David Gilmour: Luck and Strange ist das beste Album, das ich seit Dark Side of the Moon gemacht habe.

Prog Magazine Issue 152 | GILMOUR EXCLUSIVE!

  • Gilmour exclusive!
  • plus 4 Gilmour, Pink Floyd Postcards 
  • Plus Nick Mason, Yes, Gryphon, Fairport Convention and much more

DAVID GILMOUR: Seit The Dark Side Of The Moon sind nun über 50 Jahre vergangen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Album das beste ist, das ich in all den Jahren gemacht habe, all den Jahren seit 1973, als The Dark Side Of The Moon herauskam.

Mit dieser Aussage startet das Interview mit David Gilmour, der stolz ist auf sein neues Werk, no question about it. Neun Jahre nach Rattle That Lock kommt Luck And Strange. Gilmours fünftes Solowerk erscheint am 6. September, was zufällig Geburtstag eines gewissen Roger Waters ist. „Nicht absichtlich!“, betont Gilmour.

Das Wichtigste zuerst: Luck And Strange ist gut. Es ist sehr, sehr gut. Sicherlich anders als Rattle That Lock und auf Augenhöhe und steht in einer Reihe mit Gilmours selbst betiteltem 1978er-Solodebüt und On An Island als eines seiner besten Soloalben, das ist ganz sicher. Für diejenigen, die auf der Suche nach einigen von Gilmours bestes Gitarrenspiel, seine sofort erkennbaren Soli, seiner
unverwechselbare Stimme und einige hervorragende Songs sucht, wird mit Luck And Strange wahrscheinlich Hörer glücklich machen.

TRACKS

  1. Black Cat (Gilmour)
  2. Luck and Strange (Gilmour/Samson)
  3. The Piper’s Call (Gilmour/Samson)
  4. A Single Spark (Gilmour/Samson)
  5. Vita Brevis (Gilmour)
  6. Between Two Points (Tranmer/Quigley)
  7. Dark and Velvet Nights (Gilmour/Samson)
  8. Sings (Gilmour/Samson)
  9. Scattered (D. Gilmour/Samson/C. Gilmour)
  10. Bonus: Yes, I Have Ghosts (Gilmour/Samson)
  11. Bonus: Luck and Strange (Original Barn Jam) (Gilmour/Samson)

Interessant, was der Autor über folgenden Track schreibt: Dark And Velvet Nights, schmutzig und ausgesprochen schwer, um nicht zu sagen, um nicht zu sagen unerwartet, in der Mitte des Albums, das zweifelsohne diejenigen begeistern wird, die Gilmour gerne auf der Gitarre loslassen.

RICK WRIGHT

Aber es ist die posthume Anwesenheit des verstorbenen Pink-Floyd-Keyboarders Rick Wright, die den meisten Fans ans Herz gehen wird. Der 2008 verstorbene Wright spielt auf dem Titeltrack des Albums E-Piano und Hammond. Die Aufnahmen stammen aus Sessions, die 2007 bei einer Jam-Session in der Scheune von Gilmours Haus stattfanden.

DAVID GILMOUR: Ich war 2006 auf Tournee und Rick fragte mich, ob er in meiner Band mitspielen könne, und ich sagte: ‚Natürlich‘. Als die Tournee endete, stellte ich im Januar die Band zusammen und sagte: ‘Kommt zu uns nach Hause und wir werden eine Woche lang in der Scheune jammen. Was mir dabei durch den Kopf ging, weiß ich nicht – es war verdammt kalt in dieser Scheune. Jedenfalls war der erste Jam, den wir am Montagmorgen machten, derjenige, aus dem der Song wurde – ich fügte einen Refrain und eine mittlere Acht hinzu und baute das Ganze mit anderen Akkorden neu auf. Es gibt Stellen, an denen Rick ein Hammond-Lick spielt, und ich habe seitdem Gitarren dazugelegt. Ich spiele mit ihm, pralle von seinen Keyboards ab, und es ist ein wenig seltsam, aber im Moment stört mich dieses Element, dass Rick da ist, überhaupt nicht. Ich denke nur: ‘Ah, das ist Rick, das bin ich, wir spielen’.

LUCK AND STRANGE

„Es ist das Glück eines sehr seltsamen Moments“, sagt Gilmour und bezieht sich dabei auf den Albumtitel. „Dass die Babyboomer und ich im Allgemeinen einen so glücklichen Moment hatten, mit so vielen positiven Ideen hatten, von denen man dachte, dass sie uns vorwärtsbringen würden, aber wir sind zurück in einer viel dunkleren Zeit. Das ist die Normalität. Was vor dem glücklichen, seltsamen Moment war, ist nicht die Norm.“

GILMOUR PLANT WEITERES ALBUM

Noch besser ist jedoch, dass er sein sechstes Soloalbum fast sofort in Angriff nehmen will.

DAVID GILMOUR: Unser Plan ist es, dieses Album zu veröffentlichen, es laufen zu lassen und dann sofort ein weiteres zu machen. Ich werde wieder mit all diesen Leuten zusammenarbeiten. In der Vergangenheit hatte ich immer das Problem, dass ich mich mit ein paar Leuten ins Studio werfen wollte, um etwas zu machen, aber nicht wusste, wer diese Leute sein sollten. Und dieser Druck ist jetzt weg, weil ich diese Telefonnummern habe. Es fühlt sich an wie ein Team, und ich liebe es, in einem Team zu sein – ich habe mir nicht ausgesucht, ein Solokünstler zu sein. Wenn man in einer Band ist, wenn man jung ist, man kann einander anschreien und kritisieren und jeden Wutanfall haben, den man will, aber man hält trotzdem zusammen.

