20.10.1994: Pink Floyd Konzert-Liveübertragung aus dem Earls Court

19 Jahre ist es her, dass der Pay-TV-Sender Premiere am 20.10.1994 das Pink Floyd Konzert im Earls Court LIVE übertrug! Nach Venedig 1989 war es das zweite Konzert der Band, welches im TV-Live einem Millionenpublikum präsentiert wurde. Aus den geplanten 14 Konzerten im Earls Court wurden 15, weil beim ersten Konzert (12.10.) nach 2 Minuten, während des “Shine On” intros, abgebrochen werden musste, weil eine mit hunderten Personen besetzte Zusehertribüne in sich zusammenstürzte! Zum Glück gab es keine Schwerverletzte!

Um in den Genuss der Earls Court Liveübertragung zu kommen, musste ich mir nur auf die Schnelle ein Probe-Abonnement bei Premiere zulegen!

Pink Floyd - Pulse, VHS (1995)
20.10.1994 Pink Floyd London Earls Court – Pulse auf VHS-Kassette

Ich weiß gar nicht mehr wie das mit dem Premiere-Abo und dem Empfang funktionierte? Egal, denn das wichtigste war, dass ich abends vor der Glotze saß und total aufgeregt auf den Beginn der Liveübertragung wartete!

Thanks to Roger

Pink Floyd hatten Roger Waters zu einem der Konzerte im Earls Court eingeladen. “Ich dachte, es wäre eine gute Sache für die Fans“, sagte David Gilmour. “Aber auch mit dem Sicherheitspuffer zu wissen, dass er es nicht tun würde. Es war ein echtes Angebot.” Waters konnte und wollte damals dieses Angebot nicht annehmen. Waters: “Es müsste einen anderen Grund für mich geben, dass ich auf der Bühne mit David Gilmour stehe und Dark Side of the Moon spiele. Es ist zu viel passiert.”

Für große Überraschung sorgten Gilmour’s Dankesworte, die er am Ende von “Dark Side” an Waters richtete dennoch! Gilmour: “I want to thank our old friend Roger for the great words which i get the privilege of singing every night.” Was für eine Geste! Wäre Waters damals zur Versöhnung bereit gewesen, wer was noch alles passieren hätte können.

Setlist 20.10.1994

Set 1:

01. Shine On You Crazy Diamond (Parts 1–5+7) 13:05
02. Learning To Fly 5:06
03. High Hopes 8:04
04. Take it Back 6:05
05. Coming Back to Life 6:44
06. Sorrow 11:43
07. Keep Talking 7:25
08. Another Brick in the Wall 6:51
09. One Of These Days 6:38

Set 2:
10. Speak To Me 2:18
11. Breathe 2:26
12. On The Run 4:26
13. Time 5:28
14. Breathe Reprise 1:12
15. Great Gig in The Sky 5:43
16. Money 8:53
17. Us and Them 7:06
18. Any Colour You Like 3:15
19. Brain Damage 3:52
20. Eclipse 1:51

Zugaben:

21. Wish You Were Here 5:08
22. Comfortably Numb 10:24
23. Run Like Hell 7:59

Auf VHS erschien das Konzert im Juni 1995. Für Pink Floyd Verhältnisse war das in einer Rekordzeit. Ich wundere mich heute noch weshalb “Comfortably Numb” gekürzt auf die VHS bzw. DVD kam. Auf dem “Delicate” Video haben sie es auch so gehalten.

Weitere 11 Jahre warteten wir bis Pink Floyd soweit waren den Konzertfilm, als DVD zu veröffentlichen. Die Pulse DVD brach einige Rekorde, so es war die erste DVD welche die Alben-Charts auf Platz 1 anführte und verkaufte sich weltweit millionenfach.

16 Antworten

  1. Andi Andi sagt:

    Auch bei uns in der Schweiz wurde das Konzert Live auf dem PayTV Sender Teleclub übertragen. Ich sehe mich noch heute auf dem Sofa sitzen und staunte einfach nur über das Highlight! Einfach genial und ich war so was von erschlagen:-)!

    Liebe Grüsse auch Zürich!

  2. Avatar Jürgen sagt:

    An das Konzert erinnere ich mich noch genau! Als Premiere-Abonnement hatte ich mehrere Freunde eingeladen und wir haben den ganzen Abend vor dem Fernseher verbracht. Das VHS-Tape steht noch in meinem Regal. Die Qualität ist mittlerweile extrem bescheiden, da ich es rauf- und runtergespielt und mir immer wieder angesehen habe.

