Flashback: Roger Waters 8.6.2006 Berlin Wuhlheide

Roger Waters 8.6.2006 Berlin Wuhlheide

War das jetzt eine Pink Floyd Coverband mit Roger Waters?

Von Hans-Jürgen Müller, Fotos Ina Wagner

Die Wuhlheide in Berlin ist ein fantastischer Ort für ein Open-Air-Konzert: Wie ein altes Amphitheater mit steilen Rängen. Es war wunderbares Wetter mit blauem Himmel und fast Vollmond, der seine Bahn langsam über das große Zelt der Bühne zog, während Waters dort unten “The Dark Side Of The Moon” intonierte – welch ein Anblick!

Der erste Teil der Show beinhaltete mit Ausnahme der beiden Teile von Perfect Sense und dem neuen Song Leaving Beirut nur Songs aus der Pink Floyd-Zeit von Waters, also noch weniger Songs aus seiner Solo-Karriere als bei seiner letzten Tour. Warum eigentlich? Er könnte doch locker mit seinen eigenen Songs einen Abend gestalten!

Da die Show bereits um 19:41 Uhr bei strahlendem Sonnenschein begann, war im ersten Teil (Ausnahme: Leaving Beirut) kaum etwas von den Filmen auf der großen Leinwand zu erkennen. Dies sollte dann im zweiten Teil besser werden. Roger hatte stimmliche Probleme und klang manchmal richtig heiser. Seine Band war wirklich gut, mit Ausnahme von diesem Dave Kilminster, der nichts besseres zu tun hatte als ständig sein langes Haupthaar herumzuwirbeln und dramatisch den Gitarrenhals seiner giftgrünen Gitarre nach oben zu recken. Das sah ziemlich lächerlich aus! Er hätte sich besser auf sein Gitarrenspiel konzentriert, denn da gäbe es noch genug zu verbessern. Letztendlich blieb bei den Floyd-Songs festzustellen, dass auch 2 Gitarristen (ein fragwürdiger Kilminster und ein großartiger Snowy White) nicht in der Lage waren, die Magie eines David Gilmour zu erzeugen.

Erstaunlich war auch, dass ein Klasse-Mann wie Andy Fairweather Low noch mehr in den Hintergrund gedrängt war als bei der letzten Tour. Ansonsten business as usual.

Die Show wurde routiniert über die Bühne gebracht, wobei lediglich der neue Bühnenaufbau im Gedächtnis bleiben wird. Besonders gut haben mir folgende Songs gefallen: Have A Cigar, The Fletcher Memorial Home, Perfect Sense (II), Sheep, ein sehr dynamisches Us And Them, Vera und Bring The Boys Back Home. Leider wurde der Konzertabschluss Comfortably Numb mit der maßgeblichen Beteiligung von Kilminster diesmal leider nicht zum Höhepunkt der Show.

Nach 140 Minuten reiner Spielzeit war dann Ende der Veranstaltung. Insgesamt hat mir die Show gefallen, aber irgendwie bleibt mir der Satz eines anderen Konzertbesuchers noch im Ohr: “War das jetzt eine Pink Floyd Coverband mit Roger Waters?” Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!

Konzert-Statistik

Spielstätte: Parkbühne Wuhlheide
Kapazität: 15-17.000 Besucher
Adresse: Straße zum FEZ 4 / An der Wuhlheide, 12459 Berlin
Ticketpreise: 63,10 €
Einlass: 18:00h | Showtime: 19:30h

Band:

Roger Waters: Vocals, Bass, Guitar
Andy Fairweather Low: Guitar
Snowy White: Guitar
Graham Broad: Drums
Dave Kilminster: Guitar, Bass, Vocals
Jon Carin: Keyboards, Guitar, Vocals
Harry Waters: Hammond
Ian Ritchie: Saxophone
PP Arnold: Backing Vocals
Carol Kenyon: Backing Vocals
Katie Kissoon: Backing Vocals

