The Final Lunacy: Pink Floyd 26.6.1969 London, Royal Albert Hall

Das Pink Floyd Konzert am 26. Juni 1969 in der Royal Albert Hall gehört zu einem der außergewöhnlichsten ihrer Kariere. Angekündigt als The Final Lunacy (Der letzte Wahnsinn), boten Pink Floyd dem Publikum ein sehr aufregendes Programm.

THE FINAL LUNACY

  • The Man (eine Geschichte aus dem Leben) & The Journey machten den Großteil der Show aus. Das Konzept bestand aus einer Kombination von adaptierten, bestehenden Songs, denen neue Stücke hinzugefügt wurden.
  • Richard Wright spielte auf der großen Orgel der Royal Albert Hall
  • Bei Afternoon (Biding My Time) spielte Wright die Posaune
  • Nick Mason spielte auf seinem Pharao Drum Kit
  • Performance: former Hornsey art student Peter Dockley roamed the hall clad in a Monster Costume, comprised of a gas mask and fake genitalia attached to a water supply, “urinating” on the crowd, and terrifying one female audience member when he sat down beside her. (Mark Blake Liner notes, 1969 DRAMATIS/ATION)
  • Soundeffekte von schweren Fußtritten, das Öffnen und Schließen von Türe
  • Performance: Pink Floyd sägten Holzbretter auf der Bühne, um einen Tisch zu bauen.
  • Performance: Bei dem Stück Teatime, wurde der Band Tee serviert, den sie gemeinsam mit den Roadies Alan Styles und Pete Watts tranken.
  • Blechbläser des Royal Philharmonie Orchester
  • Ealing Central Amateur Frauen Chor
  • Das Ganze endete mit zwei Kanonen, die abgefeuert wurden, und rosa Rauch, der die Albert Hall komplett in Nebel einhüllte.

1969 The Man And The Journey Tour Programm

The Endless River / Ummagumma

Wright fragte um Genehmigung, auf der großen Orgel (9.999 Pfeifen, 150 Tonnen schwer) in der Royal Albert Hall spielen zu dürfen. Während der Proben am Vortag (25. Juni 1969) übte er auf der Orgel, so die Erinnerung von David Gilmour. Eines seiner Solos wurde 45 Jahre später als Autumn ’68 auf dem Pink Floyd Album The Endless River veröffentlicht.

DAVID GILMOUR: On the afternoon before we did it, during the set-up, Rick asked could he have a go on this great big pipe organ that was built in. So, we set him up, set up a couple of mics up and recorded him playing, just jamming away on his own.

Es soll sich bei der Aufnahme jedoch nicht, wie Gilmour meint, um die Probe vom 25.6. handeln, sondern viel mehr, verbrachte Wright am 31.1.1969 drei Stunden in der Albert Hall damit auf der Orgel zu spielen. Er wollte die Aufnahmen für seinen Solo-Beitrag auf Ummagumma verwenden. Wieso und weshalb er am Ende nichts davon verwendete, bleibt ein Geheimnis.

Youth: Laut David spielte Rick seine unvollendete Symphonie, nachdem Floyd den Soundcheck gespielt hatten. Vielleicht wird Gala (Wright’s Tochter) diese vollenden, denn es ist ein wunderschönes Stück. Es war erstaunlich zu entdecken, dass Rick eine Symphonie komponiert hatte.

Ja, das wäre großartig, wenn eines Tages das ganze Orgelmusikstück von Wright veröffentlicht werden würde.

Auftrittsverbot für Pink Floyd in der Royal Albert Hall

Weil die Roadies Mason’s Drum Kit auf dem Bühnenboden festnagelten und die Kanonenschüsse Sitze und Stoffe beschädigten, sprachen die Verantwortlichen der Royal Albert Hall ein Auftrittsverbot gegenüber Pink Floyd aus.

Blame Nick Mason, or at least his drum kit.

DAVID GILMOUR: We were officially banned for life from the Albert Hall. It was partly to do with nailing the bass drum onto a brand-new stage that had new wood put on. One of our road crew was finding that Nick’s drums were moving as he was thumping that bass drum. So, they got some of those great big, huge nails and hammered a few of them in to stop the bass drum moving. That didn’t go down at all well. We also a couple of Waterloo cannon that we let off during the show, which I guess we probably didn’t have permission for.

So ganz genau nahm man es aber nicht mit dem lebenslangen Verbot, den acht Monate später, am 7.2.1970 kehrten Pink Floyd zurück in die Royal Albert Hall.