WOLLTE KEIN PINK FLOYD LEADER SEIN

DAVID GILMOUR: Ich habe in einer Popgruppe angefangen. Und ich fand mich schließlich in der Position wieder, diese Gruppe zu leiten. Das war nie eine Position, die ich mir erhofft oder angestrebt hatte. Ein Solokünstler zu sein? Auch nicht das, was ich wirklich wollte. Ich habe es immer vorgezogen, ein Teil von etwas zu sein. Und dieses Album kommt dem viel näher als alles, was ich in all den Jahren gemacht habe. Mit einer Gruppe von Leuten, die alle sehr kollaborativ und sehr positiv sind und alles in das stecken, was sie können, was wir tun.

Uncut Interview David Gilmour

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33 Antworten

  1. Avatar Michael sagt:

    Wow, das ist eine gewaltige Aussage! Bei allem Respekt, da muss das restliche Material des Albums gewaltig sein, da die bisher veröffentlichten Lieder eher nur nett sind, aber weit entfernt von einem DSOTM Niveau!
    Den Bezug zu DSOTM zu ziehen halte ich von DG ziemlich unglücklich, vielleicht ist es aber auch nur pures Marketing um Erwartungen zu schüren und Verkaufszahlen zu pushen…beides sollte Herr Gilmour eigentlich nicht nötig haben!

  2. Avatar Alois sagt:

    Typischer Reissertitel qualitätseingeschränkter Medien. Die Aussage, falls so getätigt, ist aber auch jenseits. Das Album müsste ja ein wahres Meisterwerk sein, da habe ich Zweifel.

    • Werner Werner sagt:

      Die Aussage, wie du richtig schreibst, gibt eine feine Überschrift, die jeden einlädt, seine Meinung abzugeben. Ich finde es toll für ihn und Künstler, mit solch einem Backkatalog, im Hier und Jetzt das neue Album, mit dem NEUEN SONGS und keine Frage, das NEUE braucht Freunde, als das Beste das er gemacht hat, zu bezeichnen.

      So muss das ja sein, wenn man sich und sein Werk ernst nimmt. Für ihn ist es das Beste seit DSOTM. Cool!

      Ich freue mich riesig auf dieses Album und die Chance, das NEUE LIVE IN CONCERT zu hören, sehen und spüren … Jessas nu amoi! Rom, we are coming … Prepare yourself!

      • Avatar Thomas P. sagt:

        Lieber Werner,
        da pflichte ich Dir doch gerne bei!
        Wenn ein Musiker sein neues Album, als “naja, geht so. Ist mein siebtbestes Album…” oder so ähnlich betiteln würde, also dann eher “Gute Nacht” für ihn. Dann sollte er sich wirklich zur Ruhe setzen.
        Ich habe noch nie Musik gemacht geschweige denn Musik veröffentlicht. Aber wenn ich es getan hätte, dann wäre ich doch immer stolz auf das, was ich gerade gemacht habe. Oder liege ich damit so falsch?
        Mit Rogers Dark Side Redux können viele auch nichts anfangen. Aber trotzdem hat er es gemacht, findet es für sich gut. Also: So What? Wir müssen doch die Meinung des Künstlers nicht teilen, könne unsere eigene haben. Aber wir sollten die des Künstlers über sein eigenes Werk respektieren. So wie wir auch unsere Meinung respektiert haben möchten. Und da kann es unter allen, die eine Meinung dazu haben schon mal sehr weit auseinandergehen.
        Aber zum Schluss nochmal: Der Musiker (Künstler) kann doch sagen wie er das, was er gerade gemacht hat, einstuft, empfindet. Ich kann es anders finden, aber sollte ihm seine Sicht nicht absprechen. Aber das ist auch nur das, was ich darüber denke. Und jeder soll es so sehen, wie er es möchte… “Thank you for the music…”
        PS: morgen geht es für meine Frau und mich zu Nick nach Hamburg in den Stadtpark! Wir freuen uns wie Bolle!!! Ich danke allen Musikern unserer aller Lieblingsband, dass sie unsere Leidenschaft weiter befriedigt, und das in ihrem hohen Alter!! RESPEKT und DANK!!!

  3. Avatar Markus sagt:

    Hat Gilmour Wish you were here vergessen? Ich bin überzeugt ,das was ich gehört habe, sicherlich nicht zu den besten Album von ihm ist. A Momentary lapse… ist sein bestes Soloalbum

    • Avatar Stephanski sagt:

      Stimmt irgendwie. Wirklich tolles Album auch aus diesem Blickwinkel betrachtet. Insbesondere die Live-Versionen der Songs gehören auch heute noch zu meinen absoluten Favoriten.

  4. Avatar ChrisHB sagt:

    Interessant das in diesem Zusammenhang DSOTM und nicht WYWH genannt wird, dass er bisher stets als eigenen Favoriten genannt hat. Also ist bestes Album irgendwie als „relativ“ zu verstehen?

