ORF zeigt Roger Waters The Wall Potsdamer Platz 1990
Heute im österreichischen TV auf ORF 3zu sehen: Roger Waters The Wall in Berlin 1990! Und in acht Tagen live im Ernst Happel Stadion in Wien!
Donnerstag, 15. August, 22.10 Uhr
The Wall, 1990
Am 21. Juli 1990 gab Roger Waters eines der erinnerungswürdigsten und bedeutendsten Konzerte in der Geschichte der Rockmusik. Nur acht Monate nach dem Fall der Berliner Mauer brachte Roger Waters das live Spektakel des legendären Pink Floyd Albums „The Wall“ am Potsdamer Platz auf die Bühne.
Bis heute ist The Wall das einzige Konzert, das durch den Veranstaltungsort auf der innerdeutschen Grenze mit einer Bühne gleichzeitig in zwei Staaten stattgefunden hat.
Quelle: Day of Rock.
Berlin 90 ? Ein riesen Event,eine gigantische Show.Wenn nur diese Gast Sänger nicht gewesen wären.Mal abgesehen von Joni Mitchell,Paul Carrack und Bryan Adams waren all die anderen die noch auftraten doch ziemlich traurig.Selten hat CN schlimmer geklungen.Als Fan hat man auch das Album dieser Show,bei verstaubt es allerdings ziemlich im Regal.
Schade,so war auch THE WALL 90 in musikalischer Hinsicht meiner Meinung nach kein Treffer.
Na denn
Lg
Achim
ja, das war wohl mitten im “Kalten Krieg”, und Numb sollte wohl möglichst wenig an diesen – wie hier er noch gleich? – Gitarristen erinnern…
Ich kann dieser Version von Comfortably Numb auch gar nix abgewinnen!! Der Song der mir damals am besten gefiel, das war “The Tide Is Turning!!
Ich weiß noch, wie überrascht und begeistert ich damals auf dem Potsdamer Platz war, im Kontext von “The Wall” mit “The Tide Is Turning” etwas geboten zu bekommen, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Der perfekte Abschluss des damaligen Konzertes!
„Hey You“ mit Paul Carrack und Mother mit Sinéad O’Connor schaue ich mir auch heute noch gerne auf DVD an, während ich einigen anderen Passagen dieser Show heute nicht mehr viel abgewinnen kann.
Trotz aller Begeisterung über die aktuelle „The Wall“-Tour finde ich aber, dass der laufenden Neuauflage ein wenig mehr Mut zur Improvisation und zu abweichender oder ergänzender Instrumentierung gut getan hätte. Sicher nicht in dem Maße wie damals in Berlin, aber an manchen Stellen finde ich das Konzert vom Potsdamer Platz in dieser Hinsicht ganz erfrischend – alleine schon durch das Orchester und den großen Chor im Hintergrund.
The Tide is turning? Der sentimentalste und kitschigste Song, den er je geschrieben hat. Die besten Zeilen sind die nur gemorsten am Ende der Platte:
“That’s it!
Now the past is over but you are not alone / Together we’ll fight Sylvester Stallone
We will not be dragged down in his South China Sea / Of macho bullshit and mediocrity”
Und ein grauenhaftes Zugeständnis an die eingeladenen Popstars, um sie nochmals in Szene zu setzen. Van Morrisons beste Tat an diesem Abend war, dem überschwänglich naiven “The tide is turning!” die zynische Bemerkung hinzuzufügen: “over and over”. The Wall muß standesgemäß mit Outside the Wall enden, also zynisch-kryptisch offen.
Oh ja, kann mich noch gut erinnerm, trotz zwei Gitarristen bei CN habe ich damals schwer darunter gelitten, nicht Dave Gimour zu hören, die Solos sind einfach einfach viel zu prägnant! Gesang war mit Van Morisson auch nix, besser fand ich da schon die Version mit David Bowie. Für mich ist Numb übrigens der absolute Höhepunkt der Wall-Show! Zu 2011/2013: Finde, Kilmister macht nen guten Job und die Projektionen sin phantastisch! Freue mich auf Wien…;-)
Kalter Krieg hat glaub ich nüx damit zu tun Sunny.Wohl eher Van
Morrison.Der gute Mann sollte einfach keine Musik machen und schon garnicht einen Pink Floyd Song singen.
