Aubrey Powell über Pyramiden, Sarkophage & Goldschatullen – Interview von David Baldinger

Am 27. Februar sprach der Chef-Kreativdirektor von Pink Floyd und Ex-Hipgnosis Gründer Aubrey Powell mit dem Radio-Ö1-Journalisten David Baldinger. In 40 Minuten gab es viele interessante Neuigkeiten von Powell zu hören, der immer wieder mal der Fragen großzügig auswich. Folgende Themenbereiche wurden erörtert:

Dark Side Of The Moon Suppaduppa Box, Abbey Road 1972–1973, Teamwork? Or just one guy who did everything?, The Questions: The McCartney’s, Roger Waters Dark Side 2.0, Waters vs. Gilmour …

David begann das Interview folgerichtig mit der Frage nach der enormen Überraschung, die für den 50er von Dark Side Of The Moon euphorisch von Powell angekündigt wurde. Tatsächlich wäre ursprünglich ganz was anderes geplant gewesen…. man träumte von Sarkophage, Prisma, Lichteffekt ….

THE PYRAMIDS OF MADNESS AND GREED

Aubrey Powell Interview von David Baldinger

DAVID BALDINGER: Eine neue Box ist unterwegs. Eine Box zum 50. Jubiläum. Ich denke, vor ungefähr zwei Jahren haben Sie Fans weltweit das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, als sie ankündigten, dass dies eine große Sache wird. Nick Mason ergänzte damals, dass die Technologie erstaunliche Fortschritte gemacht habe und dass die Leute begeistert sein werden. Wenn Sie jetzt in einigen Fan-Foren lesen, dann begrüßen sie das neue Design, dass es großartig aussieht, elegantes Schwarz, aber einige von ihnen sind vom Inhalt enttäuscht. Ist in den vergangenen zwei Jahren etwas passiert? Oder war es das, was Sie im Sinn hatten, als Sie sagten, dass es eine solche große Sache werden würde?

AUBREY POWELL: Ja, um ganz ehrlich zu sein, das ist absolut richtig. Vor zwei Jahren, als ich anfing, diese Box mit einer Firma namens Pentagram zu entwerfen. Ich habe schon früher mit ihnen zusammengearbeitet, besonders bei Pink Floyd Projekten. Ich habe mit ihnen am The Early Years Box Set gearbeitet.

Wir hatten den Geist des ursprünglichen Dark Side of the Moon-Pakets genommen und uns davon den ägyptischen Teil angesehen. Das Original-Album-Artwork enthielt Aufkleber, Poster usw. Bezug nehmend auf die Pyramiden, die ich mit Storm Thorgerson, meinem Partner bei Hipgnosis, fotografiert hatte. Wir wollten das mehr erforschen.

Das Box-Set ist ein wenig wie ein Sarkophag, das ist ein ägyptisches Grab innerhalb der Pyramiden, wo sich eine Reihe von Boxen öffnen. Die letzte ist eine Goldbox, in der sich eine Mumie, ein König oder eine Königin oder was auch immer sich darin befindet. Wir hatten vor, so etwas zu erschaffen.

Das Ding, das du öffnest, ist goldfarben und darin hast du beide Originalalben. Und das neue Album ist eine Vinyl-Live-Version von Dark Side of the Moon, das ist das erste Mal passiert.

Nun, im Zusammenhang damit wollten wir ursprünglich ein Prisma einbeziehen, eigentlich ein Glasprisma. Wir haben das entworfen und es hat wunderbar funktioniert. Stellte man die Box auf einen Tisch, erhielt man durch Sonnenlicht ein scharfes prismatisches Licht. Es sah wunderschön aus. Alle waren überglücklich darüber. Aber es kam wirklich von der Band selbst, die sagten, ist es richtig, in Zeiten, in denen Umweltfragen so wichtig sind, eine Box zu machen, die etwas enthält, wir hätten es wahrscheinlich aus Plastik hergestellt und nicht aus Glas, das nicht nachhaltig gewesen wäre.

