David Gilmour lässt frühe Version von Yet Another Movie (Demo) raus

Eine exquisite Überraschung kündigte David Gilmour für den 24.9., 18 Uhr auf Pink Floyd′s YouTube Channel an! Er dachte sich einfach mal, „He, lasst uns diese Woche, die Demoversion von einem Stück rausbringen, aus dem in weiterer Folge Yet Another Movie wurde.

YouTube: Pink Floyd - Yet Another Movie (Demo)

Ohne Zweifel die beste Idee vor dem Wochenende, noch dazu, weil der Song zu meinen Favoriten von Pink Floyd zählt und mir die Power, der live Version Wien 1988 bis heute einigermaßen erinnerlich geblieben ist.

DAVID GILMOUR: I thought, this week, that we would put up the original demo, written by Pat Leonard and myself, for what was to become ‘Yet Another Movie’ on the ‘A Momentary Lapse of Reason’ album.

Pat Leonard and I met up at Astoria in September 1986 a couple of days after I had played on a Bryan Ferry track that he was producing.

We had a glass or two of wine and jammed for hours. For some reason that I can no longer remember I had chosen the fretless bass as my instrument of the day.

But it turned into a beautiful song.

The Vision of an empty bed

Nach der Veröffentlichung meldete sich Guy Pratt zu Wort und postete auf Facebook diesen Kommentar.

GUY PRATT: I was at Air Studios for the session David’s talking about. I’d already met Pat Leonard having been flown to LA to play on the stuff he was doing with Bryan Ferry before they came to London. Pat took a shine to me and thus began a lifelong friendship that led to some of the best records I ever played on, including the career highlights of ‘Like a Prayer’ and Toy Matinee.

It’s also where I first met David properly so a pretty momentous afternoon all round. (Apparently Pat also suggested me to David for the Floyd gig)

Nach Marooned (Cosmic 13) folgt mit Yet Another Movie die nächste bis dato unbekannte Demoversion, die zusammen mit anderen Stücken dieses Genres in welchem Box-Set noch mal herauskommen?

Ich danke Philipp für den Hinweis!

17 Antworten

  1. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Super! Danke für die Info, da gehe ich ja ganz anders ins Weekend! Thank you, Philipp, Werner & Dave 😉

  2. Avatar Manuel sagt:

    Vielen Dank für die Info.

    Da können wir bei der Animals-Box noch hoffen, dass sie im Anschluss häppchenweise Live Aufnahmen bei Youtube veröffentlichen.

  3. Michael F. Michael F. sagt:

    Diese Demoversion haut mich nicht um… Plätschert im typischen Eighties-Synthiesound vor sich hin.

  4. Avatar Stephan sagt:

    Sehr enttäuschend …

  5. Avatar ChrisHB sagt:

    Ja – hier passiert nicht viel in der Demoversion. Deshalb ist es ja eine. Das ist eine Demoversion im experimentellen Stadium und nicht eine Version eines fertigen Tracks. Wer schon mal Musik produziert hat, weiß dass es im Laufe der Zeit viele viele viele solcher Tracks gibt, die in der Regel verworfen werden. Und dann verfängt sich hier und da eine hookline aus der dann etwas weiteres entsteht. Das liegt daran, dass man die Magie der Musik nur begrenzt planen kann. Man nutzt einfach was gefällt und hängen bleibt – um damit weiterzuarbeiten. Und so ist es hier mit diesem Demo. Man kann spüren, was gefiel und zu dem ausgearbeiteten Titel führt. Bestimmt ist das der Grund, warum auch DG das hörenswert findet. Beim Demo von Comfortably Numb ist das ähnlich – eine coole Momentaufnahme des Schaffensprozesses. Anders sieht es bei Tracks aus, die quasi fertig komponiert sind – die aber noch nicht optimal produziert, mit anderen Schwerpunkten gemixt wurden oder am Ende einfach nicht gefallen. Diese werden dann entweder weiterbearbeitet oder verworfen. Früher landeten solche Grenzfälle manchmal auf B-Seiten und konnten den einen oder anderen doch noch begeistern. Oft ist das aber einfach Schrott Das wird halt das Problem für unsere Helden sein – hier die Spreu vom Weizen zu trennen – denn sicherlich sitzen sie auf tonnenweise Material, das einfach nicht gut genug scheint um es als Pink Floyd (selbst als extra in einer Box) zu veröffentlichen. Wir würden es ihnen aus den Händen reißen und dann vielleicht enttäuscht zurück bleiben. Es gab ja einen Grund, warum man es nicht rausgehauen oder weiterentwickelt hat. Genau das war damals mein Problem mit Endless River – die Platte war in meinen Augen ein Gericht aus der Küche von PF und mit den Zutaten von PF und sogar mit dem Original-Sound von PF aber so richtig Pink Floyd war es nicht. Da sind mir solche Demos – so einfach und simpel sie auch sein mögen – deutlich lieber.

    • Werner Werner sagt:

      Yes. Sehr guter Kommentar.

      … eine coole Momentaufnahme des Schaffensprozesses.