    Auf dem Bild ist übrigens seine neue Lieblingsgitarre zu sehen. Die Geschichte mit der „Black Cat- Strat“ halte ich für einen sehr weisen Schachzug um die Fans auf die neue Reise mitzunehmen. Die Blackstrat ist weg. Aber wir weinen ihr nicht mit irgendwelchen Replikaten nach – nein wir feiern die Black Cat – Strat. Verdammt! Ich will auch so einen Aufkleber.

    • Avatar Fletcher19 sagt:

      Naja, die neue Black Strat ist ja baugleich mit der alten. Hier sieht man die NOS Version. Die Custom Shop Relicts hat er auch (also mit den Original Abnutzungen und Kratzern). Von dieser hat er gesagt, dass er den Unterschied zur original Black Strat gar nicht spürt. Allerdings vermisse ich die original Black Strat schon etwas; es war bei Konzerten immer etwas Besonderes, die berühmteste Gitarre der Welt zu Gesicht zu bekommen.

  5. Avatar Fletcher19 sagt:

    Reines Marketing. Alles sagen doch (sicherlich durch das Label getrieben) immer, dass die neueste Scheibe, die beste von allen sei. Zu DG passt das nicht wirklich und ist auch etwas unseriös, weil es schlicht und einfach nicht sein kann. Es ist letztlich auch eine Ohrfeige gegenüber seinen ehemaligen Bandkollegen (und zwar allen), wenn er eines seiner Soloprojekte über die Leistungen der Band seit 1973 stellt. Hätte er gesagt “Mein bestes Soloalbum”, so hätte man ihm dies wohl noch abgenommen.

  6. Avatar Matthias sagt:

    …wenn ein David Gilmour sagt “Luck and Strange” sei das beste Album das er seit DSOTM gemacht hat , geht das voll in Ordnung.Denn immerhin ist es sein Album,sein Werk auf das er mächtig stolz ist.Also was bitte schön spricht gegen diese Aussage ? Vieleicht meinte er ja auch nicht nur die Musik des neuen Album’s, sonder’n die ganze Atmosphäre drumherum ?Die Arbeit mit den neuen Musiker’n dem neuen Produzenten.mit Romany ?…vieleicht hat es ihm einfach so viel Spass und Freude gemacht ,das ihm einfach alles rundherum gefällt,und er einfach mit allem richtig glücklich ist .

    Wie auch immer,das was ich bisher vom Album gehört habe ist nicht eher nur nett,sondern sehr gute Musik.Davon mal abgesehn,ein jeder der sich auch nur ein wenig mit P.F beschäfftigt hat der weiss das wir niemals ein zweites DSOTM oder ein zweites WYWH bekommen werden das auch nur annähernd an die Originale heranreicht.
    Und AMLOR ?…das war kein D.G Solo Album,es war ein großartiges Pink Floyd Album …durch und durch.

    Na ja,die Aussage geht in Ordnung,und ein so großer Künstler wie David Gilmour…der darf so etwas sagen…
    Freue mich mega auf’s neue Album.

    …bis denne
    Mattes

    • Avatar Philipp sagt:

      Sehe es auch so. Es geht nicht darum Dark Side II zu erschaffen, sondern um das Feeling rundherum. Wie entstehen die Songs, wie ist die Arbeit im Studio. Für ihn ist es möglicherweise die beste Zusammenarbeit seit Dark Side.
      Ein bisschen Marketing ist natürlich auch dabei. Wenn Dark Side of the Moon vorne auf dem Titel in Kombination mit David steht, erzielt das erstmal Reichweite. Finde ich auch nicht schlimm.
      Am Ende wird jeder für sich bewerten wie gut oder nicht gut er es findet.
      Ich freue mich auf jeden Fall auch schon sehr auf das Album. Da kommen bestimmt noch ein paar angenehme Überraschungen auf uns zu.

  7. Avatar Markus sagt:

    Ich glaube auch das die Stimmung während der Aufnahme des Album großartig war,aber Mattes für mich ist AMLOR win David Gilmour album, vl hatte er es wie bei the final cut benennen sollen: AMLOR written by D.Gilmour performed by Pink Floyd

    • Werner Werner sagt:

      PF AMLOR auf DG umbenennen? Nein, warum denn das? Wer würde denn so was tun? Nachdem Abgang von Waters war es immer klar, dass es ein weiteres Pink Floyd Album geben wird und kein DG Soloalbum. Gilmour gemeinsam mit Mason, dem verunsicherten Drummer, der sich nach einigen Konzerten wieder sein Selbstbewusstsein zurück trommelte. Wie gern würde ich das wieder sehen! Die ersten Konzert 1987 war der Hammer, mit Echoes als Opener! Legendär!

      Und wie sagt Gilmour vor Kurzem:
      Ich hatte in der Vergangenheit das Problem, dass ich mich mit ein paar Leuten ins Studio werfen wollte, um einfach etwas zu machen, aber nicht wusste, wer diese Leute sein sollten. Und dieser Druck ist jetzt verschwunden, weil ich diese Telefonnummern habe. Es fühlt sich an wie ein Team, und ich liebe es, in einem Team zu sein – ich habe mir nicht ausgesucht, ein Solokünstler zu sein. Wenn man jung in einer Band ist, ist man am Anfang gleichberechtigt – man kann sich anschreien und kritisieren und jeden Wutanfall haben, den man will, aber man hält trotzdem zusammen.

