzen On an Island Tour. Derzeit liegt es aber wieder auf Platz 1, meiner internen Pink Floyd Abspielliste. Der Grund dafür ist die Veröffentlichung der “Dark Side of the Moon Immersion Box“.

Das Unternehmen Dark Side – Immersion begann für mich vor zwei Wochen, als ich nicht ganz uneigennützig, Arne, Oskar und Michael (Arne kam am meisten dran!) nach ihrem Wissenstand über diverse TV-Geräte und Heimkinoanlagen regelrecht ausquetschte! Ich wollte mit dem Erscheinen der Immersions-Boxen zum ersten Mal auch in den Genuss des „perfekten“ Klangs kommen. Wann, wenn nicht, jetzt sollte ich in eine solche Soundanlage investieren! So, die zumindest für mich äußert plausibel klingende Begründung! Meine Umwelt stimmte zum Glück schweigend zu! Als ich schließlich vergangenen Freitag die Immersions-Box in meinen Händen hielt, wartete breit-grinsend die 5.1 Soundanlage darauf endlich loslegen zu dürfen! Aber dazu etwas später!

Die inneren Werte zählen!

Bevor es an das Auspacken ging, betrachte ich die Box von allen Seiten ganz genau, schließlich war jetzt noch die Schutzfolie darauf, die meine Fingerabdrücke von dem schönen Schwarz fern hielten. Perfekte Größe, perfektes Design, greift sich wunderbar an. Also runter mit der Folie und Sesam öffne dich! Meine Frau und die Kinder wurden Zeuge meiner kindlichen Freude.

BOOKLET: 40-seitiges 27 cm x 27 cm von Storm Thorgerson entworfenes Buch, das alle oder viele seiner Designs und Ideen, die er für dieses Album entworfen hat, zeigt. Auf zwei Seiten berichtet Thorgerson darüber, wie das Auswahlverfahren der Floyds ablief. Einige Covervorschläge hatte er in einem Nebenraum der Abbey Road Studios aufgelegt. Die Floyd kamen herein und nach ganz kurzer Zeit war die Entscheidung getroffen. Alle zeigten auf die Grafik mit dem Prisma.

Thorgerson versuchte noch, die Aufmerksamkeit der Band auf die anderen Entwürfe und Vorschläge zu lenken, sie lehnten lapidar ab: „Wir gehen wieder an unsere Arbeit, wir haben ein Album zu machen.“

FOTOBUCH: Pink Floyd On Tour 1972–74 exklusive Fotos von Jill Furmanovsky und Hipgnosis. Wunderbare Bilder von Pink Floyd, davon könnte ich noch viel mehr sehen!

ART PRINT: 27 cm x 27 cm großer “Dark Side of the Moon” Storm Thorgerson Roy Lichtenstein Kunstdruck.

KARTEN: 4 Sammlerkarten mit Designs und dazugehörigen Kommentar (rückseitig) von Storm Thorgerson. Interessant daran ist der Hinweis, dass es sich dabei um eine Kollektion von insgesamt 57 solchen Sammlerkarten handeln soll! Wo sind die restlichen Karten zu finden? In der “Discovery Box” sollen sich keine befinden. In der “Wish You Were Here” und “The Wall Box“ sollen weitere 4 Karten sein, macht zusammen 12 Stück. Fehlen aber noch etliche, bis es 57 sind! Vielleicht ein kleiner Wink auf weitere geplante „Immersions-Boxen“?

QUESTIONS FOR ASSORTED LUNATICS: In einem Kuvert befindet sich ein Blatt Papier, auf dem Roger Waters seine Idee, verschiedene Leute (Paul und Linda McCartney, Abbey Road Portier, Roadies, …) über Tod und Gewalt etc. zu befragen, genauer erläutert! Teilweise etwas schwer lesbar seine Handschrift.

EINTRITTSKARTE: Konzertkarte London Rainbow Theatre 18.2.1972

PASS: Backstage Pass Replikat von der Dark Side Of The Moon Tour 1973

SCHAL: Den habe ich noch nicht ausgepackt!

MURMELN: 3 schwarze Murmeln mit dem Dark Side-Prisma darauf. Mein jüngerer Sohn meldete seine Besitzansprüche!

UNTERSETZTER: 9 „Bierdeckel“, die auf einer Seite Thorgerson Entwürfe und auf der anderen einen Buchstaben zeigen. Wie könnte es anders sein, ergeben alle Buchstaben zusammen: PINK FLOYD.

DANKSAGUNG: In einem zwölfseitigen Booklet findet man alle Informationen zu den einzelnen Discs und Danksagungen. Pink Floyd bedanken sich auch bei dem einen oder anderen Fan. Vernon Fitch (Pink Floyd Archiv), Matt Johns (Brain Damage) und Glenn Povey (Echoes) werden explizit erwähnt. Sie haben in dem einen oder anderen Entwicklungsstadium geholfen oder beraten. Steve O´Rourke wird als Manager zur Dark Side Zeit erwähnt. Außerdem die einzelnen Manager jedes Bandmitglieds: Gilmour – Paul Loasby, Waters – Mark Fenwick, Mason – Tony Smith (Genesis), für die Angehörigen des verstorbenen Rick Wright werden die Interessen von einem gewissen Gary Tweedale vertreten.

