David Gilmour ist eine Legende: Tourstart in Rom 27.9.2024 Circo Massimo

AE sagt:

So wie ich das sehe gibts den Code erst am Mittwoch um 9.00. Es scheinen wie in London personalisierte Codes zu sein (max. 4 Tickets pro Code).
Ich habe mir die Situation 2016 mal angesehen: damals gab es vor der Bühne ein riesiges, ebenes Sitzplatzfeld mit ca. 5-6000 Plätzen, dahinter eine Tribüne sowie jeweils noch eine grosse seitliche Tribüne. Insgesamt waren damals 13’500 Zuschauer pro Abend da.
Circo Massimo ist kein Amphitheater o.ä., sondern eine Wiese mit seitlichen Wällen. Die ganze Infrastruktur wird provisorisch aufgebaut.

AndreasG sagt:

Ich zittere und schwitze und, um es mit den Worten von Tulius Octopus, in Asterix und die Gallier zu sagen:
Ich geh in den Zirkus.
Juchhuu.

anja sagt:

es hat geklappt und ich freue mich! in der aufregung… weiss jemand, wie man den namen ändern kann? lg

Jörg T sagt:

Bin erst am 01.10. dabei. Die ersten 3 Session lass ich Ihm zum Einspielen und Finetuning.

René sagt:

Ich bin mit drei Freunden vom 02. bis 06.10. in Rom und am 03.10. dann im CM. Das neue Album ist wirklich viel besser als erwartet (eigentlich sogar besser als erhofft) und die Setlist aus Brighton ist auch recht vielversprechend.
Vorfreude wächst täglich

Alois sagt:

