40 Jahre Animals: Musikexpress beschrieb Album, als Pink Floyd-Musik, ohne Feeling und Überzeugung
Ich hab sie schon einmal gebracht die Animals Albumkritik des Musikexpress von 1977 aber weil sie gar negativ ist bringe sie gern wieder. “Dogs” und “Pigs” kann man getrost vergessen, diese Songs kann jede Nachwuchsband zusammen leimen.
Musikexpress 3/1977: Animals
Pink Floyd
Harvest 1C 064-98 434
Seit die Pink Floyd mit ihrer ersten Single „Arnold Layne“ Anfang 1967 Platz 25 der britischen Hitliste erreichten, sind sie nur zweimal in ein kreatives Tief gestolpert. Einmal 1970, als das Album „Atom Heart Mother“ sie zwar zu Superstars in Großbritannien machte, an künstlerischer Aussagekraft indes mit der zuvor veröffentlichten, brillanten LP „Ummagumma“ nicht Schritt halten konnte. Dann wieder 1972, als sie im Verlauf von neun Monaten „Dark Side Of The Moon“ produzierten und ein Bündel hervorragender Songs mit Studiotricks und akustischen Mätzchen zugrunde richteten. Den Beweis für diese These liefert, die Raubpressung „Tour 72“, ein Konzertmitschnitt, der die ursprüngliche Form des Materials von „Dark Side“ enthält.
„Animals“ nun ist wieder ein überraschend schwaches, enttäuschendes Album. Aber diesmal stellt sich die Frage, ob das musikalische Konzept der Pink Floyd nicht sogar endgültig ausbrennt. Allein „Sheep“, einer von fünf Titeln, reicht an die Qualität von „Wish You Were Here“ heran, an jene Platte also die die überzeugendste Version des Floyd-Sounds der siebziger Jahre enthielt: einfach, schwere Akkorde und ohrwurmartige Meoldieansätze, die zu monumentalen, endlosen und bemerkenswert gelassen und ausgewogen interpretierten Klangbildern gestreckt werden. Den Rest von „Animals“ – „Dogs“ und drei Abhandlungen zum Thema „Pigs“ – kann man getrost vergessen. Einen so billigen Abklatsch von Pink Floyd-Musik, ohne Feeling und Überzeugung, aber mit allzuviel abgedroschenen Hard- und Heavy-Rock-Klischees zusammen geleimt, stellen auch Hunderte von Nachwuchs-Bands auf die Beine.
Die Pink Floyd-Musik ist hohl geworden. Nur die Verpackung, das Plattencover fasziniert.
Rezension: ** (mäßig)
Da sitzen irgendwelche Schreiberlinge am Schreibtisch und beurteilen Kunst. Alles Geschmacksache… oder auch nicht? Queen wurden auch oft verrissen, haben ihre Platten an den Mann gebracht. “Animals” und “The Wall” kann ich immer hören, da nuddelt sich nichts ab. Und wenn man ehrlich ist, wie schnell urteilt man ein Album ab, findet überhaupt keinen Zugang… man hört es wieder, andere Stimmung…. schon besser. So erging es mir mit Tubular Bells 2 von Mike Oldfield. Animals ist fantastisch… und nein das macht keine Nachwuchsband oder sonst wer besser als Pink Floyd.
PINK FLOYD “Bandstores”…zum ANIMALS Jubiläum kommen erste “Bewegungen” auf der (offiziellen?) PF UK Seite…zumindest Merchandise, eine BOX oder was auch immer lässt (leider) noch auf sich warten…
http://pinkfloyd.bandstores.co.uk/products
Meine absolute Liebnlingsplatte von Pink Floyd. Grandiose Musik, bissige Texte, geniales Gesamtkonzept. Love it! 🙂
Es ist schon erstaunlich wie dieses Album den aktuellen politischen Zeitgeist trifft!
Grandios! Immer wieder!!
Leider wurden mir ein paar Jahre Genuss geklaut durch eine Spätachtundechziger Geburt.
Tja, – man kann nicht alles haben.
Beneide all diejenigen die diese Zeit und die Jahre vorher voll miterleben durften. Auch und gerade was die Live Performances angeht.
Bin gespannt was dieses Jahr noch kommt bezüglich Animals. Das Vinyl Reissue habe ich jedenfalls dankend angenommen. Und mit AMLOR ist die Regalzeile jetzt dann auch endlich komplett. Ach ist das schön!!
