Autobiografie: Gerald Scarfe zieht seine Lebensbilanz
Es tut sich nach wie vor einiges im Pink Floyd Universum! Roger Waters Us + Them Konzertfilm kommt am 2. und 6. Oktober weltweit in die Kinos, von Pink Floyd erscheint die The Later Years Box am 29. November und als ob das nicht ausreichend wäre kündigte Nick Mason für 2020 eine neue Tour an!
Viele gute Möglichkeiten sein Geld auszugeben! Wer gerne Biografien liest, der könnte an der von Gerald Scarfe, die unter dem Titel Long Drawn Out Trip: A Memoir am 26. September auf den Büchermarkt erscheint, gefallen finden! Mit Sicherheit gibt es darin neues über seine Zusammenarbeit mit Pink Floyd und Roger Waters zu erfahren.
Scarfe’s Erinnerung an eine lange ausgedehnte Reise
Das meine Website von vielen Besuchern lebt, das beweist Christian, der für das Melodie & Rhythmus Magazin Gerald Scarfe zum Gespräch über seine Autobiografie bat!
Von Christian Kaserer
Gerald Scarfe ist einer der bissigsten britischen Cartoonisten. Seit den 60er-Jahren veröffentlicht er Karikaturen zum politischen und kulturellen Zeitgeschehen. Seine Arbeit für Pink Floyds multimediales Projekt »The Wall« vor 40 Jahren machte ihn weltweit bekannt. Nun blickt der Künstler in einer Autobiografie mit dem Titel »Long Drawn Out Trip: My Life« auf seine Karriere zurück.
Christian Kaserer: Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Buch über Ihr Künstlerleben zu schreiben? Wäre ein autobiografischer Comic nicht passender?
Gerald Scarfe: Das stimmt wohl − ja. Der Grund ist recht einfach: Man hat mich gefragt. Ich war immer ein sehr zurückhaltender Mensch, der nie viel über sich selbst erzählt hat, und geschrieben habe ich auch nie viel; also ist es für mich eine Herausforderung, und das mag ich daran. Natürlich habe ich auch meine Bedenken, dass der Zug sozusagen abgefahren sein könnte. Große Aufmerksamkeit hatte mein Leben nie, und nun im Alter brauche ich das auch nicht wirklich.
Christian Kaserer: Woher stammt der Titel des Buches?
Gerald Scarfe: Eigentlich handelt es sich bei »Long -Drawn Out Trip« um einen Trickfilm, den ich 1971 nach einem Aufenthalt in Los Angeles gemacht hatte. Darin habe ich mich kritisch mit der Doppelmoral der US-amerikanischen Gesellschaft auseinandergesetzt und auch zum Entsetzen einer Menge Leute Micky Maus beim Drogenkonsum gezeichnet. Den Film nannte ich so wegen der Mehrfachbedeutung. »Drawn-out« bedeutet ja »ausgedehnt«, und meine Zeit dort war recht lang. Außerdem hat »drawn« natürlich mit meinem Job, dem Zeichnen, zu tun, und »trip« wählte ich einerseits, weil ich ja auf einem Ausflug in den USA war, anderseits natürlich auch wegen der Konnotation zu den Drogen. Mein Sohn schlug schließlich diesen Titel vor, und wegen der verschiedenen Ebenen habe ich das schließlich akzeptiert, obwohl ich mir einen besseren gewünscht hätte. Aber es fiel mir keiner ein.
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2019, erhältlich ab dem 13. September 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.