Das war eine große Schande für mich, denn das gehörte dazu, dass man tatsächlich ein Spielzeug hatte, mit dem man spielen konnte. Ich dachte, es sei faszinierend für die Leute, das zu tun. Wir haben es getestet und es hat wunderbar funktioniert.

Also, um deine Frage zu beantworten. Ja, da waren andere Dinge in der Box. Ich denke, das hat nichts mit der Ökonomie zu tun, sondern eher mit der Ökologie, die dagegen entschieden haben. Zum Beispiel. Pink Floyd wollen heutzutage keine Verpackungen, die nicht nachhaltig sind, sie wollen nichts, was Jahrhunderte herumhängt. Wir sind uns also sehr bewusst. Ja, es gab noch andere Dinge in der Box, und es ist nicht passiert. Ich denke aus den richtigen Gründen.

Aber das andere, was ich denke, ist das. Du musst dich erinnern. Das Pink Floyd in der Zeit von Dark Side of the Moon und davor eine sehr geheimnisvolle Band waren. Eingriffe in ihre Privatsphäre waren ihnen in keiner Weise willkommen. Sie waren sehr gegen Presse und Medien. Sie gaben selten Interviews, ließen Journalisten nie hinter die Bühne, sie ließen keine Kameras hinter die Bühne, ließen nie zu, dass sie in ihr Privatleben und in Pink Floyd eindrangen.

Das Buch, das in der Box enthalten ist, ist das erste Mal, dass ein vollständiges Fotobuch erstellt wurde. Also, ich weiß nicht, ob Fans enttäuscht sein sollten. Da sind Dinge drin, die man vorher nicht gesehen hat.

DAVID BALDINGER: Aber es gibt auch den Dokumentarfilm, wo man Teile des Adrian Maben-Filmmaterials von Pink Floyd im Studio sieht. Sicherlich ist das nicht alles, was es gibt? Diese paar Sequenzen. Ich weiß nicht, worauf warten die Leute auf den 75. Jahrestag?

AUBREY POWELL: Ich kann Ihnen absolut sagen, das ist alles, was es gibt. Pink Floyd erlaubte keine Fotografen, nicht einmal uns, und wir waren Freunde, wir gingen zusammen zur Schule, sie wollten bei den Aufnahmesessions keinerlei einmischen. Es gibt kein einziges Foto, das von den Aufnahmen zu Dark Side Of The Moon in den Jahren 1972 und 1973 aufgenommen wurde. Kein einziges.

Geschweige denn Film. Das Einzige, was es gibt, ist, dass Adrian Maben aufgenommen hat, als er den Pompeji-Film drehte. Es gibt einige Aufnahmen von ihnen in der Kantine des Abbey Road Studios. Ein Nachmittag mit ein paar Aufnahmen und das war’s. Es ist interessant, weil sie eine sehr private Band waren. Sie begrüßten so etwas nicht.

Das Interessante an dem Buch ist, dass sie 1974, als sie die British Tour machten, Storm Thorgerson, mir, Peter Christopherson, der für Hipgnosis arbeitete, und Jill Furmanvosky erlaubten, alles zu tun, was wir wollten, in Bezug auf Backstage, Frontstage, Sport treiben, Essen nach den Konzerten, in der Umkleidekabine, was auch immer. Sie haben uns erlaubt, das zu tun. Und es war ein Privileg. Das ist es, was Sie in dem Buch sehen. Viele dieser Bilder wurden noch nie zuvor gesehen. Aber lassen Sie mich Ihnen sagen, es gibt nichts anderes.

