Michael Kamen ist tot
Der Komponist und Arrangeur Michael Kamen erlag im Alter von 55 Jahren in seinem Haus in London einem Herzinfarkt. Der in New York geborene Kamen komponierte im Lauf seiner Karriere über achtzig Soundtracks für Kino-Filme und Fernsehsendungen. Zu seinen bekanntesten Scores zählen die Untermalungen der “Lethal Weapon”- und “Stirb langsam”-Filme sowie des Kinohits “Robin Hood – König der Diebe”. Als Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter fühlte er sich in der Klassik wie in der Rockmusik heimisch und versuchte zeit seines Lebens, beide Richtungen zu verbinden. Schon während seiner Ausbildung als Oboen-Student an der Juilliard School of Music gründete er mit dem New York Rock and Roll Ensemble eine der ersten Rock-Klassik-Fusion-Bands. Nach dem Zerfall der Gruppe unterstützte er 1974 David Bowie als musikalischer Direktor und Keyboarder auf dessen “Diamond Dogs”-Tour. Kamen, war am “The Wall”-Album von Pink Floyd beteiligt und lieferte Orchestrierungen für Musiker wie Eric Clapton, George Harrison, Queen, Alice In Chains oder Metallica. Für Clapton und den Jazz-Saxofonisten David Sanborn schrieb er eigene Orchesterwerke und kreierte zehn Ballettmusiken. Auch in seinen letzten Lebensjahren blieb sein Schaffensdrang trotz einer Multiple-Sklerose-Erkrankung ungebrochen. So komponierte er zur Jahrtausendwende seine erste Symphonie namens “New Moon In The Old Man’s Arms”, dirigierte eine Eigenkomposition bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City und begleitete Coldplay mit den New Yorker Philharmonikern bei den Grammy Awards. Im letzten Jahr war er zudem musikalischer Leiter des Konzerts zum 50-jährigen Thronjubiläum der britischen Königin vor dem Buckingham Palast.
Michael Kamen
15.4.1948 – 18.11.2003
Am 22. November fand in der ‘Dukes Hall’ der Royal Academy Of Music in London eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Todes von Michael Kamen statt. Zahlreiche Freunde und Kollegen, mit denen er im Laufe der Jahre zusammengearbeitet hat, waren anwesend. Viele davon zeigten ihren Respekt auf ihre Art. Annie Lennox spielte ‘All My Trials’ von Joan Baez, einer von Michaels Lieblingslieder. Bryan Adams sang ‘Everything I Do’ und danach David Gilmour ‘Wish You Were Here’.
Kamen mit Pink Floyd:
Studioalben:
1979 Pink Floyd – The Wall
1983 Pink Floyd – The Final Cut
1984 David Gilmour – About Face
1984 Roger Waters – Pros And Cons Of HichHiking
1986 Liona Boyd – Persona, Kamen & Gilmour
1989 Kate Bush – Sensual World, Kamen & Gilmour
1990 Roger Waters – The Wall in Berlin 1990
1990 Michael Kamen – Concerto For Saxophone (Gast: David Gilmour)
1990 Various Artists – Pink Floyd Knebworth
1992 Roger Waters – Amused To Death
1994 Pink Floyd – The Division Bell
2001 David Gilmour In Concert 2001/2002
2002 Michael Kamen, Gilmour singt Sonnet 18
2003 Pete Seeger´s Seeds, Kamen und Gilmour
Live:
1984 Roger Waters Pros And Cons Europa/USA/Kanada Tour
1985 Roger Waters Pros And Cons USA/Kanada
1990 Roger Waters Berlin 21.7.1990
1990 Pink Floyd Knebworth 30.6.1990
1994 Pink Floyd London Earls Court 26.10.1994
2001 David Gilmour London 22.6.2001
2002 David Gilmour London 16.-18.1.2002, Paris 23.-24.1.2002