David Gilmour spielt mit Mun Floyd Atom Heart Mother

David Gilmour 15.6.2008 London Cadogan Hall

Kaum lehnt man sich ein wenig zurück, um das schöne Wetter zu genießen, kommt schon die nächste RIESENÜBERRASCHUNG daher! Und was für eine: David Gilmour spielt “Atom Heart Mother”! Also damit hätte ich nie mehr gerechnet! Gilmour hat Ron Geesins Einladung angenommen und trat am 15. Juni, vor 900 Zusehern, bei der Aufführung von Atom Heart Mother als “Gast” auf!

Schon im März berichteten wir nach Oskar’s Hinweis über das bevorstehende Ereignis. “Atom Heart Mother live”: Ron Geesin wird auf Einladung des Chelsea Festival am 14.+15. Juni in Londons Cadogan Hall, dass legendäre Musikstück wieder beleben. Zur Verstärkung hat er die italienische Pink Floyd Tributband “Mun Floyd” eingeladen mit denen Geesin seit 2002 in Kontakt steht. Caroline Dale, Cellistin die 2001 und 2002 mit Gilmour gespielt hat, war ebenso dabei sein wie ein 40-köpfiger Chor und 10-köpfiges Brassensemble.

Am Nachmittag unweit der “Cadogan Hall” traf ich Zack Pirani (Webmaster der italienischen Floyd Channel Seite). Er stand in direktem Kontakt zu “MUN Floyd” und veröffentlichte im “Cow”-Blog deren Erlebnisse. Zack erzählte mir, dass er heute auf der Gästeliste stand und den für ca. 17:00 Uhr geplanten Soundcheck beiwohnen wird! Darauf freute er sich natürlich sehr. Er bestätigte mir die gestrige Anwesenheit von Harry Waters, Chester Kamen und Phil Manzanera beim Konzert!

Ab 15 Uhr wurde es vor der Cadogan Hall immer spannender man erwartete David Gilmour! Schließlich erschien der auf den alle warteten! David Gilmour fuhr mit einem Wohnwagen (!!!) vor die Halle, das war schon eine gewisse Überraschung. Nachdem er das große Fahrzeug geparkt hatte, stiegen aus dem hinteren Bereich einige seiner Kinder, Polly und ein müde wirkender Guy Pratt aus! Alle gemeinsam sind, waren sie von einem Wochenendausflug zurückgekehrt! Pratt verließ den Schauplatz. Er mußte schließlich noch zur Arbeit und seine Radiosendung bei “Planet Rock” moderieren. Pratt erwähnte später in seiner Sendung, dass er ein sehr schönes Wochenende mit Freunden verbracht hat! Jemand aus seinem Freundeskreis hatte ein Hotel eröffnet und er war mit anderen Freunden dort gewesen! Ich nehme einmal an, dass es sich bei den “Freunden” um die Gilmours handelte!

Nach diesen Erlebnissen trafen sich wir Fans Ina, Raig, Bas, Michael, Thomas und Peter im nahe gelegenen Pub “Duke Of Wellington”. Als wir danach wieder zur Cadogan Hall gingen, traf ich Steven Wilson, Sänger / Gitarrist von Porcupine Tree, er marschierte mit dunklem Anzug an mir vorbei. Auch er wollte sich dieses Konzert nicht entgehen lassen. Vor dem Eingang zur Bühne standen einige Italiener um jemanden herum. Dieser jemand war der Bassist der Gruppe “MUN Floyd” Nadir Morelli, der übers ganze Gesicht strahlte. Ich gratulierte ihm zu ihrem Erfolg und bedankte mich für ihre Hartnäckigkeit, die schließlich zu Gilmours Engagement führte!

Du Entschuldige – I Kenn Di

Ein Mann kam an mir vorbei, den ich etwas fragen musste. “Entschuldigen sie die Frage. Aber sind Sie Davids Bruder?” Die Antwort ließ etwas auf sich warten, aber dann meinte er: “Ja, der bin ich.Mark Gilmour, Davids Bruder hatte ich schon 2007 bei der DVD Premiere von “Remember That Night” gesehen. Mark war äußerst  freundlich, entspannt und leicht überrascht darüber, dass ich ihn ansprach und erkannt hatte. Die Gelegenheit nutzte ich, um ihm ein paar Fragen zu stellen.

Haben Sie Atom Heart Mother früher auch live schon gesehen?
MARK GILMOUR: Ja, das habe ich tatsächlich und zwar 1970 beim Bath Festival!

Sind Sie der Gitarrist den man auf dem Video von David 1978 im Studio sieht?
MARK GILMOUR: Ja, das bin ich. Ich hatte damals noch lange Haare.

