Pink Floyd Konzert-Zeitzeugen gesucht

Hartmut sagt:

Hallo Werner,
ich habe alle Konzerte von PF in Berlin erleben und genießen dürfen:

1970 TU Berlin Audimax
1971 Sportpalast
1972 Deutschlandhalle
1977 Deutschlandhalle
1988 Vor dem Reichstag
1994 Auf dem Maifeld
Das Konzert im Sportpalast ist atmosphärisch eingefangen auf der Ummagumma Live CD. Wenn ich den Anfang höre, Augen zu und wieder voll im Konzert. Der Gig war optisch schlicht, technisch brillant und neu ( Quadro-Sound ).
Das Konzert am Reichstag ( für das ich arbeiten durfte,Telefone installiert ) war für mich außergewöhnlich, weil die Spielfreude der Truppe so enorm war und das Publikum voll begeisterte. Vom technisch einfachen bis bombast Konzert hatte jedes für sich seinen unvergesslichen Reiz. Grüße an die PF-Gemeinde euer Hartmut

Double Bubble sagt:

Das war das 2. British Rock Meeting über Pfingsten 72 in Germersheim.

Germersheim 1972

Uli sagt:

Hallo, ich war im November 1972 beim PINK FLOYD-Konzert in Böblingen. Da wir in der Clique damals voll auf The Who, Jethro Tull etc. standen und demzufolge auf ordentlich Action auf der Bühne, waren wir von PINK FLOYD enttäuscht. Die standen nur da und musizierten. Und der Höhepunkt: Weil Leute vor der Bühne fotografierten, unterbrachen PF das Konzert und ein Sprecher drohte mit dem Abbruch des Konzerts, wenn das nicht aufhört. Wir fanden das total überheblich. Damit war PF für lange Zeit aus dem Fokus. Erst viel Jahre später habe ich begonnen, diese Zeit “aufzuarbeiten”. Nachdem ich 2016 D. Gilmour in Stuttgart und 2018 Roger Waters in Berlin und Nick Mason in Stuttgart gesehen habe, wird mir klar, was wir eigentlich verpasst haben.

Peter sagt:

Dortmund 1988: Montag und Dienstag dagewesen. Am ersten Tag kam ich auf die brillante Idee, mich in die erste Reihe zu stellen, dafür direkt vor Gilmour. Hatte auch was, die Show habe ich aber darum nur zur Hälfte mitgekriegt. Am zweiten Tag dann in die Hallenmitte. Das war grandios. Seit diesen beiden Tagen war ich absoluter PF Fan.

Köln 1989: Erste Hälfte viel zu hell, der Sound war unerträglich übersteuert. In der zweiten Hälfte hat dann alles gestimmt. Ein wenig enttäuscht war ich, dass Setlist und Show völlig identisch waren.

Berlin 1990: Habe mich drauf gefreut, wie ein sechsjähriger auf Weihnachten. Die Show war gigantisch. Es war aber völlig lächerlich, als der Ton ausfiel und dann die Aufnahme der Generalprobe abgespielt wurde. Hervorragend zu merken, als sich Sinead O’Connor just in dem Moment vom Mikro wegdrehte, als Ihr Gesang losging. Daneben ein RW der sich fassungslos die Hand vors Gesicht hielt… Die Auswahl der Gastsänger war bis auf wenige Ausnahmen, nun ja, fragwürdig. Der Sound war grottig. Ich wollte es mir damals nicht eingestehen, aber ich war über alle Maßen enttäuscht.

Köln/ Gelsenkirchen 1994: Hatte gottseidank beide Shows besucht, in Gelsenkirchen wurde Poles Apart gespielt. Musikalisch, von der Show und von der Songauswahl mit Sicherheit die bessere Tour. Trotzdem konnte das Faszinosum von 1988/1989 nicht erreicht werden.

Köln/ Frankfurt 2002: Roger Waters: Großartige Konzerte. Dogs, WYWH bis auf Have a Cigar komplett, die Einspielfilme anstelle der Standbilder wie auf der US-Tour und ein ausgesprochen gut gelaunter Roger Waters. Highlight waren für mich tatsächlich Perfect Sense I, II sowie Bravery. Bei Every Stranger’s Eyes war allerdings damals schon klar, dass der Gesang vom Band kam, was ich sehr schade fand.