Aber nun ist es mal wie es ist .
Lg
Achim
ich bin nicht ganz sicher … kanns sein, du bist im Moment kein großer Fan von Van Morrison, oder? 😉
Nicht böse sein Sunny,aber ich war noch nie ein Fan von Van Morrison.Aber nicht nur deshalb finde ich die CN Version 90 so schlimm,sondern weil sie in musikalischer wie gesanglicher Hinsicht einfach grottenschlecht war.
Und THE TIDE IS TURNING ? Nun,neben ME OR HIM gefällt es mir noch am besten auf RADIO K.A.O.S .Zu THE WALL 90 hätte sicher OTW besser gepasst,aber so war es sicher eine nette Überraschung.
Lg
Achim
und ob das eine Überraschung war 😉
Aber this is your land, this is my land (Woody Guthrie &RW) – jeder soll mögen oder nicht mögen, was er will.
Ich denke keiner von uns ist in der Position zu diktieren, wer nun Musik zu machen hat. Schon gar nicht, wenn es sich um einen Ausnahmemusiker wie van Morrison handelt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob nun ein Coversong gefällt oder nicht.
Gruß
Also manchmal versteh ich es nicht was du so schreibst Christian,aber vieleicht muss ich das auch garnicht.Mein Kommentar gibt doch nur meine ganz persönliche Meinung wieder.Nichts mehr und nichts weniger.Und weil dem so ist,bin ich sehr wohl in der Position zu schreiben das er besser keine Musik machen sollte,weil es eben meine Meinung ist ,OK? Na siehst du,dann ist ja alles easy.
Ich fand auch Joni Mitchell bei GOoDBYE BLUE SKY echt super,und auch Bryan Adams bei YOUNG LUST und Paul Carrack bei HEY YOU haben mir sehr gefallen,aber das wars dann auch.
Na denn
Lg
Achim
Ich finde The Wall in Berlin auch ziemlich schlecht (der Drum-Sound ist zudem besonders blechern), aber mir gefällt zum Beispiel sehr gut die Version von Nobody Home, die ja dort um ein Gitarrensolo vom Di Fonzo bereichert wurde. Hey You und auch die Performance von Bryan Adams gefällt mir recht gut.
… und ja, CN ist grottenschlecht
Hey you – ja, wunderbares Solo von Snowy White; auch die stimmungsvolle Kamerafahrt von RW über die Mauer fand ich sehr gelungen. Übrigens, das Streicher-Arrangement bei “The Last Few Bricks” gefallen mir auch nach wie vor sehr gut. Im großen und ganzen sehe ich das Konzert übrigens noch immer gern – über “Mother” gehts allerdings auch bei mir meist im Schnelldurchlauf weiter, und nach dem Mauerfall schalte ich ab, ohne den Gezeitenwechsel abzuwarten. 🙂
sorry, meinte Nobody home, nicht HY. Bin noch nicht ganz wach 🙂
Van Morisson kommt immer sehr schlecht weg, so übel fand ich ihn aber garnicht. Den Vogel haben meiner Meinung nach die beiden Kollegen von The Band bei Mother abgeschossen. Auf CD wurde ja einiges korrigiert, aber in der TV Aufzeichnung ist die ganze Katastrophe zu bestaunen: Text vergessen, anscheinend besoffen, schräg gesungen. Gruselig!
Ich war damals als Student von Stuttgart nach Berlin gefahren. Es war mein Geburtstag. Das war ein tolles Erlebnis mein Lieblings-Album an diesem Tag zum ersten mal Live zu hören.
Die Show war für das Live-TV weltweit konzipiert.
Demenstsprechend wusste man als Zuschauer nie, wo in der riesigen Mauer gerade die Songs waren. Während der Regisseur genau die richtigen Kameras einblendete, stand man als Zuschauer suchend, wo Waters sich gerade aufhält, oder der nächste Song vorbereitet wird.
Abgrundet wurde das ganze durch die Videowände, die das TV-Bild zeigten. Allerdings war die Technik damals nicht so gut. Deswegen gab es mehrere Sekunden Differenz zwischen Videobild und Live-Sound.