      Ich stelle mir vor, dass man mit ihm man gut zusammenarbeiten kann, wenn man das will.

  8. Avatar Steffen sagt:

    Ich finde auch, der David darf das sagen, egal aus welchen Gründen. Dinge ändern sich und / oder wachsen. Es lohnt sich immer, die Ohren neu aufzusperren. Man brennt sich auch selbst Dinge ein, die man Jahrzehnte gehört hat.

  9. Avatar Fletcher19 sagt:

    Interessante Beiträge; zuweilen, wie ich meine, zu wenig differenziert. Ich finde die Aussage (wenn sie denn seine eigene und ehrliche ist) gleichwohl unsäglich, auch wenn sie von DG kommt und er ja alles sagen können soll (hätte RW eine solche oder ähnliche Aussage getroffen, dann wäre er in diesem Forum wohl in der Luft zerrissen worden – und in diesem Falle wohl zu zu Recht). Interessant finde ich die Analyse, dass es sich bei AMLOR (et seq.) eigentlich um ein DG Soloalbum (mit Gastbeiträgen) handelt. So habe ich es 1987 beim ersten Hören empfunden und geht mir bis heute so (für mich übrigens das schwächste Album unter PF). Das führt uns zu der Frage, wer und was PF eigentlich ist und war. Die Anfangsphase war von SB dominiert und man könnte mit Fug und Recht behaupten, dass TPATGOD eigentlich ein SB Soloalbum ist. Ab 1973 bis 1983 war RW die dominante Person bei PF; TFC kann sicherlich als Soloprojekt qualifiziert werden. vielleicht aber auch die Wall und sogar die Animals. Danach kam die DG-Zeit. So gesehen war die “echte” PF-Zeit vielleicht auf vier Jahre (1968 bis 1972) beschränkt, sehr produktiv und innovativ (mit einem gewissen Burn Out und Durchhänger 1970 – das haben alle vier gesagt – weswegen es für AHM des Motors Ron Geesin bedurfte, was gut war). Ich kann den emotionalen Hype um LAS nachvollziehen, aber nicht unbedingt die Euphorie noch vor der Veröffentlichung. Es ist Geschmackssache, aber ich emfinde die bisherigen DG Soloprojekte als eher durchschnittlich. Von DG78 und AF war ich seinerzeit sehr enttäuscht; kompositorisch eher mau, aber das war zu erwarten. Für mich schlimmer war, dass er, als einer der besten Rockgitaristen der Welt, ganz deutlich hinter dem zurückgeblieben ist, was er hätte zeigen können. OAI war kitschisch; RTL hat wieder versöht. Zu AMLOR habe ich mich schon geäußert. TDB (gehört wohl auch zu den DG Soloprojekten) hat mit Marooned und High Hopes zwei Highligts, der Rest ist wiederum recht durchschnittlich und klingt auch nicht nach PF (war zu erwarten, denn beim Vorgänger AMLOR klingt eigentlich nichts nach PF). Ich bin ein großer Fan von RWright und er war mit seinen Klangteppischen und seinen Ausflügen in den Jazz ganz wichtig für PF und den typischen Sound. Seinen Beitrag auf der TDB mit WTIO empfinde ich als eher peinlich (seine Soloprojekte sind kaum der Rede wert, von Zee will ich gar nicht sprechen; die Wet Dreams halte ich indes für unterbewertet – in seiner Art ein schönes Album und in sich geschlossen). Aber zurück zu DG; für mich das beste Album, das unter seiner Regide als PF veröffentlicht wurde ist m.E. TER. Als Gastmusiker ist Spheres von The Orb zu nennen – genial. Der beste Song von DG ist m.E. Babbie’s Daughter auf dem Caroline Dale Album. Leider ist die Abmischung dort recht schlecht, so dass DGs Spiel auf der klassischen Gitarre kaum zu hören ist. Zu guter Letzt; ich empfinde dieses Forum seit einigen Jahren eher als ein DG Forum und weniger als ein PF Forum. Viellecht macht es Sinn, es entsprechend auch zu qualifizieren. Aber vielleicht trügt mich der Schein.

    • Avatar ChrisHB sagt:

      Du hast deinen Geschmack sehr differenziert dargelegt. Und auf Grundlage der Erkenntnis dass ich deinen Geschmack (und auch die Einschätzungen) an sehr vielen Stellen nicht teile und wir beide trotzdem Fans der selben Musik/Band zu sein scheinen, stelle ich erneut fest wie unfassbar groß das musikalische und gesellschaftliche Spektrum dieser Band ist. Ich könnte meine Präferenzen ähnlich darlegen und du würdest vermutlich energisch widersprechen. So viel unterschiedlicher Geschmack bei einer Band – ist doch fein. Nehmen wir’s doch so wie es ist. Genießen wir doch diese Widersprüche, die die so unterschiedliche Musik dieser zerstrittenen Band so einzigartig machen.
      Und zum Gilmour-Forum: Ich kann Pink-Floyd nicht ohne alle Mitglieder denken. Und Waters gehört für mich immer dazu. Aber für ihn muss ich zu oft mein Hirn einschalten wenn mein Herz doch einfach nur Musik genießen will. Da fehlt mir die Balance – und dann kommt er in seiner Wut mit genialen Sachen um die Ecke und man schaut automatisch auf die Wut die darin liegt. Der altbekannten Gitarre zu lauschen und sich wegzuträumen ist da wohl gefälliger. Aber Gilmour ohne Waters im Kopf? Geht nicht.