Setlist:

Set 1:
01. In The Flesh
02. Mother
03. Set The Controls For the Heart Of The Sun
04. Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-5)
05. Have A Cigar
06. Wish You Were Here
07. Southampton Dock
08. The Fletcher Memorial Home
09. Perfect Sense (Part 1)
10. Perfect Sense (Part 2)
11. Leaving Beirut (neuer Song)
12. Sheep

Set 2:
13. Speak To Me
14. Breathe
15. On The Run
16. Time
17. Breathe Reprise
18. The Great Gig in The Sky
19. Money
20. Us And Them
21. Any Colour You Like
22. Brain Damage
23. Eclipse

Zugaben:
24. The Happiest Days Of Our Lives
25. Another Brick in The Wall (Part 2)
26. Vera
27. Bring the Boys back Home
28. Comfortably Numb

Mein Dank geht an Hans-Jürgen und Ina!

27 Antworten

  1. Avatar Christian sagt:

    Sehr enttäuschendes Konzert.
    Konzertbeginn leider viel zu früh, die Hälfte des Konzertes noch bei Tageslicht, da ging sehr viel verloren.
    Leider war auch der Sound schlecht.
    DSOTM ohne Gilmour: es fehlt die Hälfte.

    Herzlicher Gruß,
    Christian

  2. Avatar Markus sagt:

    Hallo!
    Ich sah das Konzert auch, es stimmt das es viel zu früh angefangen hatte (zu hell). Aber ich kann eure Meinung wegen Dave K. nicht teilen, für mich ist er und war er der beste Gitarrist denn Waters je hatte (ausser Tim Renwick und Eric Clapton 1984)Wenn man ihn mit Jay Stapley oder Doyle B. vergleicht dann hat Dave Kilminster für mich die besten Referenzen. Ich habe Roger 2000 in L.A gesehen und war sehr enttäuscht von Doyle. Shine on kann wahrscheinlich nur Gilmour am besten, jeder der In the Flesh hat kann das mir bestätigen.
    Ich finde dass alle Rogers Konzerte viel besser waren als Daves Konzerte, vielleicht auch weil ich mehr Roger Fan bin, obwohl mir Wot`s …uh the deal und Echoes für mich unvergessen bleiben wird.#
    LG Markus

    • Avatar Walter Fuchs sagt:

      “…Ich finde das alle Rogers Konzerte viel besser waren als Daves Konzerte…” – puuuuuuuuuuuuuuuhhhh, das ist aber eine markige Ansage, die – sagen wir mal – “diskussionswürdig” ist 😉

      • Avatar khyber sagt:

        da muss ich Markus leider zustimmen.
        Das liegt aber eher an den Setlisten von Gilmour.
        Die Solosachen von Gilmour kommen für mich bei weitem nicht an die Klasse von Floydsongs ran. Da kommt dann über weite Teile des Konzerts für mich Langweile auf.
        Rogers Solosachen finde ich auch nicht so überragend (bis auf 4-5 Tracks vom letzten Album), aber davon spielt er einfach wesentlich weniger.

  3. Ina Ina sagt:

    Hallo,
    auch wir waren bei diesem Konzert in der Wuhlheide dabei. Es war damals der erste warme Tag und regenfrei. Wir hatten gute Plätze und hofften auf perfekten PF Sound und originelle Filme im Hintergrund. Die Filme waren erst in der 2. Konzerthälfte zu sehen und der Sound errreichte leider nicht die Qualität der Gilmourkonzerte des gleichen Jahres. Für mich persönlich war es das erste Mal Roger live und ich war von seinem Gesang etwas enttäuscht. Mir haben seine Solowerke (z.B. Leaving Beirut) besser gefallen als die PF Titel. Seine eigenen Titel wirkten für mich authentischer, paßten perfekt zu Roger Waters.. Bei den PF Titeln fehlte mir die Brillianz der Gilmourschen Interpretationen. Ich vermißte sein prägendes Gitarrenspiel und natürlich die Stimme. Die Backroundsängerin, die damals Great Gig interpretierte, war super und erhielt stehende Ovationen.
    Neben uns kiffte ein Pärchen und tanzte danach total in anderen Welten. So stellte ich mir die Konzertbesucher der vielbeschriebenen Konzerte Ende der 60er vor.
    Viele Grüße
    Ina

