Roger Waters hat viele Eisen im Feuer: Neues Haus, neues Studio, neuer Song, neue Tour!
Roger Waters gab dem kanadischen “The Star” anlässlich der Opernpremiere von “Another Brick in the Wall” in Toronto ein Interview. Die The Wall Oper wurde davor schon in Montreal und Cincinnati gespielt!
Arbeiten sie in diesen Tagen an etwas neuem? Irgendwelche Eisen im Feuer?
ROGER WATERS: Ich habe Eisen im Feuer. Ich habe vor kurzem die Arbeit an einem Studio in einem neuen Haus beendet, in das ich gerade gezogen bin, also habe ich angefangen, dort zu schreiben. Ich habe einen Song fertiggestellt, den ich für äußerst wichtig halte. Ich bin sehr, sehr zufrieden und stolz darauf. Außerdem stehe ich jetzt kurz vor der endgültigen Entscheidung, ob ich nächsten Sommer in den USA, Kanada und Mexiko-City, ich liebe es dort aufzutreten, auf Tour gehen werde. Ich werde wahrscheinlich im nächsten Sommer auf Tour gehen und 40 Gigs machen, was bedeutet, dass ich von jetzt an bis zum ersten Gig 24 Stunden am Tag arbeiten werde, um zu versuchen, alles zusammenzubringen.
Die Entscheidung auf Tour zu gehen ist also noch gar nicht gefallen! Er hat sie vielleicht zwischenzeitlich getroffen! Muss er auch, wenn er die Arenen alle zur Verfügung haben will! Er weiß genau, dass das alles mit sehr viel Arbeit verbunden ist! 24 Stunden am Tag bis zum ersten Gig, das schreckt ihn möglicherweise ab! Waters weiß, dass er nicht mehr der jüngste ist! Es könnten seine letzten Konzerte sein!
ROGER WATERS: Ich weiß, dass wenn ich nächstes Jahr auf Tour gehe, es wahrscheinlich das letzte Mal ist, dass ich Arenen spiele. Ich bin jetzt 76 Jahre alt und es nicht einfach, das zu tun – obwohl ich fit bin, Gott sei Dank.
Auf der anderen Seite zieht es ihn auf die Bühne. Er will 2020, im Jahr der US-Präsidentschaftswahl, ein starkes Zeichen gegen Donald Trump und Konsorten setzen!
Einen neuen Song auf den er sehr stolz ist hat er geschrieben! Sehr gut! Bitte gleich in die Songliste aufnehmen! Ein neues Album von Waters ist vielleicht nicht mehr allzu weit von seiner Veröffentlichung entfernt!
Comfortably Numb eröffnet Konzert
Sehr spannend ist Waters Vorstellung über den Konzertablauf! Er plant etwas außergewöhnliches. Das geliebte “Comfortably Numb” soll am Anfang gespielt werden!
ROGER WATERS: Ich fühle mich verpflichtet, einige meiner bekanntesten Songs aus der Vergangenheit zu spielen. Und einer dieser Songs wird, wie ich vermute, “Comfortably Numb” sein.
“Comfortably Numb” spielten wir am Ende jeder Show auf der “Us and Them”-Tour, weil es eine Art Hymne ist und die Leute es so sehr lieben und es eine Art “Feuerwerk ablassen und Konfetti fallen lassen” ist und ist nicht alles wunderbar und was für eine großartige Nacht wir doch hatten. Nun, darum geht es aber bei “Comfortably Numb” nicht. Also setze ich es an den Anfang.
Wenn ich das tue, es ganz am Anfang meiner Show stelle, wird es ein Soundtrack für den dystopischen Albtraum, den ich die Unterwelt nenne, in der die wandelnden Toten mit Ohrhörern umherirren, im Wissen, dass es etwas zutiefst falsches ist, sie aber nicht in der Lage sind, irgendetwas dagegen zu tun oder herauszufinden, was es ist, weil sie sich Sorgen um Terroristen und Einwanderer machen und weil sie all diesen neofaschistischen Schwachsinn abkaufen.
Eine großartige Idee!
Danke für die vielen Infos rund um PF!
Ja, dann hoffen wir mal das Roger noch lange Gesund bleibt und die Gene seiner Mutter hat ,die noch mit 94 Jahren in Cambridge täglich zur Schule gelaufen ist um den Kindern Nachhilfe zu geben.
Oh, das wär was, ein neues Album von Roger, das würde mich sehr freuen! Möglich, das es dann noch kritischer und härter politisch wird. Ich bin gespannt auf die Tour-Dates, man könnte ja mal in Ruhe langsam über einen Kanada-Urlaub nachdenken, soll ja sehr schön dadrüben sein 🙂
Ich habe länger drüber nachgedacht, nämlich die Idee COMFORTABLY NUMB am Anfang der Show zu spielen, hatte mich erst irritiert, doch komme ich zu dem eindeutigen Ergebnis, das es genial ist – ganz nach dem Motto, die Schafe sind von all dem Unsinn der sie umgibt, betäubt und sollten nun mit Stichen endlich aus ihrer Komfortzone erwachen! Cheers.
Ja, in die Richtung wird das gehen. Finde ich auch interessant!
Eine Freundin hat mir mal von der Pulse-Tour erzählt, wie schön sie es findet, daß am Ende so ein positives und mitreißendes Stück wie “Run Like Hell” gespielt wird. Mir ist der Atem gestockt … die bitterböse schwarze Inkongruenz dieses Stücken, das meiner Meinung nach im Inhalt ganz und gar nicht positiv ist, scheinen viele Menschen, die nicht tiefer in der Materie stecken, gar nicht zu verstehen.
Ähnlich sehe ich es mit CN: Es hört sich toll an, wie eine Hymne, da hat RW schon recht. Aber … ist CN die Energie, mit der so ein Konzert abgeschlossen werden soll? Sowohl bei US and Them als auch bei Gilmours Rattle-Tour hat mir dieses Stück zwar gefallen, die Positionierung fand ich aber komisch. Es hinterlässt auf dem Heimweg (und in den Wochen danach) einfach das Gefühl, was wundervolles gehört zu haben … und in der sehr kritischen und dystopischen Welt steckengeblieben zu sein. Das Stück löst nicht auf, sondern es bleibt im Konflikt. Aber auch nicht stark genug, wirklich “aufzuknacken”. Seltsam.
CN am Anfang … fände ich geil! Da passt es total gut hin, bringt als Hymne sofort das Publikum zusammen und gibt die ganze Richtung für das Konzert vor.
Alles Liebe, Julian!