    • Werner Werner sagt:

      The CREDITS are everything, who wrote it, i wrote all, lets get rid of that we crap, I and I are genius

      Von The Holy Jellyfish 

       Animals, The Wall, The Final Cut und seit Kurzem auch DSOTM, alles Soloalben von RW. WYWH würde ich gleich dazuzählen. AMLOR von DG und TDB von PS. TER von der KI. Das erste Floyd-Album ist ein Syd Barrett Soloalbum. Atom Heart Mother von Ron Geesin. Buuhh … es bleibt nimmer viel über. Was für eine Geschichte. 
        
      NM, RWr und DG hatten einen gewaltigen Dusel, dass sie Waters trafen. Denn allesamt sind sie keine Künstler, ohne einen Funken an Ideen, können keinen Song schreiben und das lässt sie verrückt werden. 

      Ohne RW wären sie vielleicht Architekten, Krankenpfleger, Blumenverkäufer geworden oder gar im Transportwesen gelandet. Paketfahrer, die RW Dark Side Redux ausliefern.  

      Das Leben kann so verrückt sein.

      • Avatar Thomas Kern sagt:

        …vielleicht sollte so mancher Beitrag hier im Forum damit beginnen, dass der Autor zunächst darauf hinweist, dass er seine eigene Meinung äussert. Das ist jedermanns Recht und lässt dem Webmaster weniger graue Harre wachsen.
        Meine Meinung…
        Euch eine schöne Woche und Grüße!

      • GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

        😀 Sehr gut gesagt!

    • Avatar Matthias sagt:

      …ist man sich mit diesem Kommentar (..wenn es denn einer ist ) sicher ,das wir hier von der selben Band,den selben Musiker’n und den selben Alben reden ? Oder wurde dieser Kommentar eher nur geschrieben um nur irgendetwas zu schreiben ?…egal wie sinnfrei es auch immer ist.
      Und nein,diese Website ist kein David Gilmour Fan Forum,es ist eine Website von einem Pink Floyd Fan für Pink Floyd Fan’s.Für Freunde dieser einzigartigen Band,ihrer Musik,ihren Schow’s und alles drumherum.Die jedem Album etwas abgewinnen können,ohne auch nur irgendeins als das “schwächste Album vom P.F” zu bezeichnen.Und wie immer,wird natürlich Roger Waters mit ins Boot geholt,das gibt dem ganzen dann wohl die Würze.Dabei hat Werner hier einen Artikel veröffentlicht,in dem es einzig und allein um das neue neue Soloalbum von David Gilmour geht und dem neuen Interview das er gegeben hat.das sind zwei Dinge mit denen Roger Waters jetzt mit absoluter Sicherheit nichts zu tun hat.

      Wie dem auch sei, ich habe TFC,AMLOR oder sogar TDB nie als irgendendeine Art von Soloalben angesehn,sonder’n als vollwertige Pink Ffloyd Alben.Die ich beide ,obwohl sie sich so sehr unterscheiden,absolut genial finde.Und selbst mit TER haben Gilmour u. Mason ein wunderbares P.F Album geschaffen.Wenn ich dann aber an anderen Stellen von “Resteverwertung” in bezug auf diese Album lesen muss,kann ich kaum in Worte fassen wie sehr mir Äusserungen dieser Art auf die Neven geh’n…als ob es jemals so etwas bei Pink Floyd gegeben hätte.

      Na denn,genug der Worte….ich bin dankbar für jedes Pink Floyd Album das es gibt,weil ein jedes mir in einer gewissen Zeit mneines Lebens so viel gegeben hat.Ich verehre David Gilmour und jedes seiner Solo Alben und bewundere Roger Waters dafür das er mit ATD ein so wunderbares Werk schaffen konnte…und Rick Wright,er hätte uns bestimmt noch so viel gegeben das wir hätten bewundern können….und last but not least Nick Nason,er hat uns mit seine tollen Saucer’s gezeigt das man Pink Floyd Musik immer hören und spielen kann,egal wie und wo……

      Danke Werner für deinen tollen Kommentar,deine unermüdliche Arbeit für uns Floyd Fan’s und natürlich für diese megasuperduppahypertolle Website !

      …bis denne
      Mattes

      • GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

        Super, alle Daumen hoch (inkls. meiner Zehen, der Eintrag oben von Herrn Dr. Dr. Fletcher19 hatte sie mir aufdrehen lassen) 🙂

  10. Avatar Marius sagt:

    Wenn man bedenkt dass viele Musiker ihr neuestes Album oft als aktuellen persönlichen Favoriten in Interviews bezeichnen, dann ist seine Aussage hier keine allzu große Überraschung. Es klingt halt heftig wenn einer mit solch großen Klassikern das sagt, aber die Sicht des Musikers selbst ist ja trotzdem immer eine ganz andere als die des Fans/Hörers, man sieht das aus einer ganz anderen Perspektive als Songwriter und Bandmitglied zusammen mit den entsprechenden Erfahrungen/Erinnerungen aus jener Zeit und hat einige jener Songs hunderte male über die Jahrzehnte live gespielt. Diese Sichtweise teilt keiner von uns mit den jeweiligen Musikern.