1969 DRAMATI/SATION

Konzert-Statistik:

  • Tour: The Man & The Journey 1969
  • Management: Bryan Morrison
  • Road Managing: Peter Watts, Alan Styles
  • Termin: 26.6.1969, Donnerstag
  • Spielstätte: Royal Albert Hall
  • Plätze: 5.500
  • Adresse: Kensington Gore, London
  • Tickets:
  • Einlass: 19:00 Uhr | Showtime: 20:30 Uhr

Band:

  • David Gilmour: Guitars, Vocals
  • Roger Waters: Bass Guitar, Vocals, Gong
  • Richard Wright: Keyboards, Trombone, Royal Albert Hall – Organ, Vocals
  • Nick Mason: Drums (pharaoh Drum Kit)

With:

  • Peter Dockley: Monster Costume
  • Norman Smith: conductor
  • Brass from the Royal Philharmonic Orchestra: The End of the Beginning (Celestial Voices)
  • Ealing Central Amateur Female Choir: The End of the Beginning (Celestial Voices)

Set 1: THE MAN (A DAY IN THE LIFE STORY)

  1. Daybreak, Pt. I
    • Grantchester Meadows
  2. Work
  3. Teatime
  4. Afternoon 5:49 (Wright Trombone)
    • Biding My Time
  5. Doing It! (Featuring Alec Guiness) 4:12
    • The Grand Vizier’s Garden Party
  6. Sleeping 5:20
    • Quicksilver
  7. Nightmare 9:58
    • Cymbaline
  8. Daybreak, Pt. II 1:17
    • Grantchester Meadows (reprise)

Set 2: THE JOURNEY

  1. The Beginning 4:39
    • Green is the Colour
  2. Beset By Creatures of the Deep 6:13
    • Careful with That Axe, Eugene
  3. The Narrow Way (Part 3) 5:24
  4. The Pink Jungle 5:38
    • Pow R. Toc H.
  5. The Labyrinths of Auximines 5:25
    • Interstellar Overdrive
  6. Behold the Temple of Light 4:47
  7. The End of the Beginning 9:27
    • A Saucerful of Secrets – Celestial Voices

Encore:

  1. Set the Controls for the Heart of the Sun 10:23

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5 Antworten

  1. Avatar Roy T sagt:

    Hi, toller Artikel! Die beiden Bilder, auf denen man den Käfig um das Gerüst sieht, wurden von Robert Ellis geschossen, allerdings im Februar 1970 in der Royal Albert Hall, nicht 1969. Man sieht auf anderen Bildern von Ellis nämlich David mit Vollbart, den hatte er nur wenige Monate im Jahre 70. Das andere Bild von Teatime ist vom Januar 1970 aus Paris.
    Von der 69er Royal Albert Hall Show gibt es soviel ich weiß leider keine Bilder, aber andere Bilder aus der Zeit zeigen ihn ganz klar ohne Bart.
    Hoffe das hilft!

    • Werner Werner sagt:

      Hey Roy, ich danke für die Information!
      Fotocredits richtiggestellt!
      Royal Albert Hall Konzert 1970 kommt demnächst.

      • Avatar Roy T sagt:

        Hallo nochmal, muss leider alles zurücknehmen was ich hier erzählt habe. Die Bilder können durchaus von 1969 sein. Es gibt zwar keine Konzertbilder aus dem Juni 69, und keine anderen von 69 zeigen Gilmour mit Bart, aber ich habe in den Outtakes für die Rückseite von Ummagumma (das ganze Equipment auf der Straße ausgebreitet) entdeckt, dass David in der Tat, wohl nur für ein, zwei Monate, einen Bart trug.
        Entschuldigung für die Verwirrung

        • Avatar Roy T sagt:

          Um noch etwas zu der Verwirrung beizutragen habe ich einen Zeitungsartikel gefunden der belegt dass die 1970er-Show einen Käfig um das Drumset hatte, die Bilder sind also doch 1970. Entschuldingen sie vielmahls. Das ganze wurde mir jetzt selbst zu undurchsichtig, aber jetzt ist alles klar 🙂

  2. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Sehr schöne Zusammenstellung aller Infos! Danke dafür. Was war das für eine irre Veranstaltung. Kleiner Trost: Doch schön mal David und Nick als Haupt-Akteure an dem geschichtsträchtigen Ort gesehen zu haben.

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