Gerald Scarfe erträgt Vorwurf ein Antisemit zu sein nur schwer
Ein Interview mit Gerald Scarfe ist seit gestern auf der DIE WELT Website zu lesen. Passend zu den Anschuldigungen gegen Roger Waters, äußert sich Scarfe zu den Vorwürfen, wegen einer Karikatur im Januar, ein Antisemit zu sein. Im Interview geht Scarfe darauf näher ein.
Die Welt: Ihre Karikatur des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in der englischen Sunday Times am Holocaust-Gedenktag 2013 hatte entsprechend keine religiösen Konnotationen?
Gerald Scarfe: Ganz und gar nicht. Ich zeichnete diese Karikatur Monate vorher als Protest gegen Netanjahus Siedlungspolitik auf palästinensischem Gebiet, aber es gab keine Gelegenheit, die Zeichnung zu nutzen. Ich hob sie auf, denn wann immer ich einen Urlaub ankündigte, bat mich mein Redakteur um ein paar Karikaturen zum möglichen Nutzen während meiner Abwesenheiten.
Die Welt: Wie schwer lastete der Vorwurf auf Ihnen, Sie seien ein Antisemit?
Gerald Scarfe: Es war schwer zu ertragen, dass man mir Antisemitismus unterstellte. Ich hatte eine Karikatur gezeichnet, die einen Politiker und seine Politik angriff. Aber sie war ganz sicher kein Angriff auf Menschen jüdischen Glaubens.
Selbstverständlich wird auch sein Beitrag zu The Wall angesprochen.
Die Welt: Was war in Ihren Augen ihr größter Beitrag zu “The Wall”?
Gerald Scarfe: Die Animation der fickenden Pflanzen erfreut sich allergrößter Beliebtheit. Aber befragen Sie lieber Freud um sich diese Tatsache erklären zu lassen.
Die Welt: Empfinden Sie Frauen als Obrigkeiten, die Männer, wie in Ihrer Darstellung in “The Wall” fressen?
Gerald Scarfe: Ich schätze, dass jeder heterosexuelle Mann die Furcht vor der Entmannung kennt. Aber dazu befragen Sie vermutlich wirklich besser einen Experten.
Das komplette Interview mit Scarfe gibt es hier: Die Mächtigen fordern Hofnarren wie mich heraus.
Foto: Gerald Scarfe Padua 26.7.2013 © Stefano Tarquini