The Madcaps Last Laugh: A Tribute to Syd Barrett with Pink Floyd & Roger Waters
Der letzte gemeinsame Auftritt von David Gilmour, Nick Mason und Rick Wright fand am 10. Mai 2007 beim “The Madcaps Last Laugh” Tributkonzert in London statt. Wenn man will, war dies auch der letzte Auftritt von Pink Floyd. Roger Waters trat zur großen Verwunderung des Publikums nicht mit seinen Ex-Kollegen, sondern nur solo auf!
Vor dem Abflug in Salzburg ging im Flugzeug jemand mit einem Waters T-Shirt an mir vorbei. Etwas später kamen wir ins Gespräch. Marek wollte so wie ich, die beiden Waters Konzerte im Earls Court besuchen. Ich erzählte ihm das heute ein Syd Barrett Tribut Konzert stattfindet, das sehr interessant werden könnte. Aufgrund der Veranstalter Joe Boyd und Nick Laird-Clowes musste man schon an den einen oder anderen Überraschungsgast denken. Laird-Clowes ist Co-Autor einiger “The Division Bell” Songs. Als “Trashmonk” spielte zweimal im Vorprogramm bei den Konzerten von Gilmour’ in der Royal Festival Hall. Für heute Abend gab es noch Karten an der Abendkasse. Marek sollte seine Investition nicht bereuen. Das tatsächlich alle Pink Floyd Mitglieder erschienen, das übertraf die aller kühnsten Erwartungen!
In einem Pub unweit der Barbican Hall diskutierten Marek und ich über Pink Floyds bewegte Vergangenheit. Nach einem weiteren Guinness bemerkte ich, dass mir zunehmend ganz übel wurde. So kam es, dass ich zwischen 16:00 – 19:00 Uhr viel Zeit im Sanitärbereich verbrachte.
Ich hatte einen tollen Sitzplatz in der 2. Reihe genau in der Mitte. Das Konzert begann mit einem 25-köpfigen Chor, der die Bühne betrat und auf eindrucksvolle Art und Weise “Bike” zum Besten gab. Die Hausband bestand aus prominenten Musikern diverser Brit-Popbands: Andy Bell – Bass (Oasis), Simon Finley – Drums (Echo & The Bunnymen), Ted Barnes – Gitarre (Beth Orton), musikalischer Direktor war Nick Laird-Clowes.
Die erste Riesenüberraschung war, als Waters in Begleitung von Jon Carin auf die Bühne kam. Es gab einen sehr langen Applaus. Waters sprach einige sehr persönlich Worte über Syd. Danach meinte er noch, dass er sehr nervös sei. Es sei für ihn viel einfacher vor tausenden Menschen zu spielen als in so kleinen Hallen. Er entschied sich nicht für einen Barrett Song spielte stattdessen “Flickering Flame“. Ein Lied, das er 2002 seinem 1996 bei einem Flugzeugabsturz verstorbenen Freund Philippe Constantin (Musikchef von Phate Marconi) widmete und das seiner Meinung nach auch Syd gerecht wird. Während er “Flickering Flame” spielte, konnte ich seine Nervosität spüren. Ich saß zwei Meter weg. Er spielte Akustikgitarre und seine Finger zitterten sehr dabei. Als der Song vorbei war, schien Waters sehr erleichtert zu sein. Er verließ die Bühne so wie er gekommen war mit lautem Applaus.
Also das war schon eine Riesenüberraschung! Mit David Gilmour rechnete oder eleganter ausgedrückt hoffte ich wegen der Freundschaft mit Nick Laird-Clowes aber sicher nicht mit Waters. In der Pause sah ich Storm Thorgerson und bemerkte jemanden, der wie Wright aussah und zum Backstagebereich ging. Er sah nicht nur so aus, es war Rick Wright! Etwas später kam dort nach dem rechten zu sehen. Wo Taylor ist, ist Gilmour nicht mehr weit. Meine Güte Gilmour ist also auch im Haus. Und Nick Mason? Sind alle vier hier? Das darf doch nicht wahr sein. Wird es hier in diesem Theater nach Live 8 eine weitere Floyd Reunion geben?
Reunion lag in der Luft!
