Ex-Pink Floyd Lichtmann Arthur Max, der Szenenbildner von Ridley Scott Filmen
Schon mal von einem Herrn namens Arthur Max gehört? Er war von 1972 bis 1974 Pink Floyds Licht und Bühnendesigner. Vom Theaterdesign kommend war er damals genau der richtige Mann für Pink Floyd. Nach seiner Zeit bei Pink Floyd machte er aber erst so richtig von sich reden und war seither bereits zweimal für den Oscar nominiert!
Nick Mason: Eine Tournee durch die USA Anfang 1973 gab uns auch die Gelegenheit, die Fähigkeiten unseres Lichttechnikers Arthur Max zur Geltung zu bringen. Arthur kam genau zu einem Zeitpunkt zu uns, als unsere alten Lightshows ihr Potenzial ausgeschöpft hatten.
Arthur interessierte sich mehr für Lichttechnik und Spotlights als für Fließ-Dias und entwickelte einen besonderen Einfallsreichtum bei der Nutzung von Bühnenbeleuchtung. Unsere Shows wirkten optisch sofort bedeutend innovativer, da er es hervorragend verstand, das Beste aus den vorhandenen technischen Einrichtungen eines Saals herauszuholen und zusätzliche Quellen für seine Lichttechnik einzusetzen. Für unsere Version von “Echoes” mit dem Ballet de Marseille interpretierte Arthur die von uns gewünschte Frankenstein-Atmosphäre, indem er hinter der Bühne ein Schweißgerät installierte und jeden Abend Schweißermaske und Handschuhe anlegte, um unsere Show mit echten Argonfunken aufzupeppen.
Bedauerlicherweise hatte Arthur einen großen Fehler: sein Temperament. Roger und ich (seine wichtigsten Ansprechpartner in der Band) haben nach seinem Ausscheiden mehr als zwanzig Jahre lang kein Wort mit ihm gewechselt. Nur selten bin ich jemanden begegnet, der so schnell auf die Palme zu bringen war. Abgesehen davon, dass er an vielen Veranstaltungsorten die für die Verfolgerspots zuständigen Lichttechniker auf der Stelle feuerte, beschimpfte er auch die verbliebenen Beleuchter während des Auftritts derart unflätig, dass es tollkühn gewesen wäre, ihn nach der Show für eine der Manöverkritiken hinzuzuziehen, weil die tödlich für ihn hätten enden können. (Quelle: Inside Out)
Er wollte fünftes Bandmitglied sein
Interessant auch was David Gilmour, gegenüber MOJO, über das größte Problem der UK-Tour 1974 erzählte. Pink Floyd Licht-Direktor Arthur Max soll sich wie ein Superstar gefühlt haben. Er wollte das fünfte Bandmitglied sein und auch dementsprechend bezahlt werden! Schließlich erklärten ihm die Floyds: »Arthur so gern wir dich auch haben, aber nein das geht nicht.« Danach entschloss sich Arthur Max uns unter der Tour zu verlassen und nahm den Zug nach Liverpool, so Gilmour. Er kehrte dem Rockgeschäft den Rücken zu und studierte Architektur.
Einstieg ins Filmgeschäft
Später hatte er auch vom Architektenberuf die Nase voll. Er traf den berühmten Filmregisseur Ridley Scott und baute von da an für dessen Filme die passenden Umgebungen. Was ihm bis heute zwei Oscar-Nominierungen für “Gladiator” und “American Gangster” bescherte.
In einem Interview für “Grave Online”, aus dem Jahre 2010, in dem er über seine Zusammenarbeit mit Ridley Scott sprach, erwähnt Max auch seine Zeit bei Pink Floyd.
Arthur Max: In den späten 60er Jahren arbeitete ich im Theater als Designer. Ich traf die Pink Floyd Crew in “Fillmore East”. Dort war ich für einige Jahre als Lichtdesigner fix angestellt. So kam ich mit meinem Theaterdesign in die Rockszene. Sie fragten mich ob ich für sie an einem neuen Projekt namens “The Dark Side of the Moon” arbeiten würde. Also arbeitete ich auf der ersten Welttournee, als Bühnen- und Lichtdesigner. Ich blieb für einige Jahre bis 1974 “Wish You Were Here”. Danach kam die Ernüchterung und ich verließ die Band und studierte Architektur. Ich arbeitete später als Architekt bis ich mich von meinem Beruf desillusioniert abwendete.
Aktuell machte Max mit seiner Ausstattung für den neuesten Ridley Scott Film “Prometheus – Dunkle Zeichen”, auf den ich mich bereits sehr freue, wieder von sich reden.