  4. Avatar ela sagt:

    …man immer wieder wird darauf rumgeritten, (auch bezogen auf alle anderen Berichte) dass Gilmour besser sei – warum geht ihr dann nicht zu seinen Konzerten und lasst einfach Roger links liegen?

    Ich gebe zu, dass auch ich damals bei diesem Konzert etwas enttäuscht war. Ich habe viele Jahre auf diesen Moment gewartet. Es begann zu früh die Atmosphäre stimmte nicht und Roger sah auch gar nicht gut aus im Gegenteil fast kränklich. Ich hatte das Gefühl, es ist entweder seine letzte Tour oder aber ein Probelauf. Letzteres bestätigt sich und ich durfte 2007 in Leipzig das wunderbare “Dark Side of the Moon” – Konzert erleben, welches um Reichweiten besser war. (auch Roger sah wieder besser aus)

    Auch dieses permanente Genöle über “The Wall live” in 2011 kann ich nicht nachvollziehen. Wir hatten Karten für die 02 Arena in Berlin und es absolut nicht bereut. Noch nie in meinem Leben stand mir vor Staunen der Mund offen so wie zu Beginn dieses Konzertes. Das hat noch keine Band geschafft und würde ganz sicher auch Herr Gilmour nicht schaffen.

    In diesem Sinne!

    • Avatar Werner sagt:

      Hallo Ela,
      also mir gefiel tatsächlich Rogers “Dark Side” Tour nicht besonders. Ich habe auch kritisch darüber geschrieben. Mir ging es bei meiner Kritik weniger um seine Show, die war 2007 ausgezeichnet, sondern hauptsächlich um die musikalische Präsentation der Songs. Ich für meinen Teil fand David Gilmours Art und Weise zu spielen besser. Das ist halt meine Meinung. Deshalb werde ich aber auch weiterhin Waters Konzerte besuchen! Er ist ein ganz wesentlicher Teil von Pink Floyd gewesen und deren Musik wird mich voraussichtlich noch länger in meinem Leben begleiten!

      Die The Wall Shows, die ich 2011 gesehen habe, waren überwältigend und auch die Musik wurde hervorragend vorgetragen. Ich war emotional berührt und wurde von Waters zum Nachdenken gebracht, über all die Ungerechtigkeit, die auf unserem Planeten nach wie vor herrscht. Mehr kann ein Musiker bei seinem Publikum nicht erreichen. Ich hoffe, dass die vielen Millionen Menschen, die seine The Wall Konzerte gesehen ähnlich fühlten.

      Ich denke, dass Gilmour auch schon große Shows inszeniert hat, bzw. lassen hat, man denke dabei nur an die “Momentary” oder “Division Bell” Tour, die waren seinerzeit auch “State of the art”. Wenn er es wollte, könnte er auch für seine nächste Tour etwas mehr auftragen lassen. Ein Anruf bei Mark Fisher, einer bei Mark Brickman, dann noch durch Kalkulieren wie viele Shows gespielt werden müssen bis die Investition wieder eingespielt ist. Schließlich noch der Tour den richtigen Namen und Songauswahl treffen, z.b. David Gilmour plays “Wish You Were Here” Live, und schon hätten wir eine richtig große Tour mit was weiß ich für technischen Raffinessen. Aber vermutlich wird es dazu nicht kommen.

      Die Tickets dafür würde sich bestimmt auch verkaufen lassen. Aber keine Frage so politisch wie Roger Waters, das würde Gilmour niemals werden.