    Ich kann mir zwar schon vorstellen dass bei so einer Aussage schon auch ein bisschen ans Marketing gedacht wird, andererseits wirkt David Gilmour auf mich auch seit Jahren so als würde er seine Zeit wirklich voll genießen (sowohl privat als auch beruflich) und genau das machen worauf er Lust hat, wann er Lust drauf hat. Deswegen dauern Alben bei ihm auch immer so viele Jahre, er drängt sich zu nichts und ist eben erst dann fertig wenn er wirklich zufrieden ist. Und wenn er mit dem Resultat dann derart zufrieden ist, ist das doch wunderbar für ihn. Ob wir diese Meinung dann teilen werden ist eine andere Frage, aber dass er selbst so empfindet kann ich mir schon vorstellen.

  11. Avatar Christian sagt:

    Starke Ansage, welche einerseits als Nachzügler Richtung Waters zu werten ist, andererseits gewiss mit Gilmours wiederholt betonter Freude an seiner neuen Band zu tun hat. Vergessen wir nicht, wie sehr das tatsächlich durchwegs von allen Floyds betont wurde – Dark Side wäre das letzte Mal gewesen, dass man mit Freude als Band gespielt habe.
    Was die ganze Floyd-Waters-Gilmour-Diskussion betrifft, getraue ich mich, kurz meine persönliche Meinung zu artikulieren. Pink Floyd hatte, nach außen hin, mehrere Säulen: Musik-Kunst-Livebombast-Polit/Sozialengagement. Eine ideale Mischung freilich für uns alle genau das herauszupicken, was uns gefällt. Es ist klar, dass mit Final Cut beispielsweise der Livebombast verloren ging, vielleicht auch essentielle Teile der Musik. Mit den Post-Waters-Floyd konzentriere mich sich vornehmlich auf Bombast und Musik mit einem Quäntchen Kunst, zulasten jeglicher inhaltlicher Botschaft. Die Magie der Floyd entstand, so mein Eindruck, einerseits gerade daraus, dass wir einen Roger Waters hatten, welcher nicht nur sozial engagiert war, sondern geradezu vor Ideen sprudelte. Dieser Ideenwhirpool allerdings bedurfte andererseits weiterer Personen, welche es vermochten, die Ideen in eine Richtung zu lenken sowie zu unterfüttern. Daran leiden für mich die Waters-Alben: Viele tolle Ideen, aber musikalisch wenig dahinter. Die Gilmour und Post-Waters-Alben leiden darunter, dass zwar viel Musik da sein mag, aber wenige Ideen, wenig innovatives Material. Das mag jenen gefallen, welchen die Texte einerlei sind, die einfach Melodien mögen. Nichts dagegen, keine Geringschätzung. Die Fans, welche zuvorderst Ideen und Texte schätzen, werden dafür mit den Waters zufrieden sein. Ich persönlich muss gestehen, live klar Waters zu präferieren, ungeachtet dessen, dass ich viele seiner Äußerungen nicht schätze. Für mich, als Nachgeborenem, scheint das mehr ein Floyd-Gefühl zu vermitteln, ja konsistenter zu sein mit dem, was meinem retrospektiven Eindruck nach die Floyds ausmachte (so sehr ich Gilmours verwandtschaftlich begründetes Ukraineengagement schätze, bin ich auch angefressen darauf, dass ihm das Schlachten in Nahost sowhl 2003 als auch heute keinen Song wert ist). Was die Alben betrifft, picke ich mir meine Lieblinge aus den Solowerken heraus und entdecke überall Referenzen, welche mich schmunzeln lassen. “Have A Cigar” etwa sehe ich sowohl in “What do you want from me” als auch in “Stop and smell the Roses” – für mich drei Lieder aus selbigem Guss. Auf Gilmours neues Album bin ich gespannt, der heilige Gral allerdings wird es genausowenig werden wie “The Bar” oder die Reste dessen, was Wright hinterließ und eventuell, eines fernen Tages, doch noch erscheinen wird.

    Und überdies etwas, das ganz abseits, noch weiter abseits als sowieso, des Themas steht: Könnte Parsons 94er-Dark-Side-Mix eventuell einfach nur für die Streamingdienste produziert worden sein? Nur so eine Idee

    • Avatar kalli sagt:

      Sehr schöner Kommentar, danke dafür, dass Du Deine Ansichten teilst. Mir persönlich geht es nicht darum, dem heiligen Gral in irgendwelchen Neuveröffentlichungen nachzujagen. Der heilige Gral liegt in den großen Alben aus den 60er/70er Jahren. Schön die Metapher mit den Säulen. Ja, das passt. Allerdings ist es bei mir nicht unbedingt so, dass ich die post-Waters Phase mit Mangel und Verlust belege, weil mir die eine oder andere Säule bei einem Solowerk fehlt. Vielmehr finde ich es spannend eine Komponente isoliert zu betrachten. Das hat dann auch wieder eine Rückkopplung auf meine Sicht auf die alten Scheiben. Ich gebe allerdings zu, dass ich hier und da denke, man könnte schon mal langsam vom G und C auf einen anderen Akkord wechseln oder, der Text ist jetzt aber wirklich eher gewöhnlich. Allerdings spricht mich die Momentary Lapse hier und da auch textlich an. Sorrow und Yet Another Movie finde ich wirklich gut. Und musikalisch hat Final Cut und Amused To Death durchaus was zu bieten. Paranoid Eyes z.B. gehört zu meinen Lieblingssongs.