8 Jahre und knapp 3 Monate, so lange ist es bereits her, seit ich an selber Stätte Gilmour ein erstes Mal hören durfte. Damals ziemlich mitten in der Tour und im Wissen um die Setlist und des neuen Albums, diesmal zum Tourstart und absichtlich ahnungslos. Das ist in der heutigen Zeit gar nicht so einfach und tatsächlich sehe ich dann, als ich bereits dachte, ich hätte es erfolgreich geschafft, im Zug vom Flughafen in die Stadt eine Setlist auf dem Display der Sitznachbarin. Zum Glück konnte ich nur A boat lies waiting und Comfortably numb erkennen, die ich sowieso erwartet hatte. Vom neuen Album war mir erst The pipers call bekannt, ein Song, der mir sofort gefallen und Lust auf mehr gemacht hat.
Gegen Mittag umrundete ich den Circo Massimo und stellte fest, dass noch viel gearbeitet wurde, sowohl auf der Bühne wie auch im großzügigen “Foyer”. Da irritierte die kleine Anzahl an Essenständen und Toiletten, wobei ich annahm, dass diese für den Abend noch erweitert würden. Dazu später mehr. Nach einem feinen Mittagessen und ruhigem Nachmittag brachte mich die Metro direkt vor die Tore. Es war schon viel Betrieb, kein Wunder bei ausverkauften Haus. Ich mag es immer gerne, vor einem Konzert das Publikum etwas unter die Lupe zu nehmen. Heute sind mir vorallem die Shirts aufgefallen. Von Pink Floyd und natürlich David Gilmour gab es die meisten, teilweise lustige Kreationen wie “Drink Floyd – wish you were beer” und semiprofessionell gestaltete Tourshirts der selbst besuchten Konzerte. Offenbar gingen auch viele Fans zeitgleich zu Rolling Stones, Judas Priest, Metallica und anderen Konzerten, wie ich anhand ihrer Shirts vermuten durfte. Eine Unart, die für mich völlig unverständlich ist. Immerhin gab es keine This is not a drill Tourshirts…
Der Einlass war unproblematisch, wobei sich später herausstellte, dass einem dann das Wiederhinausgehen verwehrt wurde. Dies zog ich in Betracht, da es endlos lange Schlangen bei der Kasse und der Getränke- und Essensausgabe gab. Je Seite waren in diesem Foyer nämlich genau je 1 Stand vorhanden mit etwa 10 Mitarbeitern. Toiletten gab es sogar nur auf einer Seite, etwa 25 Kabinen. Für 15’000 Menschen ein etwas knapp bemessenes Angebot. Ich könnte mir vorstellen, dass dies für die kommenden Tage noch verbessert wird. Kurz darauf lernte ich ein junges Paar aus Linz kennen, die an der Kasse einige Bier vorbezahlt hatten, in der Meinung diese auch später im Innenberereich beziehen zu können. Wie sich herausstellte, unmöglich, da dort ein anderer Anbieter die Tokens nicht akzeptieren wollte. So nahm ich gerne zwei Bier ab und sparte so eine gute halbe Stunde Anstehenszeit. Danke ab dieser Stelle!
Rechtzeitig am Platz auf der hinteren frontalen Tribüne angekommen, stellte ich fest, dass dieser obwohl weit weg, eine prima Sicht bot. Als ich die Tribüne tagsüber von weitem sah, kam der Verdacht auf, daß Gitter könne eventuell sichteinschränkend sein. Ziemlich pünktlich begann das Konzert und ein erstes Mal überkam mich ein wohliges Glücksgefühl, als ich 5am als Eröffnungssong erkannte. Genau das habe ich mir gewünscht weil es auf der Rattle that lock Toue sehr gut funktioniert hatte. Schon bei Breathe, spätestens aber bei Time, wo auch Mr. Screen in Betrieb genommen wurde, konnte man sehen, dass weit über die Hälfte der Konzertbesucher mit filmen und fotografieren beschäftigt war. Mir persönlich wäre ein smartphoneloses Konzert äußerst genehm, das ist bei Outdoorkonzerten aber wohl nicht durchsetzbar. Es schmälert das Erlebnis und verhindert eine direktere Verbindung zwischen Künstler und seinem Publikum in meinen Augen. Ansonsten war es aber ein prima Beginn des Konzertes, der Sound war kristallklar une kraftvoll abgemischt, die Band scheint schon gut eingespielt nach den Rehearsals und passt sehr gut. Man merkt, dass Gilmour eben nicht mehr wie eine PF-Coverband klingen möchte. Fat old sun und insbesondere Between two points waren meine klaren Highlights in der ersten Hälfte. Auf die Involvierung Romanys war ich sehr gespannt, weil ich die Idee super finde und trotzdem kann eine warmherzige, familiäre Beziehung auf der Bühne plötzlich auf die Probe gestellt werden. Die Präsenz und der Gesang Romanys hat mich glatt umgehauen, gerne mehr davon!
Nach der Pause, die strategisch geschickt zum Boxenstopp verwendet wurde, begann die zweite Hälfte mir einer dröhnenden Version von Sorrow, mit jetzt im Vergleich zur ersten Hälfte stärkerer Stimme Gilmours und epischen Soli. Die Rhythmussektion mit Pratt und Betts bereiteten den Boden für eine unglaubliche zweite Hälfte. The pipers call mit einem so wunderschönen wie eingängigen Refrain, ein unerwartetes A great day for freedom, starke, mit der Musik gesprochene Positionierung gegen Gewalt bei In any tongue, gefolgt von einer sehr gelungenen Version von Gig in the sky, gesungen von einem fantastischen weiblichen Quartett, aus dem Louise Marshall noch herausstach. Auch als Gilmour direkt mit dem Gesangspart in Coming back to life einstieg, ging nichts schief, ein selbstironisches “nobody is perfect” leitete den Neustart ein. Wäre auch wirklich schade gewesen, eines der besten Intros der Geschichte der späteren Pink Floyd einfach wegzulassen. Die Bildsprache bei Dark and velvet nights gsb mir noch Rätsel auf, daß nehme ich gerne beim Hören des Albums dann noch genauer in Betrachtung. Scattered wiederum scheint wie gemacht, um es live zu spielen, tolle Gitarrenparts. Und dann war die Bühne plötzlich leer, als sich der Nebel nach den Schlussakkorden verzogen hatte. Man ahnte es, auch aufgrund der vorgerückten Zeit von kurz vor Mitternacht, dass dieser denkwürdige Abend zum Ende kommen musste. Und wie kann man ein Konzert besser beschließen, als mit einem wuchtigen, grenzenauflösenden Comfortably numb, mit Solo?
Wenn nicht noch Wunder geschehen, wird dies mein einziges Konzert dieser Tour sein und wohl auch letztes überhaupt im Floyd Kosmos. Ich bin dankbar für all diese speziellen Momente, die es mir erlaubt haben, mich für einmal wirklich im Hier und jetzt zu fühlen und nicht hin- und hergerissen zwischen dem, was nicht mehr ist und dem, was noch kommt. Einziger Wehmutstropfen ist, dass mein Sohn noch etwas zu klein war, um ihn mitzunehmen. Aber eben, Wunder sollen noch geschehen.