Dark Side of the Moon von seiner allerbesten Seite

Ich bin absolut kein Experte für die Klanganalysen, das überlasse ich gerne jemanden, der das beherrscht. Ich beschränke mich auf einen einfacheren Zugang. Wie ich schon anfangs berichtete, besitze ich seit Kurzem einen Blu-ray-Player und eine dazugehörige 5.1 Soundanlage. Als ich die Blu-ray einlegte, um einmal ein wenig “reinzuschnuppern”, hat es mich beinahe umgehauen! Einen solchen Klang waren meine Ohren bisher nicht gewohnt! Also alles, was ihr von mir dazu hört, ist Folgendes, das ist die beste “Dark Side of the Moon” Version, die ich je gehört habe! Ob es die Demos sind, Brighton 1972, Wembley 1974 (der Oberhammer), der Parsons Dark-Side-Weihnachten-1972-Mix, alles wunderbar. Ich liebe alles davon!

Disc 2, CD2: The Dark Side Of The Moon performed live at Wembley in 1974 (2011 Mix)
A Wahnsinn! Genial in dieser Qualität! Selbstverständlich habe ich auch allerlei Aufnahmen (Tape, CD, Vinyl) von den Wembley 1974 Konzerten. Aber nichts in dieser Qualität! Ich bin einfach begeistert von der musikalischen Leistung der Band. Masons Schlagzeug perfekt! Wright wunderbar! Warum wurde sein musikalischer Beitrag so oft in Frage gestellt? Man versteht es nicht, wenn man hört, wie gut er auf diesem Mitschnitt spielt! Die beiden Leithammel Gilmour und Waters sowieso. Dick Parrys Saxofon bei “Us and Them” grandios! Man möchte einfach noch mehr davon, dass konnte ich an mir feststellen, mehr Mitschnitte, am besten von jedem Jahrgang ein vollständiges Konzert! Ich kann mir gut vorstellen, dass, wie Gilmour kürzlich berichtete, er von der Qualität und dem “Vibe” dieser Aufnahme völlig überrascht wurde! Ich war es auch! Ich freue mich schon auf die anderen Songs von diesem Konzert, “Raving and Drooling”, “Gotta Be Crazy” und “Shine On You Crazy Diamond Pt.1-9”, die es dann im November in der „Wish You Were Here Immersion Box“, zu hören geben wird!

Disc 6, CD3:
Neben Wembley 1974 die interessanteste Beigabe! „The Hard Way“ Demo hat mich sehr überrascht, dachte nicht, dass das so gut klingt. Toller Bass, da hätte man doch auch noch einen Song daraus machen können. „The Travel Sequence“ genial, kennen wir natürlich bestens, aber nicht in dieser Qualität!! Am liebsten wäre mir sie hätten Brighton 1972 komplett in die Box gelegt. Das hätte auch sehr gut den Verlauf und die Entwicklung gezeigt!

Disc 5, BLURAY, AUDIO+AUDIO VISUAL:
SCREENFILMS: Die Leinwandfilme (British Tour 1974, French Tour 1974, North American Tour 1975) sind wirklich sehr interessant. Dank gebührt den Floyds/Waters für ihre politischen Stellungnahmen, Politiker der damaligen Zeit werden passend zu dem Song „Brain Damage“ gezeigt. Beim Betrachten des Filmes, bekommt unweigerlich das Gefühl, dass sich seither nichts geändert hat. Pink Floyd waren trotz Superstarverkäufen und ausverkauften Arenen keine Schönwetterband.

BRIGTHON: Leider haben sich Pink Floyd viel zu wenig um Filmaufnahmen geschert! Anders ist es nicht zu erklären, dass es von der “Dark Side of the Moon” Ära 1972 – 1975, nicht einen vernünftigen Filmmitschnitt gibt! Gezeigt wird uns „Careful“ und „Set the Controls“, die thematisch eigentlich nicht zu „Dark Side“ passen, in Brighton 1972 gefilmt. Man kann sich kaum vorstellen, dass davon nicht mehr existiert.

Die Kameras werden ja wohl nicht nach den beiden Songs abgebaut worden sein. Wahrscheinlich wurde der Rest in der Zwischenzeit entsorgt, ewig schade darum. Man hätte aber vielleicht von der „Live in Pompeii“ DVD, die Abbey Road ´72 Aufnahmen von Adrain Maben, zusätzlich einfügen können. Es gibt auch einige Minuten 8 mm Film von der Hollywood Bowl 1972, die sind aber wirklich von schlechter Bildqualität. Vielleicht hebt man sich etwas für eine DVD-Box auf!?

DOKUMENTATION: Die anlässlich des 30-jährigen Jubiläums veröffentlichte „Dark Side of the Moon“ EPK, findet man dankenswerterweise auf der Bluray/DVD.

5.1 MIX: ein Genuss!

Disc 1, CD1: The Dark Side Of The Moon Digitally Remastered By James Guthrie 2011
Ich habe die 2011er-Version noch nicht gehört!

Disc 3 & 4, DVD1+2, Audio/Video:
Habe ich noch nicht gehört. Besprechung zu einem anderen Zeitpunkt.

Wo ist das Osterei?
Andy Jackson deutete bei einem Interview im Sommer an, dass es ein „Easter Egg“ zu finden gibt!? Ich habe es noch nicht entdeckt!

Fazit

Ich bin mehr als zufrieden mit der „Dark Side Box“. Natürlich hätte man vielleicht noch Brighton 1972 hineinlegen können, etc. Aber man darf nicht vergessen, dass bis vor einem halben Jahr, man so eine Box als völlig unrealistisches Wunschdenken abgetan hätte! Nie und nimmer hätte ich damit gerechnet, jemals noch eine Demo der „Household Objects“ hören zu können. Schon gar nicht auf offiziellem Weg!

Soviel zu meiner Einschätzung im Schnelldurchlauf! Jetzt bin ich gespannt auf eure Meinungen.