      Ich mag gerade das sehr an Waters. Bin mir aber nicht sicher, ob tatsächlich alle Waters Fans ähnlich denken. Ich erinnere mich noch gut, als er 1999 – 2002 die Songs seines letzten Meisterwerks „Amused to Death“ live präsentierte. Und gerade bei diesen Liedern habe ich beobachtet, dass viele „Fans“ noch schnell aufs WC bzw. zum Bierstand gegangen sind, um rechtzeitig bei „Another Brick“ oder „WYWH“ wieder jubeln zu können. Ähnlich war es auch bei „Leaving Beirut“ 2006 bis 2008.

      Mich haben sowohl David Gilmour als auch Roger Waters so zum Staunen gebracht, dass mir dabei der Mund offen stehen blieb! Ich hoffe sehr das es dazu noch öfters kommen wird!

    • Avatar Anja sagt:

      Ich konnte damals leider nicht selbst die Dark-Side-Tour besuchen, habe aber inzwischen eine ganze Reihe von Videos davon gesehen. Und obwohl ich eher zur Waters-Fraktion unter den Pink-Floyd-Fans gehöre, muss ich sagen, dass mir das, was ich da zu hören bekam, nicht uneingeschränkt gefiel. Auch als Fan darf (und sollte) man kritisch sein.

      Besonders negativ habe ich eine “Comfortably Numb”-Version in Erinnerung, in der Roger versucht hat (mit Dave Kilminster zusammen), auch die Gilmour-Parts selbst zu singen. Wer Rogers Stimme kennt, weiß, dass das einfach nicht gut gehen kann.

      Aus diesem Grund war ich richtig erleichtert als bei der Ankündigung der “The Wall”-Tour durchsickerte, dass man einen Lead-Sänger dazu nehmen wird. Und zwar ohne zu wissen, was dieser Sänger kann. Es konnte nur besser werden.

      Die “The Wall”-Tour dagegen hat mich restlos begeistert. Dave Kilminster hat bei “The Wall” seine Sache richtig gut gemacht, zumindest bei den Auftritten, die ich gesehen habe. Und das sollte man ihm auch anerkennen statt immer nur den alten Zeiten nachzutrauern.

  5. Avatar Tom sagt:

    hi ela,

    dir ist aber schon bewusst, dass du deine eingangs geführte kritik schlußendlich selbst adabsurdum führst?

    sei´s, drum.

    berlin 06 war,wie schon angeführt, nicht gerade eine erleuchtung. natürlich auch zu tourbeginn immer ein wenig schwierig. dass er gunners dream aus dem set genommen hat, war auch eine herbe enttäuschung. das er gefühlt um 15 uhr zu spielen begann war auch nachteilig. sheep und beirut groß auch “seine” 2 schlußsongs von dark side.
    wie werner schon angeführt hat, stand auch ich noch unter dem eindruck der RAH shows ein paar tage zuvor. das war schwer zu toppen. ungeachtet dessen, waren wir in “unserer” wuhlheide eine tolle truppe und haben das konzert gemeinsam erleben dürfen. fand dann HH 07 auch besser.

    grüße, best filmer ever;-)

  6. Avatar Hans-Jürgen sagt:

    Hallo zusammen,

    es ist schon seltsam, den eigenen Bericht nach einigen Jahren wieder mal zu lesen. Insgesamt geht das auch alles nach wie vor in Ordnung, mit einer kleinen Ausnahme: mein “Freund” Dave Kilminster! Im Laufe der nachfolgenden Jahre hat sich mein Verhältnis zu ihm doch deutlich entspannt, was in erster Linie daran lag, dass er dieses unpassende Gehabe aus dem Wuhlheide-Gig zum Glück doch etwas abgestellt hat und sich auf sein Gitarrenspiel konzentriert hat. Insofern ist er nun Teil der aktuellen (und gewollt unauffälligen) Waters-Band und hat seinen verdienten kleinen Anteil am Gesamtsound …

    Ob man nun Gilmour- oder Waterskonzerte besser findet, ist ja wohl Geschmackssache und entbehrt daher einer wirklichen Diskussionsgrundlage. Ich empfinde beide als interessant und stelle keinen Vergleich der Shows an, dazu sind die Intentionen einfach zu unterschiedlich. Wem’s gefällt, der geht hin und schaut/hört sich Gilmour oder Waters (oder beide) an.