  12. Avatar Manuel sagt:

    David wollte mit der Aussage nichts abwerten. Ihm geht es darum dass er seit DSOTM keinen solchen Spaß mehr an der Entstehung eines Albums hatte. Er hat schon mehrfach gesagt dass WYWH für ihn das beste Pink Floyd Album ist. Die Entstehung der Druck und die Grabenkämpfe gehören für David halt auch dazu wie er zu einem Album steht. Man sollte das einem Musiker nachsehen, dass er eine andere Betrachtung hat als der Fan. Ich freue mich auf das was kommt.

  13. Avatar Urs sagt:

    Enzo Ferrari pflegte jeweils auf Fragen, welches für ihn der beste Ferrari sei, zu antworten :
    DER NÄCHSTE, DEN WIR BAUEN.
    Wäre auch eine mögliche Antwort von David gewesen, die zusätzlich noch viel Hoffnung für die Zukunft geweckt hätte….

  14. Avatar 4D sagt:

    Na, na Dave, nicht übermütig werden. Besser als Household Objects/ Wish you were here/ Animal, The Final Cut, A Momentary Lapse of Reason, Division Bell und The Endless River….? zusammen? 😉 Wer Dave’s und Ricks auf Wish you were here, ohne Drums, mit Backing Girls, einfach der beste Alternativmix des WYWH-Albums hören will gibt mal “Pink Floyd Wish You Were Here REAR CHANNELS FROM QUAD MIX” in yt ein. Wunderschön und gaaanz anders. Guten Flug, have fun. PS, das geliche gibts da von der Dark Side of the Moon, aber davon reden wir später. Warum ist nicht sowas in Boxsets, Leute….?

  15. Avatar Dominik RIEDO sagt:

    Wollte noch zu AMLOR was sagen: Nein, es war nicht immer “klar”, dass das ein PF-Album wird. Die Agenten waren mit der ersten Version nicht zufrieden und es hätte als DG-Album vermarktet werden müssen. Man begann nochmals von vorne und damit waren dann viele zufrieden.
    Ich bin froh, schätzen einige AMLOR auch. Ich finde es von den Nach-Waters-Floyd das beste Album – und zwar die alte Version. Allerdings ist es schon eine Art Solo-Album. Was macht denn normalweise ein Band-Album aus? a) Das gemeinsame Songwriting. Immerhin komponierte Gimour bei “The Wall” noch mit. Bei AMLOR haben weder Wright noch Mason was geschrieben. / b) Die Sachen in der Musik, die zu wenig geschätzt werden vom normalen Publikum: Wer produziert, wer spielt Solis, die eigentlich ja auch kompositionen sind etc. Bei “The Final Cut” hat Gilmour ja mitproduziert (ohne Namensnennung) UND die Solis gespielt. Bei AMLOR haben weder Wright noch Mason mitproduziert und selbst ihre Stärken nicht ausspielen können: Wright habe auf ein zwei Songs ein wenig gespielt, Mason quasi als Tontechniker Sounds aufgenommen (plus seine Stimme bei “Learning to Fly” beim Check vor dem Flug). Und die drei Waren ja Floyd. Trotzdem spielten die beiden quasi nichts. TFC ist eher ein Floyd-Album als AMLOR! Egal, es ist mit dabei, immerhin ist das Cover auch gut und Ezrin ist wieder dabei. Ich mag es. Live klingen die meisten Songs noch besser (ich habe ein Bootleg, da mag ich die meisten Songs besser, da kraftvoller – das klingt besser als die offizielle Aufnahme damals und selbst besser als Venedig oder gar das 1990er-Konzert).

    • Werner Werner sagt:

      Jeder AGENT sollte wissen, dass ein Pink Floyd Album „100x“ mehr Aufsehen erregt und Tonträger verkauft, als ein DG Album!
      Diese Agenten müssen schlichtweg Banane gewesen sein! Vielleicht wurden sie von Waters entsandt, das „klingt“ scheisse!
      Ich bin mir sicher, dass DG nach About Face niemals ein DG Album plante, sondern mit NM und O’Rourke immer ein PF Album, speziell, nachdem Waters sich verabschiedet hatte, unabhängig von den geheimen „Agenten“!

      • Avatar Peter sagt:

        Und ob diese Geschichte: “Nehmt das alles noch mal neu auf, das klingt nicht im Ansatz wie Floyd” überhaupt stattgefunden hat, ist auch so eine Sache. Sie wurde zuallererst von Waters verbreitet, GIlmour und Mason bestreiten bis heute, dass das jemals irgendjemand gesagt hat.

    • Avatar Julian H sagt:

      Sicher wären einige der Ideen, die für AMLOR verwertet wurden, auf einem Soloalbum gelandet, wenn Nick Mason oder das Label nicht mitgezogen hätten. Aber vieles von dem Material hätte dann total anders geklungen. Der Vergleich zu About Face ist ja ziemlich interessant, beides klar 80er-Alben, aber doch nicht wirklich vergleichbar. AMLOR klingt viel schwerer und bedeutungsschwangerer, selbst wenn Kritiker einwenden, dass es das textlich nicht wirklich hergibt.