Der Platz selbst war ein Schlamm bis zum Knöchel. Der Platz musste aufgrund Auflagen der Stadt kurzfristig von oben bis unten durchgepflügt werden, weil man Angst hatte, die ehemalige DDR könnte hier im Grenzstreifen Mienen verbuddelt haben. Da es dann Mittags vor dem Konzert anfing zu regnen, wurde die Erde komplett aufgeweicht.
Den fast kompletten Stromausfall und die mehrminütige Unterbrechung der Show kurz nach Beginn, konnte man nur Live vor Ort sehen. Im TV für wenige Zeit, und auf DVD gar nicht, da parallel zur Show sofort die Aufzeichnung der Probe vom Vorabend aufgeschaltet wurde, welche wohlweislich parallel,im Regieraum mitlief. Das ganze Konzert ist ja wie heute auch, exakt von vorne bis hinten getimt.
Einige Szenen wurden nachts noch nachgedreht.
Ich kann mich noch gut an die Szene erinnern, als Waters hilferingend auf der Bühne die Arme gegen Himmel hochhielt und wie er später im Interview sagte, er dachte die Welt würde für ihn untergehen.
Alles in Allem war die Show ein Mega Erlebnis, trotz der technischen Pannen.
Ich denke heute noch mit großer Freude an die Show.
Berlin `90, für mich ein riesen Event,daß erste Mal fast-Floyd live.Für uns in der DDR war bis dahin ja nur Konserve möglich.Über meine Berliner Cousine bin ich an Karten gekommen. Mit Freund und Trabbi direkt bis zum Potsdamer Platz.Ich glaub so um 13,00Uhr war Einlaß.Plätze vielleicht ein bißchen zuweit vorn, bei den Wall-Dimensionen wäre ein größerer Abstand besser gewesen.Der Platz eine einzige Staubwüste und Sonne pur,von Regen keine Spur?! Die Wartezeit bis Konzertbeginn war zermürbend.Die Hooters ein kleiner Lichtblick zumindest eine kleine Abwechslung.Die Show finde ich auch heute noch grandios inszeniert.Musikalisch leider nicht immer ein Glanzpunkt,würde ich bei einem solchem Event auch nicht unbedingt erwarten wollen. Für die jetzige Wall-Inszenierung wären die Darstellerparts der `90ziger Version
allemal erfrischender als dieses reine Lichtspielshow mit Roger als Alleindarsteller, die dafür musikalisch dichter am Original ist.Trotz alledem kann ich es nicht lassen nach Hamburg und Düsseldorf 2011,mir am 04.09.die Berliner-Olympiastadion-Show zu gönnen,die Anreise diesmal ohne Trabbi der ist schon längst über die Sterbekannte.
Gruß und viel Spaß bei den letzten Wall-Shows
Ich war erst 14, aber erinnere mich noch gut an den Tag. Wir waren auch schon früh mittags dort und es war eine Bullenhitze. Keine Ahnung wann es da geregnet haben soll, aber mir ist auch nur diese Staubwüste in Erinnerung geblieben.
Unterhaltsamer als den Hooters Auftritt fand ich damals die Leute, die es wagten die Laternenmasten hoch zu klettern. Unter lautem gejohle schafften es einige wirklich ganz nach oben, und ich hab nur drauf gewartet, dass irgendein besoffener abstürzt. Ist aber zum Glück nicht passiert.
Die Hooters kannte ich damals garnicht bewusst, erst als Johnny B. gespielt wurde merkte ich, wer diese Band ist.
Wir standen ein gutes Stück hinter der ersten Reihe von Boxentürmen, und ich weiß noch genau wie das Konzert mit In The Flesh losging, jeder einen Donnersturm erwartete, die Musik dann aber eher in Zimmerlautstärke bei uns ankam. Das sollte sich das ganze Konzert lang auch nicht ändern. Auf der DVD sind auch gut die “lauter, lauter” Sprechchöre zu hören.
Weiter vorne war es wohl wirklich lauter, so hat es mir zumindest ein Bekannter erzählt, der vor dem ersten Boxenturm stand. Würde mich mal interessieren, wie andere das erlebt haben?