  3. Avatar Timo H. sagt:

    Ich kann mich noch gut an die damals (bis eigentlich kurz vor DVD-Durchbruch gehaltenen) hohen Preise für VHS erinnern. In meinen zu 90er-Zeiten recht jungen Jahren lagen Videos daher eher ausserhalb des Bereichs vom Taschengeld. Irgendwie witzig, dass (mangels nennenswerter Alternativen) dennoch jeder irgendwie bereit war (ich mein in D-Land waren neue VHS um die 30-40 DM teuer ???), für ein Videoband verhältnismäßig viel Geld zu blechen und dabei so gut wie nie – heute fast immer übliches – Bonusmaterial zu erhalten, dafür aber einen qualitätsmäßig fragwürdigen Bildträger. Nur wenige Jahre später sah das dann völlig anders aus… PayTV hab ich aber bis heute nicht!

  4. Arne Arne sagt:

    Auch ich hatte an diesen Tagen an 30 Tage Testabo 😉 Interessant: Zwischen der Pulse-VHS und der Originalausstrahlung gibt es einige Unterschiede. So wurde das CN-Solo deutlich gekürzt, im Original lautete die Ansage nicht “friend” sondern “cohort” und am Ende von “Happiest Days” wurde der Schriftzug “ENIGMA” auf der Leinwand verkritzelt – eine andere Publius-Anspielung. In der VHS und DVD Variante war der Schriftzug stark verfremdet. Außerdem wurden noch ein paar kleine “Spielfehler” ausgebügelt.

    • Werner Werner sagt:

      Hi Arne,
      dachte ich mir doch, dass es da noch jemanden gab der sich das Test-Abo besorgte!! 🙂

      Stimmt du hast recht “cohort” hat er gesagt! Ich frag mich wie sie auf die Dankesworte gekommen sind? Und war nicht das “Bumm” am Ende von “Another Brick” auf der DVD viel lauter, als in echt?

      CN gekürzt – wie auf Delicate – auch immer so ein Rätsel!

      • Arne Arne sagt:

        Ich habe mal in einem Interview mit David gelesen, dass ein langes Solo in einer Konzertatmosphäre sicher klasse sein, im Wohnzimemrsessel aber langweilig werden kann. Da ist ja durchaus was dran. Daher haben Sie es gekürzt um es “massentauglicher” zu machen. Sicherlich spricht man mit der VHS/DVD auch eine andere Zielgruppe an, als die Konzertkartenkäufer.

      • Avatar Oliver sagt:

        Ich hatte das Test-Abo auch. Der Übertragung habe ich fast genauso entgegengefiebert, wie zwei Monate vorher dem Konzert. Ich habe auch alle 8 oder 9 Wiederholungen während der Tastabozeit aufgenommen, in der Hoffnung, Premiere würde vielleicht doch noch diese grausige Moderatorin -Stephanie Tücking war’s- irgendwie rausschneiden. Haben sie natürlich nicht.

        Trotzdem habe ich mir nie dieses sündhaft teure VHS-Video gekauft, schon wegen der beschnittenen CNumb- Version. Ist das denn echt so auf die DVD gekommen? Die Video-CD war nach meiner Erinnerung unbeschnitten…

  5. Avatar Thomas sagt:

    Test-Abo ? Sagt mir schon gar nix mehr, hat das was gekostet ? 🙂

    Also, ich hab damals vor meinem Fernseher gesessen, das visuelle Schwarz-Weiß-Streifentheater genossen und den Lautstärkeregler am Verstärker und den angeschlossenen Boxen nach rechts gedreht. Das war mein Pink Floyd Konzert 🙂

  6. Avatar Bjoern sagt:

    Ich weiß zwar nicht ob es genau die Premiere-Version ist, aber hier kann man eine längere Version von CN im Gegenschnitt zur bekannten PULSE Version sehen: YT unter Pink Floyd 1994 Pulse & PPV (Multicam – alternate) – Comfortably Numb.

    • Avatar Werner sagt:

      Danke Björn!

      Bei CN wurde ganz schon was geschnitten, auch bei Sorrow wurde geschnitten. Interessant auch die unterschiedlich beschriftete Leinwand, Enigma bzw. E = mc², bei Another Brick!

      • Felix Untersteiner Felix Untersteiner sagt:

        irre wusste gar nicht das soviel aus dem besten solo ever rausgeschnitten wurde…… geniale passagen die hier der schere zum opfer gefallen sind!!!!

  7. Avatar Markus sagt:

    Auch ich hatte mir dieses Test Abo genommen,nachdem ich 2 Tage zuvor beim zappen den bereits verschlüsselten Teil entdeckt hatte.War schon schön das alles nochmals zu sehen und sogar mit der kompletten Dark side.Auch ich habe es auf alle Fälle aufgenommen und zig male abgespielt.
    An den Zirkus nach dem zurück schicken des Decoders,zum Glück versichert möchte ich heute gar nicht mehr denken.

  8. Avatar HeBu sagt:

    Ich freue mich gerade, dass ich die Premiere-Aufzeichnung damals auf Video mitgeschnitten habe und die gute Kassette immer noch in meinem Fundus habe – gerade läuft sie durch den Digitalisierer 🙂

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