Brit Floyd 20.10.2011 Freiburg Rothaus Arena
Bericht von PIFLNOKYD
Folgendes zuerst: Das Konzert war spitze. Ich kritisiere hier auf sehr hohem Niveau und Soundqualität ist subjektiv und wird natuerlich in verschiedenen Ecken der Halle unterschiedlich wahrgenommen. Ich saß nahe des Mischpults, gleich links dahinter.
Das störendste für mich war der Gesang von Bassist Ian Cattell. Immer wieder wurde seine Stimme mit viel zu viel Hall/Echo belegt (vor allem bei „Mother“). Ich dachte zuerst, dass man damit den Unterschied zu Waters Stimme kaschieren will. Plötzlich war die Stimme aber wieder sehr nahe am Original und beim nächsten Stück wieder nicht. Keine Ahnung ob Hall/Echo zum Teil irrtümlich eingemischt wurde. Auch die Aussprache war nicht ganz korrekt. Vielleicht hat er als Amerikaner mit dem britischen Akzent Mühe. Aber wie gesagt, ich kritisiere auf hohem Niveau und ich als Schweizer würde mir nicht zutrauen den Dialekt vom genialen Österreicher Hubert von Goisern zu kopieren 😉
Brit Floyd – Deutschland Tour 2011:
20.10.2011 FREIBURG Rothaus Arena, Do
21.10.2011 HEILBRONN Festhalle Harmonie, Fr
22.10.2011 CHEMNITZ Stadthalle, Großer Saal, Sa
23.10.2011 DRESDEN Kulturpalast, So
24.10.2011 MÜNSTER Congress Centrum, Mo
25.10.2011 BERLIN Tempodrom, Di
27.10.2011 HAMBURG O2 World, Do
28.10.2011 DÜSSELDORF Philipshalle, Fr
29.10.2011 MÜNCHEN Kleine Olympiahalle, Sa
31.10.2011 MANNHEIM Rosengarten Mozartsaal, Mo
Der Gesang von Damian Darlington war tadellos. Auch bei Schlagzeug, Percussions, Saxophon, Bass und Damengesang gibt es kaum was zu bemängeln. Beim Keyboard hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Originalklang nicht ganz erwischt wurde (z.B. „Shine On You Crazy Diamond“). Die Gitarren waren jedoch meistens sehr nahe an den Original-Aufnahmen.
Mir fiel jedoch auf, dass der Sound zum Teil etwas breiig oder stumpf war. Aber wieder, wie bei Ian Cattell’s Gesang, empfand ich dies nur bei gewissen Songs. So war zum Beispiel „Pigs (three different ones)“ extrem gut abgemischt und das Gitarrensolo am Schluss war absolut geniaaaaal. Beim anschließenden Stück (nach der Pause) kam ich in den Genuss meiner ersten ECHOES-Live-Erfahrung (mein Lieblings-Floyd-Song). Und da war leider wieder der leichte Sound-Brei da. Zusammen mit der Lichtshow war ECHOES trotzdem ein super Erlebnis.
Ein weiterer Höhepunkt war für mich „The Great Gig in the Sky”. Hier gibt‘s nichts zu motzen. Jederzeit wieder in dieser Version.
Das Solo bei „Comfortably Numb“ war zu leise im Vergleich zum Rest der Band. Die Gitarre hätte lauter sein sollen oder die Band hätte leiser gemischt werden müssen. Schade, denn das Solo war von Damian Darlington wiedermal sensationell gespielt.
Licht- und Video-Show war immer sehr professionell und passend. Es gab KEINE langweilige 3D-Show wie bei Aussie-Floyd. Zu erwähnen ist vielleicht, dass es auch keine Laser gab, und dass das Licht im rechten Auge der aufblasbaren Schweine-Puppe defekt war 😉
VERGLEICH ZU AUSSIE FLOYD
Meine erste Kritik zu den Aussie-Floyd findet Ihr hier: The Australian Pink Floyd Deutschland 2012
Weiter oben habe ich zum Teil den Gesang von Brit Floyd kritisiert. Dieser war aber immer noch um Welten authentischer als der Gesang von Aussie Floyd am 12.4.2011 in Basel. Mein Eindruck damals war, dass man einfach einen guten Rock-Sänger genommen hat und ihn Pink Floyd singen hieß.
Aussie Floyd werben mit Ihrer Licht- und Video-Show inklusive 3D-Effekten. Auch hier hat für mich Brit Floyd die Nase weit vorne. Viele der Aussie-Floyd-Animationen habe ich als lieblose Endlosschlaufen in Erinnerung, welche viel zu wenig auf die Musik abgestimmt waren. Zum Beispiel drehende 3D-Objekte, welche sich ohne Bezug auf Musik und Takt bewegten. Da sind mir perfekt abgestimmte Licht-Effekte wie bei Brit Floyd viel lieber (auch ohne Laser!).
