Roger Hodgson 21.10.2008 Steinegg, Kulturhaus
Von Oskar Giovanelli
Jene über viele Jahre erfolgreiche Band der 70er und 80er, die am meisten in Vergessenheit geraten ist, sind wohl Supertramp. Mit Hits wie Dreamer, Give a little bit, School, It’s raining again haben sie Teenager Partys in ganz Europa begleitet.
Roger Hodgson war 1985 noch als Solist mit „In the Eye of the Storm“ erfolgreich (In Jeopardy, Lovers in the wind) und hatte zwar 2006 seine DVD „Take the long way home“ veröffentlicht, was aber kaum Resonanz hervorbrachte.
Umso größer also die Überraschung als ich hörte, dass er im Vereinshaus „Steinegg“ (ein kleines Dorf auf den Bergen In der Nähe von Bozen) spielte. Der Saal fasste 700 Leute und war schon im September ausverkauft. Dort organisiert eine Gruppe von Musiknostalgikern jedes Jahr das Steinegg Live Festival (www.steinegglive.com)
Neben Roger Hodgson treten dieses Jahr auch Johnny Winter und Robben Ford auf. Letztes Jahr war Gianna Nannini das Highlight, Barclay James Harvest vor 2 Jahren und Billy Wyman gab sich vor 3 Jahren die Ehre. Auf das Konzert kamen wir zu sechst, um einen nostalgischen Abend zu haben.
Die Überraschung gleich zu Beginn um 20.45h: Roger Hodgson kommt allein auf die Bühne!! …. Und bestritt das ganze Konzert nur mit einem jungen Musiker als Begleitung!! Roger spielte akustische Gitarre, Hammond Organ, Piano, sein kanadischer Kollege Flöte, Saxophon und bei zwei Stücken Hammond und Piano. Diese Wahl von Mr. Hodgson erwies sich teilweise als gelungen, da durch den kristallklaren Sound des Hammondorgans man Perkussionen oder Bass gar nicht vermisste. Dies traf vor allem auf die Pop-Songs wie „Breakfast in America, Dreamer oder Logical Song“ zu, allerdings fehlte bei eher progressiveren Stücken wie „Hide on your Shell“ oder „School“ dann doch die so wohlbekannten Drumseinsätze oder verschiedene Gitarrensoli, die aufgrund des Arrangements weggelassen wurden.
Hodgson spielte auch 2 Nummern seines 1985 Soloalbums und 2 seines neuen(?) Soloalbums, die mich so kalt gelassen haben, dass ich nicht mal mehr den Namen des Albums oder der Lieder weiß… sie wirkten textlich wie musikalisch wie eine aufgewärmte Hippie-Suppe. Im Großen und Ganzen kann man sagen: es war ein nettes Konzert, bei dem viele Erinnerungen wach wurden, viel mitgesungen wurde, super Stimmung (siehe video) und ein super gut gelaunter Hodgson, der über Deutsche und Italiener in Südtirol witzelte und sich in dialektalem Dialog mit der Dorfbevölkerung übte: „oanmol geahts no, oanmol geahts no leicht! Does that mean one more is easy?“
Setlist (unvollständig):
- Take the long way home
- Give a little bit
- In Jeopardy
- Hide in your shell
- Lovers in the wind
- neues lied
- Breakfast in America
- Logical song
- Even in the quietest moments
- It’s raining again
- neues lied
- I’m not afraid (Intro: Only because of you)
- Dreamer
- Zugaben
- School
- Give a little bit (schon wieder?)
Dauer circa: 2h