    Hans-Jürgen

  7. Avatar Thomas Kern sagt:

    Hallo ihr Lieben,

    ich kann und will kein Konzert beschreiben oder gar kritisieren, aber lasst mich eins loswerden:
    Meine Frau und ich sind anno 2006 von Weinheim (17km nördlich von Heidelberg) nach Berlin gefahren, waren auf dem Konzert und sind dann wieder heimgebraust; wir hatten für das Benzin gespart und kein Geld für eine Übernachtung übrig; der Stress hatte sich jedoch für mich alleine schon für “Set the controls…” gelohnt! Und dann noch “Sheep” !
    Das mal live zu hören liess mich erahnen, was Pink Floyd einst bedeutete…
    Gut, “Dark side” live war ´94 in Hockenheim wesentlich besser. Aber ich liebe die Musik von Pink Floyd und unterscheide zwischen Waters und Gilmour, das sind nun mal drei Welten. Aber diese drei Welten gehören nun schon seit 23 Jahren zu mir. Ist das bei Euch denn nicht auch so? Seid nicht so kritisch mit den Herren…
    Und: Hat nicht auch “Broken China” von Rick seinen ganz eigenen Reiz?

    Sonnige Grüße von der Bergstrasse

    Thomas

    • Avatar Rudi sagt:

      Thomas, sehe ich genauso! Ich bin auch extra mehrere hundert Kilometer an dem Tag gefahren, auch in der Nacht wieder zurück, und es hat sich gelohnt!!! Neben mir saß einer, der am Abend zuvor Eric Clapton auch in der Wuhlheide gesehen/gehört hatte, und meinte, dass das Konzert von RW um Welten besser war!

      Was mich aber persönlich genervt hat, war das Publikum: Ich hatte das Gefühl, dass die meisten nur zum Saufen und Quatschen gekommen waren – es herrschte eine ständige Unruhe durch ständiges Aufstehen, rumgelaufe, gequatsche, usw. usf. Ich hatte richtig Probleme, mich auf das Konzert zu konzentrieren. Die wenigsten im Publikum waren wirkliche Fans …

      Gruss, Rudi

      • Arne Arne sagt:

        jaja… das nervige Publikum in großen Stadien… man sollte die einmauern oder so 😉

        Abgesehen vom Publikum muss ich auch sagen, dass es das schwächste der zahlreichen Waters Konzerte war, die ich gesehen habe. In dem Jahr war die Band noch in einer Warm-Up Phase. Marc Brickman war noch nicht mit an Bord zu dem Zeitpunkt meine ich. Die Show hat sich im ersten Jahr noch stark entwickelt. Die The Wall Tour ist da auf einem ganz anderen Niveau gestartet. Das Tageslicht hat dem Eindruck dann in Berlin den Rest gegeben… war trotzdem ein netter Abend 🙂