Gott sei dank habe ich schon vor weit mehr als zwanzig Jahren aufgehört den Musikexpress zu lesen.Denn schon damals habe ich nicht verstanden was diese “Musikenner” als wahre Kunst anpreisen und was sie als einfallslos und minderwertig betrachten.Wenn man sich anschaut was der M.E heutzutage als kündtlerisch anspruchsvoll betrachtet,wundert es einem kaum das wir Deutschen musikalisch gesehn international kaum eine Rolle spielen.
Und ANIMALS ? Ich liebe auch dieses Album meiner Lieblingsband.Wohl darum weil ich eh kaum eine Kritik an P.F zulasse und auch deshalb weil es einfach gute Musik ist.Angefangen von Cover und von der ersten bis zur letzten Note kann es immer wieder überzeugen.Meiner Meinung nach zählt es mit zum besten was Pink Floyd je gemacht haben.Allein das Solo am Ende von SHEEP lohnt den kauf dieses Albums.Textlich gesehn ist es eh zeitlos.Und dann dieses Albumcover….wer da noch von Kreativlosigkeit spricht,sorry der muss dann eben den Musikexpress kaufen und das gut finden was da so drinsteht.
Beste Grüße
Matthias
Der Musikexpress hat doch immer schon Probleme mit Pink Floyd gehabt. Sollen sie doch….
Dann kaufen die mir wenigstens nicht die Tickets zur nächsten Show weg :-D.
Es gibt ja auch noch andere Musikzeitschriften.
Speziell in der Waters Ära wurde Pink Floyd wo immer es ging diskreditiert, oder von den braven Beatles Fans als Kiffer Musiker bezeichnet.
Pink Floyd hatte keine inszenierten Skandale wie z .B die Stones oder Guns and Roses etc.es gab kaum Interviews ,Fotos oder Frauengeschichten etc. in dieser Zeit. Man wusste nicht allzu viel über die
vier aus Cambridge(London)zu berichten Sie hielten sich weitgehendst zurück ,kurz! sie hatten es nicht nötig. Jeder kannte Pink Floyd aber wer da so wirklich dahinter steckte wussten nur Insider .Der Satz : Oh by the way, which one’s Pink? ist bezeichnend!!
Es gab damals Zeiten da wusste man nicht einmal ob die Band überhaupt noch existierte
Und das verärgerte m.M.n die schreibende Zunft .Die Maschine war nicht greifbar und machten
auch ohne Presse ihre „Gravy Train“
Wut und gekränkte Eitelkeit der Journalisten waren m.E n. der Grund das ihre Werke zerrissen, Geschichten erfunden, und Gerüchte kolportiert wurden und solche dilettantenhaften Artikel
wie im Musik Express entstanden. Das war ganz gewiss kein Einzelfall.
Neo Nazis riefen zum Boykott der 80er Wall Show(Dortmund) auf ,die Presse schwadronierte das Pink Floyd hinter der Mauer gar nicht selber spielen würde.
Nach einem Konzert bei uns in der gudd Stubb(Frankfurter Festhalle) hieß es das sich durch die Lautstärke Risse gebildet hätten.
Wie ein Stich in meine Floyd Seele traf es mich als ein gewisser Herr V. Rebell in HR3 über
Dark Side of the Moon referierte
Ich rezitiere: Der Plattentitel sage aus wo sich die Band derzeit musikalisch befinde, nämlich
hinter dem Mond.
Grüsse
Rainer
Aus gegebenen Anlass sah ich mir gestern den Film “1984” an.
Zwischen Minute 32 und 33 streift die Kameraperspektive im Hintergrund über das E-Werk, das auf dem Animals Cover zu sehen ist.
Ob das von Floyd beabsichtigt war?
@Olaf
Auf dem sehr sozialkritischen Album Animals tut Roger dem Hund ,dem Schein und dem Schaaf gewisse Charaktere zuordnen,
die er dann jeweils auf Menschen projiziert,, so ähnlich wie George Orwell es in Animals Farm getan hat.
Das ist der einzige Kontext den ich zwischen Roger,1984,Animals ,Orwell und Battersea Power Station erkennen kann
Mglw.war Roger ein Georg Orwell Fan.