Sie haben früher in Bands wie The Act Gitarre gespielt. Sind Sie heute noch als Musiker aktiv?
MARK GILMOUR: Ja. Ich habe zuletzt auf dem neuen Album von Sinéad O’Connor gespielt.

Sehr interessant zu hören war natürlich, dass er auch als Profi-Musiker arbeitet und das er auf Sinéad O’Connor’s Album “Theology”, Bass und Gitarre spielte.

Es wurde Zeit das Foyer der Halle zu betreten. In der Mitte des Raumes stand eine Kuh. Daran konnten weder Bas, Ina noch ich ohne ein Foto davon zu machen vorbeigehen. Im Foyer begegnete ich Matt Johns (Webmaster Brain Damage) beide freuten wir uns schon sehr auf Gilmour. Bas und ich gingen, betraten nun den Konzertsaal. Ich saß in der 3. Reihe, zu meiner linken saß Nate, ein Gilmour Blogger der mich von meinem Venedig Foto im Gilmour Blog erkannte. Mit dem Sitznachbarn zu rechten kam ich auch gleich ins Gespräch. Er war wie er mir nach wenigen Minuten verriet ein Freund von Ron Geesin und erzählte mir, dass Gilmour ihn und Geesin 2006 zu seinem Konzert ins Pariser Olympia einlud. Interessant zu hören, dass Gilmour und Geesin nach wie vor in Kontakt sind. Ich war also in bester Gesellschaft.

Schließlich begann das Konzert mit den 10 Bläsern. Sie spielten eine Variante von “Atom Heart Mother”. Danach betrat Ron Geesin die Bühne. Aus diesem Mann sprudelte Wissen und Kreativität nur so heraus. Er sprach kurz darüber wie der Abend ablaufen würde, er las aus einem Heft einige seiner schrägsten Sprüche und Gedichte. Ich verstand leider nicht sehr viel aber das restliche Publikum amüsierte sich prächtig. Danach spielte er ein Stück am Klavier. Caroline Dale begleitete Geesin bei seinem nächsten Musikstück am Cello während er ein Banjo spielte.

Der erste Konzertteil wurde beendet mit Geesin’s Stück “Blue Blackbird”. Es folgte eine kurze Pause. Im Publikum konnte man jetzt Polly mit zwei, drei Kindern, Storm Thorgerson, Phil Manzanera erkennen. Sie alle gingen jetzt wieder in den Backstagebereich. Peter hat außerdem noch Steve Mac und Paul Bonney von der Australian Pink Floyd Show gesehen.

Nach der Pause wurde es immer spannender. Der Grund weshalb ich mir diese Reise antat ließ nicht mehr lange auf sich warten. Davor aber noch einmal Ron Geesin. Er erzählte in 20 humorvollen Minuten die Entstehungsgeschichte von “Atom Heart Mother”. Wie schon im ersten Teil überzeugte Geesin durch Humor und seine geistreiche Wortwahl. Zu seinen Schilderungen waren auf einer Leinwand Fotos von den “Atom Heart Mother” Studioaufnahmen zu sehen. Einige davon waren bisher unveröffentlicht. Endlich aber war es so weit. David Gilmour und die anderen Musiker kamen auf die Bühne. Ein tiefer Ton kündigte “Atom Heart Mother” an. Es dauerte allerdings noch einen Moment länger als geplant. Im Hintergrund rollte sich nämlich die Leinwand auf und dabei war ein Geräusch zu hören, das irgendwie nicht dazu passte. Und dann ging es los mit “Atom Heart Mother”. Mir ist gleich Gilmours “Black Strat” aufgefallen. Sie schien frisch poliert bzw. sah sie wie neu aus. Später las ich dann auf Gilmours Homepage, dass die Gitarre die er heute spielte ein Prototyp des zukünftigen Fender Gilmour Stratocaster Models und die wollte er gleich einmal testen.

Konzert-Statistik

Band:
David Gilmour: Gitarre
Ron Geesin
MUN Floyd
Caroline Dale: Cello
Canticum Chor
Mark Forkgen – Dirigent
10 Bläser Royal College of Music

Songliste:
Introduction (spoken)
Untitled Piece for Ten Brass
Ron Geesin (spricht)
I’m Not As Old As I Used To Be (Geesin am Klavier)
Aphorisms & Poems (Geesin spricht)
Fight Or Flight (Ron Geesin Banjo, Caroline Dale Cello)
Conversation Piece With Banjo (Geesin Banjo)
Blue Blackbird (Geesin Bass, Marimba, Chor)

Atom ‘Art Mother (Geesin spricht)
Atom Heart Mother Suite (featuring David Gilmour)
Father’s Shout
Breast Milky
Mother Fore
Funky Dung
Mind Your Throats Please
Remergence
Reprise

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