2006 Frankfurt: David Gilmour – Überhaupt einmal Echoes live zu hören war es schon wert. Zudem das Setting in der Alten Oper und mit Richard Wright, Jon Carin und Guy Pratt war ja schonmal fast Floyd zusammen. Weitere Highlights: Fat Old Sun, Wearing The Inside Out, Wot’s ..uh the Deal. Dass in Teil 1 On an Island komplett gespielt wurde, hatte durchaus einige Längen, zumal auch nicht alles Songs gleich stark waren. Aber das Doppelsolo von Dave und Phil Manzanera beim Titelstück war phänomenal.

Köln 2007: RW Dark Side Tour: Noch mehr Gesang definitiv vom Band (Sheep, Have a Cigar, Fletcher Memorial Home). Aber Dark Side komplett war ein Erlebnis. Außerdem mit Dave Kilminster der erste Gitarrist, der Gilmour zumindest das Wasser reichen konnte.

2011 Mannheim/ 2012 Frankfurt: The Wall Live. So wie es sein sollte. Das Konzert, wie ich es schon 1990 sehen wollte. Natürlich an einigen Stellen etwas dick aufgetragen, aber das war ja auch so beabsichtigt.

2015 Oberhausen: David Gilmour Mr. Screen war zurück, war schön die 94er Filme von Shine On und High Hopes wieder zu sehen. Großartiges Konzert, die Setlist diesmal etwas variabler aufgeteilt. Hier das überraschende Highlight: Us & Them, das mich hier so gepackt hat wie noch nie zuvor. Jon Carin hat sehr schön die Waters und Wright Gesangspassagen übernommen, damit hat er nun alle drei Floyd Sänger mal ersetzt. Auch sehr schön war Sorrow, mal ohne das gesamte 80er Jahre Gelumpe, sondern straight und entschlackt. Werde aber nie verstehen, wieso man bei DIESEM Backkatalog meint, joh, ich spiel mal Coming Back To Life (wobei die Version deutlich besser war als die 94er).

2016 Wiesbaden: Das typische Open Air Problem: Im Hellen angefangen, was im ersten Teil keine rechte Stimmung aufkommen ließ. Sonst haben die Neuzugänge Greg Phillinganes und Chester Kamen dem Sound sehr gut getan. Und über What do you want from me habe ich mich sehr gefreut.

2018 Mannheim: Roger Waters, Us & Them Tour – Der Moment, an dem ich ihm für immer meinen Rücken gekehrt habe. Ich fand “Is This The Life…” schon ziemlich mau. Die erste Hälfte des Konzerts klang für mich auch einfach völlig steril, die schon sehr einseitig auf Israel/Gaza bezogenen Einspielfilme taten ihr Übriges. Die definitiv diskussionswürdigen “Resist” Aufforderungen in der Pause waren auch nicht ganz mein Geschmack. Aber dann kam natürlich erstmal das Highlight, das Ausfahren der Battersea Power Station in der Hallenmitte. Bei Dogs störte mich aber sehr der viel zu seichte Gesang von Jonathan Wilson. Wieso lässt man ihn singen, wenn man Jon Carin und Dave Kilminster dabei hat? Pigs war dann hingegen phänomenal und ich war eigentlich versöhnt, das Prisma bei Eclipse war wieder großartig. Aber dann. Vor der letzten Zugabe setzte Waters zu seiner berüchtigten BDS Rede an. Ich war so angewidert, dass ich vor Comfortably Numb die Halle verlassen und mir geschworen habe, dass Waters nie wieder einen einzigen Cent von mir bekommt. Das habe ich auch bis heute durchgehalten, die aktuelle Tour habe ich entsprechend geskipped.

2018 Saucers in Düsseldorf: Ok, der Gitarrist von Spandau Ballet hat mir Bike vorgespielt, jetzt habe ich alles gesehen. Tolles Konzert, ich war vor allem überrascht, wie gut Nick Mason war. Er hatte ja nicht mehr Gary Wallis als Backup und trotzdem war sein Spiel mehr als solide. Ein paar Sachen ein wenig einfacher als vorher gespielt, aber was soll’s. Er ist ja auch nicht mehr der Jüngste.

2022 Saucers in Frankfurt: Siehe oben, außerdem Echoes; Vegetable Man und das grandiose Candy and a Currant Bun.

Und jetzt freue ich mich auf die Saucers auf der Loreley und hoffe auf eine David GIlmour Tour.