Nach der 30-minütigen Pause, die ich hauptsächlich wieder im Sanitärbereich verbrachte, begann der, zweite Teil des Konzertes. Die Eröffnungsnummer war “Chapter 24”. Eine meiner Meinung nach sehr gelungene Interpretation von Laird-Clowes in Begleitung des Chors. Während des Songs pirschte sich eine dunkelhaarige Frau mit Fotoapparat seitlich auf die Bühne. Es war Polly! Damit war alles klar. Die Spannung stieg jetzt von Minute zu Minute. Eine Pink Floyd Reunion lag in der Luft. Damon Albarn von Blur spielte einen weiteren Barrett Song, den ich nicht mehr in Erinnerung hatte. Und zwar den “Word Song” vom Opel Album. Zuvor bat er noch Ian Barrett, Syd’s Neffen, auf die Bühne um ein paar Worte über seinen Onkel an uns zu richten. Mit ein paar Zügen an Albarns Zigarette, einer mitgebrachten Bierflasche in der Hand und einigen ungewöhnlichen Lauten brachte Ian Barrett die Sache relativ gut hinter sich.
Bevor Captain Sensible sein starkes “Astronomy Domine” darbot, verriet er noch, dass er ein großer Barrett Fan sei und deshalb auch seinem Sohn den Vornamen Syd gab. Begleitet wurde er von Jon Carin der bei dieser Gelegenheit zeigte, dass er auch ein hervorragender Gitarrist ist! Erwähnenswert noch der Auftritt von Robyn Hitchcock der in Begleitung von niemand Geringerem als John Paul Jones von Led Zeppelin auf die Bühne kam und “Terrapin” und “Gigolo Aunt” souverän darbot!
Where is Roger?
Nach Chrissie Hynde kam Boyd auf die Bühne und erzählte von verschiedenen Begegnungen, die er mit Syd hatte. Schließlich kündigte er Pink Floyd an: David, Rick und Nick. Als die drei Herren die Bühne betraten, gab es stürmischen Applaus und Standing Ovations bis zum Beginn von “Arnold Layne”! Aber wo war Roger? Ich denke, dass nicht nur ich, sondern ein Großteil des Publikums mit einem Auftritt aller vier Floyds rechnete. Kann es denn noch einen besseren Moment, als heute hier und jetzt geben? Jemand rief: Where is Roger? Worauf Gilmour erwiderte: ‘Yes, he was here too… now the rest of us!’ Leider trat Waters nicht gemeinsam mit seinen Kollegen auf.
Und so spielten Pink Floyd “Arnold Layne” ohne Waters mit Andy Bell von Oasis am Bass und Jon Carin am Keyboard. Wrights Gesang war zu Beginn nicht zu hören. Taylor schenkte dem Tontechniker gegenüber einige Blicke zu und kurz darauf verstanden wir Rick wieder laut und deutlich. David grinste öfters zu Rick hinüber und der wiederum zu Nick. Großartige Momente, sie schienen wirklich Spaß daran zu haben. Einfach wohltuend die drei gemeinsam musizieren zu sehen. Unter tosendem minutenlangem Applaus und Standing Ovations verabschiedeten sie sich. Rick legte beim Stiegenabgang den Arm auf Gilmours Schulter und beiden verschwanden in den Backstagebereich.
Bei der Zugabe kamen nochmals alle Künstler auf die Bühne, um noch einmal “Bike” vorzutragen. Wright kam als erster von den Floyds wieder auf die Bühne. Nur einer fehlte Waters, dass überraschte mich jedoch jetzt nicht mehr. Laird-Clowes rief nach “Big Dave” gemeint war damit Gilmour. Er kam als einer der letzten auf die Bühne und schenkte ihm ein breites Lächeln. Mason sang mit den anderen, Wright und Gilmour wie gewohnt mit ihren Instrumenten. Diese “Bike” Version war schon sehr schräg. Am Ende gab es wieder stürmischen Applaus und vorbei war’s. Ich sah noch einen mobilen Kameramann beim Backstagebereich stehen. Es könnte der von Gilmour’s “On an Island” Tour gewesen sein.