Work in progress, comeback soon

English Version

DAVID BALDINGER: There is a new Box on the way. A 50th Anniversary Box. I think about two years ago, you watered fans mouths globally, when you said that this would be a big thing, a big surprise. I think Nick Mason chipped in that technology was so amazing these days and people were fired up. Now when you read in some Fan-Forums they are all embracing the new designs, that it looks great, sleek black, but some of them are let down by the content. Did anything happen over the past two years? Or was that what you had in mind when you said it would be that big thing.

AUBREY POWELL: Yes, to be quite honest, that is absolutely true. Two years ago, when I started to design this Box with a Company called Pentagram. I worked with them before, particularly on Pink Floyd Projects. I worked with them on The Early Years Box set.

We had taken the spirit of the original Dark Side of the Moon package, looking at the Egyptian part of it. The original Album Artwork contained stickers, Posters etc. relating to the pyramids, which I had gone and photographed with Storm Thorgerson, my Partner in Hipgnosis. We wanted to explore that more.

The box set itself is a bit like a sarcophagus, which is an Egyptian tomb inside the pyramids, where a series of boxes open up, and the final one is a gold box in which is a mummy king or queen or whatever, and we wanted to create something like that.

The thing that you open is actually gold and inside you got both of the original albums. And the new album is a vinyl live version of dark side of the moon, which is the first time that’s ever happened before.

Now in context with that, we originally wanted to include a prism, actual a glass prism. We designed this and worked beautifully. When you put the box on a table and the sunlights you get a sharp prismatic light. It looked absoultley beautiful. Everybody was overjoyed by this.

That was a great shame for me

But then … it really came from the band themselves, actually, to say, is it right to, in this period of conciseness about environmentally, to actually have a box to contain something in, probably we would make it in plastic not glass, that it would have been unproductive.

That was a great shame for me, because that was part of it, that you actually had some toy, that you played with, and I thought it would be fascinating for people to do that. We did test with it and worked beautifully.

So to answer your Question. Yes, there were other things to go in that box and I think it has nothing to do with the economy, it has more to do with the ecology, that decided against it.

For example. Pink Floyd these days do not want packages not sustainable, they don’t want something that hangs around for centuries. So, we are very conscious about. Yes, there were other things to go in the box, and it didn’t happen. I think for the right reasons.

But the other thing I think is that. You have to remember. The Pink Floyd in a period of time of Dark Side of the Moon and before that, were are very enigmatic band. They didn’t welcome intrusion into their privacy in any way whatsoever. They were very anti press, anti-media. They rarely did interviews, never allowed journalists backstage, they never allowed cameras backstage, never allowed any intrusion in to their private lives and in Pink Floyd.

The Book that is in the box set is the first time a complete photographic book been done. So, I don’t know that fans should be disappointed. There are things in there, which were not been seen before.

DAVID BALDINGER: But there is also his Documentary, made about 10 years ago, where you see, where you see parts of that Adrian Maben Footage in the Studio. Surely, that’s not all there is? This couple of sequences. I don’t know, for what are people waiting for the 75th Anniversary?

AUBREY POWELL: I can absolutely tell you that’s all that is. You know, Pink Floyd did not allow photographers, not even us, and we were friends, we went to school together, they did not want intrusion in their recording sessions. There is not a single photograph taken of recording Dark Side Of The Moon during 1972 and 1973. Not one.

Let alone film. The only bit’s there is, is that Adrian Maben took when he was making the Pompeii Film. There is some footage of them in the canteen at Abbey Road Studio. One afternoon of a bot of recording and that’s it. It’s interesting because they were a very private band. They didn’t welcome this sort of thing.

What’s interesting about the book is that in 1974, when they did that British Tour, they allowed Storm Thorgerson, myself, Peter Christopherson who worked for Hipgnosis and Jill Furmanvosky to do anything we wanted, in terms of Backstage, front stage, playing sports, eating food after the concerts, in the dressing room, whatever. They allowed us to do that. And it was a privilege. That’s what you see in the book. A lot of these pictures were never seen before. But let me tell you, there is nothing else.