Nick Mason: “Schlagzeugspielen ist wie Radfahren – man verlernt es nicht.”
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) interviewte Nick Mason. Der Artikel erschien vor drei Wochen auf Nachrichtenportalen und Tageszeitungen wie der Hildesheimer Allgemeinen, wie Bernd mich wissen ließ. Die Fragen des Journalisten Matthias Halbig waren gut und reichten von Mason’s Anfangstagen mit Pink Floyd, dem neuen Live-Album Live At The Roundhouse, der Fridays for Future Bewegung bis zu seinen Zukunftsplänen mit den Saucers.
Das Livealbum Ihrer Band Saucerful of Secrets, das jetzt erscheint, wurde 2019 im legendären Roundhouse eingespielt, einem Pink-Floyd-Ort der frühen Tage. Hat der sich verändert?
NICK MASON: Durchaus. 1966 war der einstige Lokschuppen schon seit Jahren ein Lager für Gin. Als wir unseren ersten Pink-Floyd-Gig dort spielten, gab es entsprechend null, nur den blanken Fußboden – keine Bühne, nicht mal Strom. Ein Mann namens Torquil Norman verkaufte in den Neunzigern seine Spielzeugfabrik und steckte das Geld in die Renovierung des Roundhouse. Heute ist es mehr als nur ein bildschöner Auftrittsort. Unter der Halle gibt es Studios, finden Workshops statt, können sich junge Bands ausprobieren. Ein Ort für Kreativität.
War es schwer, ein Vierteljahrhundert nach der “Division Bell”-Tour wieder zu trommeln?
NICK MASON: Der Rost in den Gelenken hat am Anfang vielleicht ein paar Quietscher hervorgebracht. Aber es ist mit dem Schlagzeugspiel doch ein wenig wie mit dem Radfahren – man verlernt es nicht.
Das letzte Pink-Floyd-Album ist 26 Jahre alt. Gab es danach nichts mehr zu erzählen oder war es an der Zeit für ein privateres Leben? Sie hatten damals zwei kleine Söhne.
NICK MASON: Wir wollten keinen besonders anderen Lebensstil. Es gab aber nicht mehr so viel Grund, Alben aufzunehmen, auch weil sich bald schon jeder Musik umsonst aus dem Internet holte. Im Biz drehte sich irgendwann alles nur noch um “live”. Aber David hatte genug von den großen Tourneen.
Dachten Sie nicht an die Millionen Fans, die mehr wollten?
NICK MASON: Nicht wirklich. Das wäre auch ein falscher Druck, dem man sich aussetzte. Entweder hast du die Musik und sie muss raus, oder du hast sie nicht. Das galt für uns wie für Led Zeppelin und andere. Das Schlechteste wäre, ohne echten Enthusiasmus weiterzumachen.
Wie sehen Sie die Fridays-for-Future-Bewegung?
NICK MASON: Das ist wunderbar – alles verändert sich und die Autohersteller gehen darauf ein und setzen jetzt tatsächlich auf umweltfreundliche Wagen. Sogar der Vegetarismus, der lange Zeit als schrullig galt, wird jetzt bedeutungsvoll (lacht).
Sie sind 76 und Chef einer jungen Band. Wie weit planen Sie – speziell in unseren Zeiten der Pandemie – mit den Saucers?
NICK MASON: Ich fühle mich gut und werde in den nächsten zwölf Monaten richtig viel Arbeit haben. Wir werden 2021 auf Tour gehen. Darüber hinaus? Nun, ich werde Sie auf dem Laufenden halten. Mein Arzt wird Sie anrufen.
Das Interview findet ihr unter diesem Link bei RND: Nick Mason: “Ein Pink-Floyd-Comeback? Man weiß ja nie.”.
Ich danke Bernd Krupp für den Hinweis.
Ganz tolles Interview, habe es eben mit Genuss verschlungen. Danke für’s Teilen!
da stimme ich zu, sehr gutes Interview. Und Nick Mason – wie eigentlich immer – in guter Stimmung. Seine beiden letzten Sätze werde ich mir merken. “Nun, ich werde Sie auf dem Laufenden halten. Mein Arzt wird Sie anrufen.” Klasse Danke für´s teilen.
Heute hätten die Saucers in der RAH auftreten sollen und einige von uns hätten sich da wohl wieder getroffen. Momentan leider eine total surreale Vorstellung, 5000 (frenetische) Fans in einer Halle. Völlig unklar wann eine solche Veranstaltung überhaupt wieder denkbar wird.