  8. Avatar scarecrow sagt:

    Ich denke Waters tut sich (und dem Publikum) nicht unbedingt einen Gefallen wenn er Songs, die Stark von Gilmour’s Sound leben mit in die Setlist nimmt. Es gibt Pink Floyd Songs die bei Waters genial funktionieren (Welcome To The Machine, Sheep, Set The Controls…, natürlich vieles von The Wall und The Final Cut). “If” wäre wohl auch eine Bereicherung für die Setlist gewesen. Oder warum nicht “Free Four”? Dagegen sind Songs wie “Shine On…”, “Comfortably Numb” und “Wish You Were Here” ohne Gilmour fast schon von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    Waters wäre gut daran bedient gewesen es wie Gilmour zu machen und die Pink Floyd Songs mit bedacht auszuwählen nach dem Motto “was passt zu meinem Sound”.
    So ist vieles wohl gut gemeint gewesen (vielleicht weil das Publikum auch gewisse Songs erwartet…) aber meiner Meinung nach wäre Waters mit ein paar weniger/anderen Pink Floyd Songs und ein paar mehr Stücken aus seinen Solo Alben (What God Wants, Watching TV, Sexual Revolution würden Live bestimmt riesig rüberkommen) besser gefahren und authentischer.

  9. Andreas Moeller Andreas Moeller sagt:

    Als Berliner war ich damals auch mit dabei und bin gerade wieder darüber entsetzt, dass es nun bereits schon wieder 14 Jahre her ist. Es war mein erstes Waters-Konzert und ja, es fing zu früh an, es war zu hell und Roger sicherlich nicht in der besten stimmlichen Verfassung. Ich hatte aber einen Vorteil: Das Konzert war noch vor dem Gilmour-Konzert auf dem Münchener Königsplatz und somit hatte ich innerhalb von 2 Monaten Konzerte beider Pink Floyd Protagonisten und alleine schon wegen des dort gespielten wundervollen Echoes war es in dieser Reihenfolge eine Steigerung für mich. Da ich damals natürlich noch nicht wissen konnte, dass ich Roger in den Folgejahren noch einige Male live sehen würde, war ich mit dem Konzert in der Wulheide insgesamt aber doch recht zufrieden. Und als es dann dunkel wurde und der Vollmond links hinter der Bühne auftauchte und während der zweiten Konzerthälfte seine Bahn über die ganze Bühne zog, das machte vieles mehr als wett und passte so ganz hervorragend. Ich bin froh, dass ich dieses Konzert miterleben durfte.

    • Avatar Uwe S. sagt:

      Ich war damals auch dort. Und ich muss sagen, dass ich es nicht verstehen kann, dass das Waters Management einen Konzertbeginn von 19.30 Uhr akzeptiert. Ich finde das gelinde gesagt eine Frechheit von der Stadt Berlin, vom Veranstalter und vom Künstler. Dann noch Leaving Beirut zu spielen, bei dem die unsichtbaren Projektionen ein wesentlicher Bestandteil des Songs sind… Welch eine Ignoranz. Hauptsache das Geld kassiert! Für mich das schlechteste Konzert, das ich je von Floyd und Solo gesehen habe!

      Wieso muss man in der Wuhlheide so früh beginnen bzw. enden? Lärmbelästigung kann ich mir fast nicht vorstellen?

      Leider ist das ja in Deutschland normal bei Open Air Konzerten, dass bei Tageslicht gespielt wird und dazu die volle Lichtanlage läuft… Insbesondere bei Bands, die Wert auf eine ausgeklügelte Lightshow legen eine schlechter Witz. Wenigstens hat es das Gilmour Management 2016 in Stuttgart geschafft um 20 Uhr statt um 19 Uhr zu beginnen. Was natürlich immer noch zu früh war. Dafür hatte es der Veranstalter geschafft, Plätze für über 100 Euro zu verkaufen, von denen man aus Mr. Screen nicht sehen konnte. Nach Beschwerde wurde der halbe Kartenpreis erstattet.

