Bob Ezrin, Aubrey Powell und Andy Jackson über Pink Floyd The Later Years
Zwei Tage sind es noch bis zum 13. Dezember dem Veröffentlichungstermin von Pink Floyd The Later Years 1987-2019! Bis dahin nutzen wir die Zeit um aus Interviews noch das eine oder andere über das Zustandekommen dieser Box zu erfahren.
In Pink Floyd zu sein macht Spaß
Beginnen wir mit dem Billboard Magazin, das gestern ein Interview mit Produzent Bob Ezrin, Artworker Aubrey Powell und Soundmann Andy Jackson auf seiner Website brachte.
Es war eine ziemlich aufgeladene Zeit im Jahr 1987. Wie stehst du zu der Entscheidung von David, Nick und Rick, die Band fortzusetzen?
BOB EZRIN: David wollte weitermachen – warum sollte er nicht? Das war für eine sehr lange Zeit sein Leben gewesen. Er beschloss nicht aufzuhören; Roger entschied, dass er nicht mehr Teil der Band sein wollte, und ich glaube, Roger war überzeugt, dass nach seinem Ausstieg niemand mehr Teil der Band sein wollte, aber das stimmte nicht. Die anderen Jungs genossen es in Pink Floyd zu sein. In Pink Floyd zu sein macht Spaß. Sie können an großen Orten spielen und haben große Produktionen und begeisterte Fans. Sie können sich mit einer großen Menge Material beschäftigen, ganz zu schweigen von den neuen Dingen, die herauskommen. Ich denke also, dass alle beschlossen haben, dass ihnen nicht gesagt wird, wann sie in den Ruhestand gehen sollen, außer vom Publikum.
Das dachte ich mir auch immer, dass es großartig sein muss in Pink Floyd zu sein! Ich bin mir sicher wir alle könnten eine ganze Reihe von Jobs aufzählen, die mit Sicherheit nicht so angenehm sind! Schön das Ezrin das so exakt auf den Punkt bringt.
Wie war es A Momentary Lapse Of Reason zu machen?
BOB EZRIN: Die Herausforderung bestand zweifelsohne darin, den Charakter von Pink Floyd, die Legitimation beizubehalten und gleichzeitig anzuerkennen, dass eine der Schlüsselpersonen kein Teil des Teams war. Aber wir hatten immer noch einige der bekanntesten Elemente von Pink Floyd in der Band. Ich meine, Pink Floyd waren für David’s und Rick’s Stimmen genauso bekannt wie für Roger’s Stimme. Das waren also zwei wirklich vertraute Sounds, und David’s Gitarre war unverkennbar.
Genauso ist es. Gilmour’s Stimme und Gitarrensound sind große Wiedererkennungsmerkmale von Pink Floyd, die ihnen das weitermachen ohne Roger Waters sicher erleichterten.
Die Later Years Box enthält eine Version von “Momentary Lapse” mit neuen Drums und Keyboards von Nick und Rick. Was hat euch dazu gebracht?
BOB EZRIN: Damals mussten wir uns natürlich viel mehr auf David konzentrieren. Wir wollten uns auch mehr auf Rick und Nick konzentrieren, aber es war eine Situation, in der die Zeitpläne kollidierten, weil wir das Album auf zwei verschiedenen Kontinenten machten. Wir hatten viele schöne Rick-Sachen, aber wir hatten nicht so viel von Nick, wie wir wollten, also bin ich wirklich froh, dass wir zurückkehrten und das nachholten. In dem Moment, in dem Nick sich an sein Drumset setzte, fühlte es sich einfach zeitlos an.
ANDY JACKSON: Bei Momentary Lapse war ein merkwürdiger Fehler der, dass es immer eine Aufnahme war, die gemacht wurde um aktuell zu klingen, was natürlich bedeutet, dass sie irgendwann veraltet klingt. Also war es ein Versuch, das so zu machen, wie wir es eigentlich hätten tun sollen. Es ist ein Klischee es zu sagen aber das alles machte es nur mehr “Floydiger”.
Ich erinnere mich, als wir die Session mit Nick begannen, das neue Schlagzeug zu spielen. Er begann mit dem ersten Song zu spielen und Bob und ich sahen uns nur mit einem stillschweigenden und gewaltigen Gefühl an: “Ooh, Junge. Das funktioniert!” Es ist etwas nicht identifizierbares an der Art und Weise wie Individuen spielen – in diesem Fall Rick und Nick, das nur eine Identität hat, die etwas sehr familiär und richtig klingen lässt.
….. Kaffeepause …