Man kann nur spekulieren über die Gründe für Roger Waters fehlen. Der Grund dafür soll angeblich der gewesen sein, dass er seine Freundin vom Flughafen abholen musste! What? Die positivste Sichtweise wäre die, dass man nicht genug Zeit hatte miteinander zu Proben und dass Roger “Arnold Layne” nicht ungeprobt spielen wollte. Andererseits hätte man, wenn man es wirklich gewollte hätte jederzeit “Wish you were here” oder “Shine on you crazy Diamond” spielen können, oder? Wir werden die Gründe für dieses Verhalten nicht so einfach erfahren.
Guy Pratt wieder nicht dabei!
Guy Pratt: SYD GIG 2pm yesterday afternoon, I’m at a motorway service station en route fron Bournemouth to Cambridge. My phone rings, it’s David Gilmour. “What are you doing tonight, Guy?” I’m playing the Cambridge Corn Exchange with Bryan Ferry if you must know. David has suddenly decided to reform Pink Floyd for the Syd Barrett tribute show and wants me to play. AAAARRRGGH!!!! I’d already been asked to do the show, but as none of the band were doing it, it seemed unfair to ask Bryan to get a replacement bassist.
I managed to meet up with David for a very quick drink and debrief on my way home. He pointed out that the Corn Exchange was the last place Syd ever played, so that’s some sort of extremely minor consolation. Although this is now the second Pink Floyd reunion I’ve missed for Mr. Ferry. When he turned up for soundcheck he gestured around and said, “Ah, Guy, your spiritual home” Not knowing what had gone down. I replied frostily, “Don’t you fucking start….”
Gilmour, Mason und Wright haben also erst am Tag des Konzertes beschlossen aufzutreten. Ich nehme einmal an, dass man von Roger Waters wußte. Oder vielleicht doch nicht? Polly’s Foto zeigt wie Gilmour und Mason um 20:32 Uhr noch “Arnold Layne” proben. Also alles andere als Top vorbereitet. Liest man sich Pratts Blog Eintrag dann ist auch sichergestellt, dass es wahrscheinlich nie geplant war, mit Waters gemeinsam aufzutreten.
Konzert-Statistik
Pink Floyd:
David Gilmour – Gitarre, Vocals
Nick Mason – Drums
Rick Wright – Keyboards, Hammond Organ, Vocals
Producers:
Joe Boyd
Nick Laird-Clowes
Lightning Design:
Peter Wynne Wilson
Plus Rare film footage, and projections of Syd Barrett’s paintings
House Band:
Andy Bell – Bass (Oasis)
Simon Finley – Drums (Echo & The Bunnymen)
Ted Barnes – Guitar (Beth Orton)
Songliste:
01. Bike – Sense of Sound Choir
02. Flaming – Captain Sensible & Monty Oxymoron
03. Hhere i go – Kevin Ayers
04. Oh, What a Dream – Kevin Ayers
05. Baby Lemonade – Nick Laird-Clowes & Damon Albarn
06. Octopus – The Bees
07. The Gnome – Nick Laird-Clowes & Neulander
08. Matilda Mother – Mike Heron
09. Golden Hair – Martha Wainright, Kate McGarrigle & Lily Lanken
10. See Emily Play – Martha Wainright, Kate McGarrigle & Lily Lanken
11. Flickering Flame – Roger Waters (mit Jon Carin)
12. Chapter 24 – Sense of Sound Choir & Laird-Clowes
13. Scarecrow – Vashti Bunyan, Gareth Dickson & Nick Laird-Clowes
14. Love Song – Vashti Bunyan, Gareth Dickson & Nick Laird-Clowes
15. Ian Barrett, talking about his uncle Rog
16. The Word Song – Damon Albarn, Kate St John & David Coulter
17. Astronomy Domine – Captain Sensible & Jon Carin
18. Terrpain – Robyn Hitchcock
19. Gigolo Aunt – Robyn Hitchcock, John Paul Jones & Ruby Wright
20. Dark Globe – Chrissie Hynde & Adam Seymour
21. Late Night – Chrissie Hynde & Adam Seymour
22. Joe Boyd, talking about Syd and organising the show
23. Arnold Layne – Pink Floyd
24. Bike – All performers (except Roger Waters)
Weitere Informatuiion unter www.joeboyd.co.uk/2007/06. Setlist from our friends at Brain Damage.