      • Andreas Moeller Andreas Moeller sagt:

        Es gibt hier bei unserer “herausragenden Elite” von Politikern so manche Regelung, die mehr als abstrus ist, ich könnte unendlich viele Beispiele nennen, das ist aber ein anderes Thema. Ich finde es auch furchtbar, dass Konzerte an manchen Orten in Berlin bereits um 22 Uhr beendet sein müssen. Meiner Kenntnis nach ist Lärmschutz der fragwürdige Grund. Neben der Wulheide ist das auch in der schönen Zitadelle Spandau der Fall. Dort habe ich vor Jahren mal Mitte Juni die Simple Minds gesehen. Ein tolles Konzert in einer sehr schönen Location, nur leider fast komplett im Hellen. Der Burner war dann zum Schluss noch ein Feuerwerk, welches man natürlich überhaupt nicht richtig wahrnehmen konnte. Berlin eben….

    • Avatar Marcus sagt:

      Dieses Vollmond Erlebnis hatte ich 2008 bei der Dark Side Tour von Roger in Landgraaf (Niederlande). Da kroch der Vollmond während der Show hinter der Bühne hervor und erstrahlte im vollen Glanze während des Dark Side of the Moon Sets. Unvergesslich mit Gänsehaut gekribbel. Ob es jetzt wirklich Vollmond war, weiß ich leider gar nicht mehr genau, aber zumindest im Langzeitgedächtnis ist es so haften geblieben.

      • Avatar Dirk K. sagt:

        Mir ist, was den Mond angeht, besonders das Konzert vom 10.06.2006 in Lichtenvoorde in Erinnerung als Roger nach dem ersten Set sinngemäß folgendes sagte: “We’ll take a break now and then we’ll do THAT”. Er zeigte dann über das Publikum hinweg, wir drehten uns alle um und sahen den wunderschönen Vollmond. Das hatte was…

        • Avatar Ralf sagt:

          Stimmt, das war schon ein perfekter Moment. Bei diesem Arrow Rock Festival habe ich übrigens als Krönung noch die wunderbare polnische Band Riverside entdeckt. Spielten gegen 14:00 Uhr im Zelt. Wir kamen gerade passend an und waren von Anfang an geflasht. Ist mir bislang weder vorher noch nachher bei einer Band passiert. Seitdem haben wir sie bei jeder Tour gesehen und können sie auf jeden Fall empfehlen. Leider ist der Gitarrist Piotr Grundzinski 2016 im Alter von 40 Jahren viel zu früh verstorben. Mittlerweile gibt es einen Nachfolger, der seine Sache sehr gut macht. Ein perfekter Gitarrist ist aber nicht zu ersetzen (siehe David)

      • Avatar Marius sagt:

        Sehr schön – besser geht’s ja nicht als DSOTM in einem Konzert mit Vollmond über der Bühne!

    • Avatar Thomas P. sagt:

      Ich war seinerzeit auch glücklich endlich mal wieder Roger live zu sehen und zu hören. Auch Dark Side in der Gesamtheit fand ich toll. Klar, es war viel zu früh und zu hell, die Licht- und Showeffekte kamen dadurch zu kurz. Trotzdem habe ich es nicht bereut ein paar hundert Kilometer mit meiner Frau nach Berlin zu fahren. Wie schon erwähnt passte der (reale) Mond absolut zu diesem Event.
      Pink Floyd live ist seit 1981 nicht mehr…
      Wenn ich Roger sehe/höre, dann weiß ich, dass da keine Gilmour-Klänge zu hören sind. Falls ich das nicht gut finde – dann bleibe ich doch lieber weg. Oder auch wenn mir bei Gilmour etwas von Roger fehlt, dann bitte das gleiche – nur andersrum. Und wenn ich doch hingehe, dann bitte nicht dies bemäkeln oder meckern, dass einer der Musiker nicht so spielt wie der, den wir gerne dabei hätten… Ich finde es Klasse, dass die 3 Überlebenden die Lieder ihrer ehemaligen Band noch auf die Bühne bringen und dabei jeder auf seine Art. Und ich bin jeweils dankbar, dass ich dass sehen, hören und erleben darf!
      Aber nochmal zur Tageszeit: für mich ein weiterer Grund endlich die Sommerzeitregelung abzuschaffen. Es ist doch total blöd, wenn es noch bis 22 Uhr hell ist…