      Beim Blick auf die Credits kann man übersehen, wie wichtig es ist, dass die Musik mit einer bestimmten Intention und Attitüde eingespielt wird. Nick Mason sah sich zu dem Zeitpunkt nicht fähig, die Drums einzuspielen (was für mich mehr nach einem mentalen Problem klingt als einem Fall, dass er seine instrumentalen Fähigkeiten verloren habe), aber er war während der Produktion präsent und hat sicher auch den Drummern, die sozusagen “seinen” Job übernahmen, Tips gegeben bzw. gesagt, was eher nicht auf ein PF-Album passt. Dann, wie erwähnt und wie schon bei TFC, die Soundeffekte und generelle Anregungen zur Produktion (bei TFC war es der Vorschlag, die Reprisen des “what have we done”-Motivs textlos vorzutragen, bei AMLOR war es der Einwand, dass das Album überproduziert klang, woraufhin man wieder Spuren entfernt hat), und gleich mehrere Sprechparts – nicht nur “Learning to Flyd”, sondern auch “Signs of Life” und “Terminal Frost”.

      Gleiches gilt für die Keyboardfraktion. Gilmour lobte Jon Carin damals noch mit den Worten “Er kann Rick Wright besser spielen als Rick Wright selbst” (was er heute vermutlich bereut), und wenn Carin damals auch noch keine Floyd-Credibility hatte, dürfte diese retroaktiv doch dadurch gegeben sein, dass er nach den Aufnahmen zwanzig Jahre lang mit Wright eine funktionierende Einheit bildete. Nicht zu vergessen auch, dass Gilmour laut Aussage selbst Keyboards spielte und dabei so tat, als sei er Rick (was man über Michael Kamens Pianoparts auf The Final Cut z.B. sicher nicht sagen könnte; Andy Bowns Orgel dagegen erinnert schon eher an das, was Rick vielleicht gespielt hätte), und wie gut er das kann, weiß man ja seit dem Solodebüt. Auch Bassparts stammen wohl teilweise von David (obwohl es in den Credits nicht angegeben ist), wie es schon zu Waters-Zeiten manchmal der Fall war.

      Ohne Zweifel ist David der vollkommenste Musiker, den es in der Band gab, und das Faszinierende daran ist, dass er komplett (The Narrow Way, Part 3) oder beinahe alleine (Fat Old Sun, Money ’81) klingen konnte wie die ganze Band. Der Vergleich mit den anderen Soloparts auf Ummagumma ist in der Hinsicht aufschlussreich.

      Die Grenzen zwischen Pink Floyd und den Soloprojekten von David, Roger und Rick (sowie Syd) sind definitiv verschwommen. “Pros & Cons” hätte ein Floyd-Album werden können, die zweite Hälfte von “Signs of Life” geht genau wie die Musik von “Run Like Hell” und “Comfortably Numb” auf die Sessions zu “David Gilmour” zurück, “What Do You Want From Me” entwickelt “Raise My Rent” weiter, “Woman of Custom” von Broken China existiert als Demo mit Gilmour-Vocals aus den Division-Bell-Sessions (wird hoffentlich auch mal irgendwann veröffentlicht). Und auf vielen Soloalben finden sich Songs, die genauso gut unter dem Signet Pink Floyd hätten erscheinen können.

      Daher ist es in meinen Augen bzw. Ohren nicht so entscheidend, wer jetzt genau welchen Ton gespielt hat, sondern was die Intention und stilistische Ausrichtung des Ganzen ist. Und da hat AMLOR für mich als Ganzes mehr Floydness als so Stücke wie “Get Your Filthy Hands Off My Desert”. “A Great Day for Freedom” und mit Abstrichen auch “High Hopes” wiederum haben mit den sehr un-Wright-artigen Pianoparts (gespielt von Jon Carin) da schon eher Schwierigkeiten bei mir.

  16. Avatar Leo sagt:

    Laut einer Fanseite soll DG dies gesagt haben:
    “It’s over 50 years now since The Dark Side Of The Moon. My feeling is that this album is the best album I’ve made in all those years since 1973 when The Dark Side Of The Moon came out.”
    Klingt irgendwie differenzierter als die verkürzte und reisserische Interpretation:  Luck and Strange ist das beste Album, das ich seit Dark Side of the Moon gemacht habe.
    Noch Fragen?

    • Werner Werner sagt:

      Gilmour sagte, sein neues Album sei „das beste Album, das ich seit Dark Side of the Moon, seit 1973, gemacht habe“.
      Gilmour erklärte diese Aussage gegenüber dem Billboard Magazin folgendermaßen.

      DAVID GILMOUR: Das Album fühlt sich wie ein solides, zusammenhängendes Werk an. Es ist der Zusammenhalt des Ganzen – das Schreiben, die Arbeit, der Nervenkitzel, den es mir immer noch gibt, wenn ich es mir als Album ganz anhöre. Es gibt eine Konsistenz der Gedanken und Gefühle, die es durchzieht, die mich auf eine Art und Weise erregt, die mich diese Vergleiche anstellen lässt.

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