Tränenreiches Tourfinale in Moskau: Spaciba, Roger!
Ein Bericht aus Moskau von GeckoFloyd!
Was für ein grandioses Konzert! Heute stand die Besichtigung vom Kreml samt seiner drei sehenswerten Kathedralen an. Wir hatten schon Tickets dafür, da mein lieber Freund Gleb aus Moskau diese schon Wochen vorab gekauft hatte, ansonsten muss man sich nämlich länger anstellen.
Und beim Reingehen fällt mir doch auf, ey den Typen in Sonnenbrille kenn ich doch, es war Jon Carin, der mit Anhang dort in der Reihe stand. Ich habe ihn einfach angequatscht, er hat nicht schlecht gestaunt, als ich ihm erzählte, dass ich ihn schon 1988 in München gesehen habe, er sagte „I like Munich, its a very nice place“, er ist supercool, habe mich sehr gefreut, mal mit zu sprechen, ich hatte ihn bisher zwar öfters gesehen, aber nicht mit ihm gesprochen, er konnte uns dann auch bestätigen, das Roger gleich gegenüber im “Four Seasons” ist.
Did you practice a Floyd-Song?
Wir also nach einer Arr Honig-Bier (ohne Alkohol) und eine Art Donuts (superlecker!) zeitlich rübergepilgert, Gleb hatte schon gesagt, er oder seine Fan-Community in Russia bekommen das raus, wo das Hotel ist, also sollten wir was zum Unterschreiben mitnehmen, leicht gesagt, ich hatte nix mehr dabei, haben dann die beiden Karton-Poster genommen, die ich am Merch-Stand in St. Petersburg im Konzert gekauft hatte, eines für Werner als Mitbringsel, denn diese gab es in Wien oder München nicht – lange Rede kurzer Sinn – nun ist Roger‘s Autogramm mit drauf 😉 Diesmal ging alles so schnell – als wir ankamen, war Roger schon am unterschreiben – ich wusste nicht, was ich mit ihm reden soll, als er dann vor mir stand sagte ich einfach spontan „You know what, i play bass-guiter myself“ und Roger lachte herzlich und sagte „Really? Cool! Did you practice a Floyd-Song?“ und ich sagte „Yes, Amother Brick“ – und er lachte und schon schob mich der Security-Mann zur Seite.
Da wir diesmal „Fan Zone“-Tickets hatten, das sind Arena/unbestuhlt – Gleb wollte zum letzten Konzert Roger nochmal ganz nah sein – mussten wir früh hin, damit wir weit vorne Plätze ergattern, was ganz gut geklappt hat, denn ganz vorne kann man sich auf der Metallabsperrung abstützen, so ist das lange Stehen kein Problem für so alte Säcke, wie ich. Bis es losging, habe ich mich einfach auf den Boden gesetzt, null Problemo.
It could be the very last one in Europe
Roger und Band waren in super Spiellaune, diesmal habe ich kaum auf die Show-Elemente geachtet, sondern Roger und die Musiker beobachtet. Nach ECLIPSE kam ein schier nicht enden wollender Applaus, ein Dröhnen ging durch den Saal, denn die Fans stampften mit den Füssen und riefen lauthals „Roger! Roger!“ und Roger war sichtlich gerührt, doch nach einer Weile setzen die Fans noch eins drauf und riefen „Spaciba, Spaciba!“, diese Schreie schienen ohne Ende, Roger hatte Tränen in den Augen, mich hat es auch gerührt, ihn so zu sehen und hatte auch Pippi in den Augen.
Nach einer längeren Zeit, in der er sich wieder fasste, wischte er sich die deutlich zu sehenden Tränen aus den rot- angelaufenen Augen und rief „No! – Thank You!“, dann sagte er „Okay, Thank you, this is our last show in Europe, we got some more in South America in about a month, this is the last one in Europe, it could be the very last one in Europe, i hope not, because we had a great time and you, tonight were amazing, what a wonderful audience!“
Schließlich stellte er die Band vor, diesmal ohne Hippie-Witz bei Jonathan Wilson, danach sprach Roger wieder länger über Politik, da möchte ich jetzt nicht näher drauf eingehen, außer, er hing sich ein Palästinenser-Tuch um – so eins hatte ich in den 80ern übrigens auch mal – und er sprach davon, dass Russland das mit der Krim „nicht so toll gelöst hätten“, vorsichtig ausgedrückt – aber mutig, immerhin in der ausverkauften Halle der russischen Hauptstadt!