Alles in allem war es unvergesslich und ein toller Tag, an den ich heute noch oft denke. Die rote Maske, die am Eingang verteilt wurde, hing noch jahrelang als Souvenir bei mir im Zimmer. Leider ist sie nach irgendeiner Aufräumaktion verschwunden.
Ohjeh, das Konzert von 1990 🙂 Optisch grandios mit den wohl besten aufblasbaren Puppen ever, aber musikalisch schrott. Die Scorpions waren als opener schon mal gruselig und setzten damit das Niveau für den Abend schon mal recht niedrig an. Danach schien die Show in Schwung zu kommen (vom Stromausfall abgesehen) und es folgten gute Versionen der ersten Seite von The Wall. Dann kam Mother… die Jungs von The Band schienen mir tatsächlich besoffen zu sein, Sinhead O´Connor gelangweilt und Roger daneben mehr und mehr am verzweifeln. Zum Glück war dann bis CN im Grunde wieder alles in Ordnung, sowohl musikalisch (meiner Meinung nach das beste Nobody Home aller Zeiten, es ist mir ein Rätsel warum das Solo nicht für die jetzige Tour übernommen wurde) als auch optisch ein Genuss. Und dann kam CN.. da muss man eigentlich nix mehr drüber sagen, besser man vergisst es ganz schnell. The Show must go on wurde lustigerweise ja weggelassen und es folgten bombastische Versionen von In the Flesh und Run like Hell, bei denen sich Rogers Stimme leider langsam verabschiedete. Der Rest kam eh mehr oder weniger vom Band, war aber optisch wieder großartig.
Eigentlich war die Show größtenteils beeindruckend und in Ordnung, aber es bleiben einem seltsamerweise doch mehr die grausamen Darbietungen einiger Gastmusiker in Erinnerung. Zum Glück war diese Version nicht die letzte The Wall Aufführung.
Wegen der vielen Kritik über Van Morrison bei CN bin ich nicht ganz eurer Meinung. Ich finde nicht das er schlecht gesungen hat, oder das es grottenschlecht war. Er war cool und hat es mal anders gesungen, und das gar nicht schlecht mit viel Elan.
Ich wäre schon froh wenn bei der heutigen The Wall Show mal einer nur halb so gut singen würde wie Van Morrison damals.
Der jetzige ist Endtäuschend, langweilig und (……………), mir kommts vor wie im billigsten Musical.
Und das stört mich auch am meisten bei der heutigen The Wall Show, das könnte viel viel besser sein…!!!!
Rick & Levon ruhet in Frieden…
Die herablassende Art einiger Zeitgenossen über die Fähigkeiten dieser hervorragender Musiker ist schon erschreckend.
Wenn man sich mal das Repertoire der beiden bzw. dreien zu Gemüte führt, so erscheint ein Roger W. doch eher sehr “dünn”, was er in einigen Interviews auch immer anerkannte.
Ansonsten, dieses “Mauer”-Ereignis auch mal im Kontext sehen! War schon ne logistische Meisterleistung. Und dass mal was schiefgeht, pfff…
De mortuis nil nisi bene dicendum.
Danke, für diesen mehr als trefflichen Kommentar.
Oh nein,nicht schon wieder……
Gruus
Achim
„Über Verstorbene nichts außer auf gute Weise sprechen.“ Im Sinne von: „moralisch richtig“. Die gängige Auslegung „Über die Toten nichts als Gutes“ ist verkehrt, dann müßte es heißen: „de mortuis nullum nisi bonum“, und daß dies eine Katastrophe wäre, wird schnell klar: nichts Schlechtes über Hitler? etc. –
Wenn jemand also meint, die Musiker der „Band“ hätten einen schlechten Auftritt hingelegt, so ist das vollkommen legitim, wenn er dies auch äußert, zumal es in diesem Fall nur schwerlich zu bestreiten wäre. 😉
Ohnehin wäre dieses moralisch ehrenwerte Diktum nur auf die Person des Künstlers, nicht auf sein Werk und seine Kunst anwendbar. Andernfalls fände die Kunstkritik mit dem Tod des Künstlers ein jähes Ende – und somit die gesamte Kunstgeschichte, die eine Wertung des Lebenswerks eines Künstlers vornimmt.
