MOJO: David Gilmour’s Luck and Strange Album, brillant und bewegend
Nur mehr drei Wochen gilt es zu warten, bis nach neun Jahren, mit Luck and Strange, endlich das neue Album von David Gilmour herauskommt. Drei Songs hat uns Gilmour daraus schon vorgestellt. In der MOJO October 2024 Ausgabe steht ein sehr positiver Bericht über das Album. Hier ein kurzer Auszug daraus.
Right to roam
Gilmours fünftes und bestes Soloalbum geht neue Wege durch modernistische Klangwelten, geleitet von Produzent Charlie Andrew.
Von Tom Doyle.
DARK AND VELVET NIGHTS
Die Magie ist eines der Themen, die in Dark And Velvet Nights durch „eine Nacht voller Alkohol und Ekstase“ heraufbeschworen werden, das übergeordnete Thema ist Sterblichkeit. Im selben Song fragt sich Gilmour schicksalshaft über Samson: „Wie werden wir uns trennen/Werde ich deine Hand halten oder wirst du meine halten?“
LUCK AND STRANGE
Luck And Strange beginnt auf vertrautere Weise mit dem unverkennbaren langsamen Solo des instrumentalen Black Cat, bevor es in den gemütlichen ¾-Blues des Titeltracks von LUCK AND STRANGE übergeht, der aus einem Jam von 2007 (der hier auch ungeschnitten und schmucklos als Bonustrack zu hören ist) aufgebaut ist und insbesondere den verstorbenen Rick Wright an Hammondorgel und E-Piano zeigt. Es ist ein Song voller autobiografischer Nostalgie für eine Nachkriegszeit mit kostenloser Milch für Schulkinder und Teenagerjahren, die von „Meistern der sechs Saiten eines expandierenden Universums“ inspiriert wurden. Wie in vielen von Samsons Texten auf dem Album gibt es bedrohliche Hinweise auf die herannahende Dunkelheit.
A SINGLE SPARK
das ein einzelner Funke „zwischen zwei Ewigkeiten“ ist (was die Anfangszeilen von Vladimir Nabokoys Memoiren „Speak, Memory“ aus dem Jahr 1951 widerspiegelt: „Unsere Existenz ist nur ein kurzer Lichtblick zwischen zwei Ewigkeiten der Dunkelheit“).
IN SINGS
einer verträumten Ballade über das unmögliche Streben, die Zeit zu verlangsamen, wird Gilmour von einer abwechselnd schwindelerregenden und beruhigenden Orchestermusik unterstützt.
SCATTERED
Im letzten Track, dem langsamen „Scattered“, mit seinem Herzschlag „Dark Side…“, geht das Paar Arm in Arm einen „staubigen alten Pfad“ entlang, während „der Sonnenuntergang den Hügel in zwei Hälften schneidet“, wobei beide im schwindenden Licht baden, anstatt dagegen zu wüten.
Time is a tide that disobeys, and it disobeys me – it never ends.
Dann steigert sich das Ganze zu einer sehr Floyd-artigen Coda mit einem feurigen Gitarrensolo, das nachlässt, damit der Sänger sagen kann: „Die Zeit ist eine Flut, die nicht gehorcht, und sie gehorcht mir nicht.“
Es ist brillantes und bewegendes Material, und wenn dies David Gilmours letztes Album sein sollte, ist es sicherlich das beste seiner Solokarriere. Dennoch hat er gesagt, dass er so schnell wie möglich ein weiteres Album mit demselben Team aufnehmen möchte. Seine endgültige Erkenntnis scheint zu sein, wie es Dylan auf Time Our Of Mind im relativ rüstigen Alter von 56 Jahren formulierte, dass es noch nicht dunkel ist, aber es wird langsam dunkel.
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Da muss man aber genau hinschauen, um auf dem MOJO-Titelblatt rechts oben, unter der Zahl “140” den Namen von David zu finden.
Da hätte er aber deutlich mehr Platz verdient!
Ich bin gespannt auf das Album, die Atmosphäre, wenn man es in einem durch hört! Scattered, mit Sicherheit ein Gänsehautmoment für mich.