  10. Avatar René sagt:

    Recht hast Du: Die Zeit verrennt. Ich habe die 2007er Dark-Side Tour Tour gesehen, war aber 2006 nicht dabei. Erlebt habe ich damals eine Show, die mich absolut ge”flesht” und überwältigt hat. Ich habe das Leipziger Konzert in der Arena gesehen. Das ist der einzige Ort für Veranstaltungen dieser Größenordnung in geschlossenen Räumen hier, den ich allerdings nicht sehr schätze, weil sie als Sport- und Mehrzweckhalle konzipiert ist und eine mieserable Akkustik bietet. Auch die Organisation hier lässt manchen Wunsch offen, weil man z.B. an die 30 Minuten in der Schlange verbringt, eh man einen der beiden Eingänge passieren kann. Darauf kann man sich aber natürlich einstellen, doch des öfteren ist die Vorfreude hier leider sehr schnell verflogen. Manches Konzert dort war infolge des miesen Sounds sehr enttäuschend. Ich erinnere mich nicht, ob die Setlist mit der von 2006 identisch war, vermute es aber. Auf alle Fälle gab es keine Sichtprobleme und ich habe noch nie wieder eine solche tontechnische Offenbarung in dieser Veranstaltungsstätte erlebt. Rogers Crew hat eine wunderbar klaren Surround-Sound hinbekommen, der kristallklar anstelle vermatscht, sehr gut ausgesteuert herüberkam und nicht vom Ende der Halle zurück in Richtung Bühne schallte. Es gab in der Kombination von Musik und Video einige magische Momente wobei ich Vera und Bring The Boys Back Home am beeindruckendsten empfunden habe. Um auf den Sound zurückzukommen – ich weiß leider nicht mehr bei welchem/welchen Titeln, aber den Bass so wie damals über die Schwingungen im Bauchraum wahrzunehmen, habe ich nur bei David auf der 2015er Tour bei Sorrow in Oberhausen erlebt. Konzerte im Freien haben sicher aufgrund der “Location” ihren besonderen Reiz (auch für den Künstler sicherlich), aber mich interessiert nicht der Ort des Geschehens, sondern der Klang. Und schon deshalb habe ich in Oberhausen, das eindrucksvollere Gilmour-Konzert gesehen als ein Jahr später im ungleich schöneren (aber nichts gegen den Pott!) Schloss Schönbrunn in Wien, wo allein der Abendwind manchen Ton schluckte.
    Jetzt bin ich zwar etwas vom Flashback-Thema abgekommen, hoffe aber die Anzahl der Einsprüche gegen die Erwähnung eines weiteren Band-Mitglieds hält sich in Grenzen.;-)

  11. Avatar Ulf sagt:

    Ich war vorne links mit meinem Schweinchen vor der Bühne (siehe Foto), umringt von Franziskus-Brüdern. Es war ein super Event. Das Schweinerl hab ich 2007 an Rogers Crew für ein Autogramm getauscht. Ich kann mich wirklich nicht an ein “nicht so gutes” Konzert erinnern. Alle Waters/Gilmour/Floyd Konzerte waren immer Besonders. Im besten Sinne. ..shine on

  12. Avatar Helmut sagt:

    Ich war am 08.06. auch auf der Wulheide und ich fand die Stimmung dort einfach toll. Als bei „Perfect Sense“ nach dem Intro von Waters die Backgroundsängerin P.P. Arnold loslegte war die Hölle los und ich hatte Gänsehaut. Leider hab ich Arnold dann auf keinen Konzert von Waters wiedergesehen. Mir hat das Konzert wirklich gut gefallen und es kommt wahrscheinlich auch wesentlich auf die eigene Stimmung an, wie man ein Konzert erlebt.
    Liebe Grüße Helmut

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