Und das sog. „Lebenswerk“ der Band-Mitglieder war ja gar nicht angesprochen. „Die herablassende Art einiger Zeitgenossen über die Fähigkeiten dieser hervorragender Musiker ist schon erschreckend.“ Es wurde lediglich konkret Kritik an diesem einen Auftritt von 1990 geübt; über ihre grundsätzlichen Fähigkeiten wurde gar nicht polemisiert.
m(
Ich wusste nichtmal, dass die schon tot sind. Aber selbst wenn würdigt das doch nicht gleich das ganze Lebenswerk von The Band herab, wenn man sagt, dass sie an dem Tag schepp gesungen haben. Alles easy 🙂
Ich hätte jetzt eine knifflige Frage:
Habe mir heute im Auto die Audio-CD des The Wall in Berlin (Deluxe Edition von 2010) Konzerts angehört. Diese Edition kam mit DVD und 2CD auf den Markt.
Auf der CD wurde einfach die Audio-Spur des Videos auf CD gepresst. Deshalb ist nach “The Tide is Turning” auch noch “Outside the Wall” sogzusagen als hidden track vorhanden (Im Konzertvideo der Abspann).
Diese Version wurde offensichtlich mit Orchester und Chor eingespielt, mir ist allerdings nicht klar ob es die gleiche Version wie die des “Alan Parker: The Wall” Film-Abspanns ist oder eine 1990 neu aufgenommene Studioversion….
Weiss das vielleicht jemand? Danke inzwischen….
es ist dieselbe, die des Films.
Dankeschön! Dann bin ich ja beruhigt 🙂
Gestern sah ich mit meiner Freundin die DVD. Bei “Waiting for the Worms” meinte sie, das Megaphon sehe aus wie ein überdimensionaler Joint.
🙂
Erinnerung / Rückblick:
Heute vor genau 30 Jahren fand im „Niemandsland“ zwischen West- und Ost-Berlin auf dem Potsdamer Platz das Konzert “The Wall Live Berlin 90” (Aufschrift des Konzerthefts) von Roger Waters statt.
Ich war dabei (mit Konzertkarte);
es wurde zu einem Wochenendaufenthalt in Berlin nach langer staudurchsetzter Anfahrt. Die Autobahn verlassend versuchte ich auf Landstraßen schneller voranzukommen, was von kaum Erfolg gekrönt war. Zurück auf dem damals noch lange nicht so gut wie heute ausgebauten DDR-Highway stand ich wieder im Stau; für wohl eine halbe Stunde oder Stunde ging nichts voran. Aus zahlreichen Autos war Musik von Pink Floyd zu hören; auf einer Freifläche (oder Acker?) neben der Autobahn spielten staugeplagte Reisende Fußball.
Nachdem ich mich tagsüber als „Mauerspecht“ betätigt hatte, stand ich bereits viele Stunden vor dem Konzert – im Konzertgelände – anfangs auf einem niederen und recht großflächigen Hügel, der Bunker-Überreste aus dunkler Vorzeit überdeckte. Einlass war laut Konzerttickets offiziell ab 14:00 Uhr; wegen des großen Andrangs dann aber bereits ab 13:00 Uhr (ich war bei den ersten). Man lauschte ab wohl etwa 17:30 Uhr zirka 4 Stunden Vorgruppen: Band Of The Light, Infantry, The Band, The Chieftains (mit James Galway), The Corunna, The Hooters.
Die offiziell für 21:30 Uhr angesetzte „Wall“-Show begann erst etwa um 22 Uhr. Im Konzert arbeitete ich mich – durch die wohl um 300.000 Zuschauer – nach vorne bis unmittelbar zur „Wall“ (linksseits) vor.
Von den technischen Schwierigkeiten (wie Stromausfälle / Lautstärkeprobleme) im ersten Teil der Show abgesehen war es insgesamt gesehen ein großartiges Erlebnis. Roger lud zahlreiche Gastmusiker ein; aber keine Mitglieder von Pink Floyd, also von der Band, die er im Streit Mitte der 1980er Jahre verlassen hatte:
The Bleeding Hearts Band – neben Roger Waters: Graham Broad, Rick Di Fonzo, Andy Fairweather-Low, Nick Glennie-Smith, Snowy White, Peter Wood sowie Joe Chemay, Stan “Jim” Farber, Jim Haas, John Joyce.