Es folgte einmal mehr THE BRAVERY OF BEING OUT OF RANGE, dann wie gewohnt, COMFORTABLY NUMB, bei dem er beim GTR-Solo runter zum Publikum ging. Wir standen ganz links der Bühne, und er berührte kurz meine Hand, das war mehr so ein flüchtiges Abklatschen, aber wunderbar, und okay und eben eine Art „Tschüss“.
Nochmal Danke Roger, Spaciba!
Roger Waters 31.8.2018 Moskau, Olympiahalle
Statistik:
Tournee: Us+Them 2018
Spielstätte: Olimpijski
Plätze: 30.000
Adresse: Olimpiyskiy Prospekt, 16 строение 1, Moskva
Ticketpreise: 4 500 RUB
Einlass: 18 Uhr | Beginn: 20 Uhr
Band:
Roger Waters: Vocals, Bass, Guitars
Joey Waronker: Drums, Percussion
Jonathan Wilson: Guitars, Bass, Vocals
Gus Seyffert: Guitar, Bass, Keyboards, Backing Vocals
Dave Kilminster: Guitars, Bass, Talkbox, Backing Vocals
Bo Koster: Hammond-Orgel, Piano, Keyboards
Jess Wolfe: Vocals, Percussion
Holly Laessig: Vocals, Percussion
Ian Ritchie: Saxophon, Bass
Jon Carin: Keyboards, Guitars, Backing Vocals
Setlist:
SET 1: | SET 2: |
---|---|
01. Speak to me (Intro Tape) | 15. Dogs |
02. Breathe | 16. Pigs (Three Different Ones) |
03. One of These Days | 17. Money |
04. Time | 18. Us and Them |
05. Breathe (Reprise) | 19. Smell the Roses |
06. The Great Gig in the Sky | 20. Brain Damage |
07. Welcome to the Machine | 21. Eclipse |
08. Déjà Vu | ZUGABEN: |
09. The Last Refugee | 22. The Bravery of Being Out of Range (neue Strophe) |
10. Picture That | 23. Comfortably Numb |
11. Wish You Were Here | |
12. The Happiest Days of Our Lives | |
13. Another Brick in the Wall (Part 2) | |
14. Another Brick in the Wall (Part 3) |
Lieber Oliver, bist echt ‘ne coole Socke!!
Bist ja nun langsam ein richtiger “big buddy” von Roger!
Danke für die tollen Bilder und Berichte!
Dann mal bis Stuttgart und Wien…!
LG
Richard
Danke GeckoFloyd für Deine tollen Berichte. Habe schon darauf gewartet 😉 Man fühl sich „live dabei“. Freut mich für Dich, dass Du Roger wieder getroffen hast. Ich hatte dieses Jahr ja auch zweimal die Gelegenheit (Berlin und Amsterdam) – und das sind schon besondere Momente… ich hoffe, dass 2019 doch noch was geht, obwohl laut AFG-Forum die Band wohl noch nicht angefragt wurde… und wenn nicht, dann zehren wir halt von unseren tollen Erinnerungen!
Dankeschön! Ja, Du sagst es, irgendwann werden wir nur noch von unseren Erinnerungen zehren können, ich würde sagen, dann machen wir spätestens Fan-Meetings 😉
@GeckoFloyd: Zu den Fan-Meetings: In Berlin habe ich Dich im Innenraum gesehen aber mich nicht getraut, Dich anzusprechen… Eine so berühmte Persönlichkeit… da dachte ich: Nee, lieber nicht… Beim nächsten Mal aber 😉
Haha, sehr gut, von wegen berühmt… das möge die Nachwelt entscheiden 😉 Keine Angst, ich beisse nicht und habe noch keinen Manager und Leibwächter, kannst mich gerne anquatschen ;-D
Danke für deinen tollen Bericht, Oliver.
Spaciba! Oliver für den tollen Bericht
LG Rainer