David Gilmour 17.1.2002 London, Royal Festival Hall
2. Tag 17.1.2002: Bob Geldof
Als ich die Royal Festival Hall betrat, sah ich auf den Eingangstüren aufgeklebte Hinweiszetteln: Konzert wird heute gefilmt! Supersache! Was wird denn heute passieren? Filmkameras bedeuten, dass das ganze eines schönen Tages auf DVD und Video zu sehen sein wird, wunderbar. Wird es heute wieder einen Gast geben? Mein Topfavorit war Roy Harper, der war es aber nicht. Bob Geldof war heute dran. Sir Bob sang bei Comfortably Numb mit David Gilmour. Auf ihn wäre ich nicht gekommen. Als Geldof auf die Bühne kam, schallte das Klatschen der Menschen durch den Raum, als ob ein Geschwader österreichischer Eurofighter durch den Saal geflogen wäre. Den Songtext las Geldof von einem Zettel, den er in seiner Hand hielt. Bei Gilmours Solo stand Geldof daneben und feuerte ihn an noch schneller zu spielen. Geldof hatte sichtlich Freude an diesem Auftritt. Das Publikum reagierte euphorisch.
Es gab noch weitere Höhepunkte an diesem Abend. Da wäre z.B. die Tatsache, dass David Gilmour, nachdem er “Coming Back To Life” gespielt hatte und das Publikum begeistert dazu klatschte, ganz trocken meinte: “Das war ein Spaß”, und daraufhin sein Gitarrensoli wiederholte. So etwas hatte ich auch noch nicht erlebt. Ich muss erwähnen, dass das Publikum heute in gewaltig guter Stimmung. Obwohl gestern schon Superstimmung herrschte, war der heutige Abend meiner Meinung nach der Beste von den drei London Festival Hall Gigs.
Rick Wright war auch heute wieder zugegen. Der Applaus war enorm, als er die Bühne betrat. Es gab Standing Ovations. Er hatte zwar auch heute wieder Probleme mit seinem Text bei “Breakthrough”, aber diesmal musste nicht abgebrochen werden. Außerdem spielte Wright im Gegensatz zu gestern auch bei “A Great Day For Freedom” mit. David Gilmour kündigte “High Hopes” folgenderweise an: “Das ist ein Song von unserem ….. (Pause) …. derzeit, letzten Pink Floyd Album.” Seine Betonung lag absichtlich oder unabsichtlich auf “derzeit”. Es klang für mich (Wunschdenken), als ob da noch ein Album kommen könnte. Es gab eine herzerfrischende Reaktion des Publikums: Jubel, Trubel, Heiterkeit. Nach High Hopes, als David Gilmour den Chor vorstellte, gab er einer Sängerin einen falschen Namen. Er bemerkte seinen Fehler, fragte sie gleich nach ihren richtigen Namen und entschuldigte sich dafür.