Außerdem: The Rundfunk Orchestra (Berlin Radio Symphony Orchestra; Leitung Michael Kamen), The Rundfunk Choir. The Marching Band of the Combined Soviet Forces in Germany und the Red Army Chorus.
Bryan Adams, Paul Carrack, Tim Curry, Thomas Dolby, Marianne Faithfull, Albert Finney, James Galway, Jerry Hall, Cyndi Lauper, Joni Mitchell, Paddy Moloney, Sinéad O’Connor, Scorpions, The Band, The Hooters, Ute Lemper, Van Morrison.
Während ich eine Konzertkarte gekauft hatte wurden irgendwann – wohl im zweiten Konzertteil – die Tore geöffnet und tausende weitere Besucher fanden Zutritt ohne Karte. Der Show-Erlös wurde an die Stiftung “World War Memorial Fund for Disaster Relief” gespendet.
In Erinnerung sind mir noch einige Fans, die – auf meinem zuvor erwähnten Weg nach vorne – ihre „Tütchen“ rauchten; und man hatte in geschätzt 10 m Entfernung noch das Gefühl mit „high“ zu werden. Sanitäter, die sich wegen Konzertlärm mit Pfeifen Gehör verschafften, sausten immer wieder mal durch die Menge.
Am nächsten Tag fuhr ich nochmals zum Konzertgelände, schaute beim Bühnenabbau zu und stand in einer riesigen “Müllhalde” aus Konzert-Utensilien und Plastikmüll, denn die Reinigung des Potsdamer Platzes war noch lange nicht abgeschlossen.
@ Werner:
In der Thread-Überschrift steht versehentlich “Potzdamer…” (mit “z”) – statt “Potsdamer…” (mit “s”)!
Korrektur
(oben von mir genannter Stiftungsname; ohne “World War”):
“Memorial Fund for Disaster Relief”
Heute ist es genau 30 Jahre her.
It was 30 years ago today when Roger told the band to play… Wahnsinn, ja, schon wieder 30 Jahre her, damals war ich young and life is long and there is time to kill today… und heute? Wir werden weiser und grauer und …one day closer to death… mein Spezl Gerhard und ich werden heute Abend mal in die perfekt-geschnittene DVD schauen.
Was war das doch für ein brühendheißer Tag damals, keine Getränke weit und breit, nur Menschenmassen. Voll das Chaos, etwa 100.000 Leute hatten Eintrittskarten, irgendwann waren einfach die Absperrungen weg und es waren über 300.000 auf dem Potsdamer Platz. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, was wenn eine Panik ausbricht, immer die gigantische Mauer im Blickfeld, die mega-riesigen aufblasbaren Figuren, ein echter Hubschrauber bei HAPPIEST DAYS… es war schon ein Mega-Spektakel! Leider gab es am Anfang (THE THIN ICE, ANOTHER BRICK, PART 1) technische Probleme, Stromausfall, der Sound war viel zu schlapp, da hätte es viel mehr Verstärker-Power und Boxen gebraucht, wenn man nicht weiter vorne bei den ersten 60.000 war, aber egal, es war trotzdem schön, dabei gewesen zu sein. Ich war damals zum ersten Mal in der Hauptstadt, wir waren in der Nacht davor mit dem Auto angereist und haben am Wannsee-Strand nur auf Iso-Matten übernachtet. Das sind so Erinnerungen, die jetzt dann langsam verblassen 😉 Can i only say: Berlin Icke liebe Dir. Cheers.
Ich war gezwungenermaßen im Teenager Alter mit meinemn Eltern an der Nordsee im Urlaub und durfte nicht mal kurz für einen Tag mit dem Zug “durch die DDR ;-)” nach Berlin fahren um mir das Spektakel live vor Ort anzuschauen. Mein Vater hat mit Argusaugen gewacht, dass ich nicht heimlich abhaue. Was blieb, der alte s/w Fernseher im Gemeinschaftsraum der Privatpension. Die Folge, das war dann auch der letzte gemeinsame Urlaub. Aber, 4 Jahre später konnte ich meine Eltern überzeugen, mich zum Pink Floyd Konzert in Gelsenkirchen zu begleiten. Davon wird noch heute geschwärmt!