Gilad Atzmon über The Endless River und Roger Waters
Das Instrumentalstück “Anisina” (The Endless River, Side 2, Track 7, Pt. 4, Gilmour, 3:17) wurde 1993 “The Hymn” benannt. Gilmour überarbeitete das Musikstück 2014 und gab ihm den neuen Titel “Anisina”, ein türkisches Wort, das “In Erinnerung an” bedeutet und Rick Wright gewidmet ist.
DAVID GILMOUR: This is a piece of music .… I think it was not brand new in 1993 when it was recorded. It was a piece of piano music that we called The Hymn for some reason. And we recently got this Israeli chap Gilad Atzmon in to play clarinet and saxophone on it which he does very well and makes it much more eastern much more sort of middle eastern and so I looked up at »Hymns« and that sort of thing in Turkish for some reason and came up with the word Anisina which is »In Memory of«, seem to fit in more then one way.
In einem Interview des People’s Voice wurde Gilad Atzmon, der in Israel geboren ist, über das Zustandekommen seiner Zusammenarbeit mit Pink Floyd und nach seiner Meinung zu Roger Waters gefragt.
GILAD ATZMON: Ich erhielt einen Anruf von David Gilmour, der mich zu einer Session in sein Londoner Studio einlud. Ich hatte nicht realisiert, dass es um ein Pink Floyd Album ging. Ich dachte, es war ein Solo-Projekt von Gilmour. Erst als ich im Studio war, habe ich verstanden, dass ich mit der “Band” spielte. In der Vergangenheit habe ich mit Robert Wyatt und auch mit Phil Manzanera, der das neue Pink Floyd Album produzierte, gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass dies die Faktoren für mein Engagement waren. Ich bin sehr aufgeregt ein Teil auf einem Pink Floyd-Album zu sein. Ich wuchs auf mit ihrer Musik. Wenn ich nur einen Takt dieser epischen Herrlichkeit höre, fühle ich mich nostalgisch und jung.
Ich hatte die Ehre, an Pink Floyd’s aktuellen Album The Endless River beteiligt zu sein. Wie jeder in meiner Generation wuchs ich auf mit der Musik von Pink Floyd. Vielleicht muss ich jetzt in Rente gehen.
Atzmon sieht sich selbst nicht als politischer Aktivist, sondern als Kritiker der israelischen Politik, nicht des Volkes. In England mussten schon Konzerte von ihm wegen seines kritischen Umgangs mit der israelischen Regierung abgesagt werden. So überrascht es nicht, dass er nach seiner Meinung über Waters gefragt wird.
Roger Waters ist ein begeisterter antizionistischer Aktivist. Was halten Sie von seinen zahlreichen Denunziationen über Israels Krieg, den es gegen Palästina führt?
GILAD ATZMON: Ich bewundern den Mann dafür das er ausspricht und ich bewundere ihn auch als Musiker. Generell fühle ich mich viel wohler mit Künstlern, die, wie Waters, ihre eigene Meinung vertreten. In der Regel finde ich es peinlich, wenn ich sehe, dass Künstler im kollektiv politische Pamphlete unterzeichnen. Ich möchte immer noch glauben, dass Künstler starke Individuen sind und nicht ein Teil eines “ideologischen Kollektiv” sind.
Interessant das man in einem Interview nach The Endless River und Waters und dessen Einstellung gegenüber Israels Politik gefragt werden kann. Das komplette Interview mit Atzmon, das findet ihr unter folgendem link: The Peoples Voice.
Wir danken Oliver Thöne für die Information!