Zusammenfassend empfehle ich jedem die Brit-Floyd-Show. Bin froh, dass ich hin gefahren bin um den Vergleich mit den Aussie-Floyd machen zu können. Zu den Aussie-Floyds werde ich wahrscheinlich NICHT mehr gehen.
Songliste: (unvollständig)
Shine On You Crazy Diamond
Pigs (three different ones)
Money
Us and them
Time
The great Gig in the Sky
Wish you were here
High hopes
Learning to fly
Another brick In the Wall part II
Welcome to the machine
One of these days
Pause (20-30 Minuten)
Echoes
Comfortably Numb
Zugabe:
Run like hell
Kann mich nur voll und ganz anschliessen. Ich war in Hamburg und es hat mir besser gefallen als bei den Australian PF. Die Bühnenshow ist richtig gut, die Filme bringen einem häufiger zum SChmunzeln und manche Stücke sind schon fest erschreckend nah am Original 8^) Einmal live Echoes oder P3DO zu hören, ist auch mal interessant – neben den ganzen Standardstücken.
Leider war das Konzert nicht sonderlich gut besucht – es wurde von der O2 Arena ins deutlich kleinere CCH verlegt und nichtmal das war voll.
Ach ja, es gab kostenlose Promo-DVDs mit dem kompletten Konzert drauf aus Dreingabe. Super!
Herwig
Auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Habe ebenfalls das Konzert in Hamburg gesehen. “LEIDER” nur im CCH. Hier haperte es manchmal mit der Akustik (habe Australian Pink Floyd 2x in der O2 gesehen, der Sound hat dort einfach mehr Druck).
Aber nun zu Brit Floyd. Einfach brilliant, perfekt aufeinander abgestimmte Video-Licht-Musik-Schmankerl (sahnemäßig die Abstimmung Video/Musik bei “Welcome to the Machine”).
“Pigs” im original von der LP kam irgendwie nie so richtig rüber. Aber hier, live! Knochentrocken abgemischt und dann das Ende vom Lied: GÄNSEHAUT!!
Gäsehaut ebenfalls bei “MOTHER”. Die Sängerin! Super!
Und dann mein ECHOES!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Zurücklehnen und back into the Sixties!
Alles in allem, seeeehr gelungen. Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei.
Ich hatte das Vergnügen, bei der MÜNCHNER Station der Band dabei zu sein. Auch ich kann voll bestätigen – der Sound der Band war auf sehr hohem Niveau, das ganze Sounddesign sehr nahe am Original. Nun war ich im letzten und Anfang dieses Jahres schon zwei mal bei Australian Pink Floyd und daher besonders gespannt auf den Vergleich zu Brit Floyd. Letztlich muss ich aber sagen, dass ich im “Gesamtpaket” bei den Aussies etwas glücklicher aus der Veranstaltung ging. Der Sound war bei beiden erfreulich laut und gut, aber die sich sehr an der Performance der PULSE-Tour orientierenden Bühnenshow der Australier hat mich einfach mehr angesprochen, auch die Bandmitglieder der BritFloyd erschienen mir teilweise etwas steril, da waren die Aussies irgendwie mehr Typen! Gerade von der Bühnenshow der Briten hatte ich mir nach dem Vorbericht, das dort die bislang bessere Truppe hingewandert wäre, mehr erwartet. Eine Sau macht noch keinen Sommer….
Aber – Jammern auf hohem Niveau! Letztlich war auch dieses Konzert wieder eine Erlebnis und ein Eintauchen in die gute alte Pink Floyd-Zeit. Auch vor mich ein besonderes Erlebnis: Echoes live! Stark
Bernd Mühlstraßer
Moin,
ich war in München zum zweiten Mal dabei (nach London im April) und hatte die Möglichkeit, schon vor und während des Soundchecks Bilder zu machen.
Das Konzert als solches hat mir erneut gut gefallen, für mich persönlich wirken die Brit Floyds “gefühlvoller” als die Aussies – da spielt mehr der Bauch als der Kopf. Allerdings muss ich auch anmerken, dass die Atmosphäre in der neuen Münchner Olympiahalle recht kalt wirkt, kein Vergleich zur Royal Albert Hall. Aber dafür können Brit Floyd ja nichts.
Ach ja, Bilder und Review bei mir auf der Seite.
Alex, rockpixx.com