      Genauso ist es. Nach dieser sehr frühen Version würde ich als Fan dieser Phase sehr gerne die übernächste oder über übernächste Version hören! 😀

      Niemals könnte ich von so einer Veröffentlichung enttäuscht sein, sondern halte es für bemerkenswert, dass wir das überhaupt zu hören bekommen. Ein weiteres Puzzleteil … beweist mir, dass Gilmour sein Archiv kennt und wer weiß was daraus noch folgen könnte. Ich denke dabei nicht nur an Pink Floyd, sondern auch an seine Solosachen, die eines schönen Tages, auf einem dementsprechenden Medium mit Extras und Bonusmaterial einer breiteren Öffentlichkeit angeboten werden könnte.

      Das Vertrauen auf so etwas wie “Demos, Outtakes & Rarities” von Pink Floyd & Co besteht.

      And most important the Story continues …

    • Michael F. Michael F. sagt:

      Du hast sehr schön beschrieben, worin und v.a. für WEN der Mehrwert solcher Demoversionen liegt. Ich finde so manche Demoversion sehr vielsagend und für mich selber auch gewinnbringend. Das trifft insbesondere auf die THE-WALL-Demos zu. Da ich früher selber auch in diversen Bands Musik gemacht habe, weiß ich natürlich auch, welchem Zweck Demos dienen.
      Trotzdem ist diese Demoversion hier wenig inspirierend. Ja, es ist eine Momentaufnahme. Aber so etwas höre ich mir einmal an und gut. Für Profis mag das anders sein. Wenn ich bspw. an Zappas “Hot Rats” denke, die als 6-CD-Variante mit allen Sessions rauskam, wo man quasi in dieses Werk und seine Entstehung eintauchen kann (Immersion), dann mag das für Musiker oder eingefleischte Zappa-Fans, die jeden Ton kennen, eine tolle Sache sein. Ich werde mir das aber nicht anhören, sondern das finale Album.

      Wie dem auch sei: Man kann ja quasi jeden Ton, der überhaupt unter dem Firmenlogo PF veröffentlicht wird, gut finden. Und ich freue mich genauso darüber. Aber man darf auch über den persönlichen Eindruck sprechen. Dieser “Zustandsbericht” von YET ANOTHER MOVIE bringt mir persönlich nichts.
      Und nebenbei bemerkt: Was in der TLY-Box auf der Unreleased-CD war, fand ich auch nicht den ganz großen Wurf.
      Auf meiner Wunschliste stehen ganz andere Dinge…

  6. Avatar Toni sagt:

    Ich mag den Vibe und es klingt sehr floydisch 🙂

  7. Avatar MikeTB sagt:

    Demoversionen müssen Hörer nicht “umhauen” (Michael F.), und sie sind meines Erachtens auch nicht “sehr enttäuschend” (Stephan), weil sie Startpunkt zu oft großartigen Liedern und Alben sind.

    Nach dem (live) Premiere-Hören des Demos (gestern ab 18 Uhr) dachte ich erst: „Hm, das ist alles“; und ich konnte erst nicht viel damit anfangen! Aber nach mehrmaligem Demohören denke ich, dass es schön ist, quasi bei Daves und Patrick „Pat“ Leonards Astoria-Session, die laut Daves YouTube-Notizen im September 1986 stattfand, akustisch dabei zu sein – auf den Monat genau 35 Jahre nach der Session und etwas mehr als 34 Jahre nach Veröffentlichung des Pink-Floyd-Studioalbums „A Momentary Lapse Of Reason“ (07.09.1987)!

    Nebenbei: Diese Astoria-Session fand ein paar Tage nachdem Dave „had played on a Bryan Ferry track“ statt – so lautet eine weitere seiner Notizen. Bei den Aufnahmen des Ferry-Studioalbums „Bête Noire“ zupfte Dave die Saiten von mindestens einer Gitarre – und zwar in den Songs „Limbo“, „Kiss & Tell“, „New Town“, „Day For Night“, „Zamba“ und „The Right Stuff“; und einer von diesen Titeln war dann der „track“, auf dem Dave (Gitarre) „spielte“ (daher agierte er in den restlichen 4 Liedern wohl in anderen Ferry-Sessions). Bei den Album-Aufnahmen fungierte Leonard als Co-Autor und -Produzent sowie als Musiker; auch die aus dem Pink-Floyd-Universum bekannten Chester Kamen und Guy Pratt waren als Co-Autoren („Seven Deadly Sins“) und als Musiker (wohl auch in diesem Song) dabei. Das Ferry-Album erreichte Platz 9 der UK-Charts.

    Bezüglich der Astoria-Session lauscht man – laut Daves YT-Notizen – dem “original demo“ zu „Yet Another Movie“, dass „von Pat und ihm geschrieben wurde“. Sie tranken „a glass or two of wine“ „and jammed for hours“ – daher waren es wohl noch ein paar mehr Gläser. Aus diesen „stundenlangen Improvisationen“ (Jam) entstand ein – wie Dave ihn beschreibt – „beautiful song“, der wohl zu den besten Liedern des Floyd-Albums „A Momentary Lapse Of Reason“ gehört – wahrlich „wunderschön“. Das Album erreichte die Top 5 in mindestens 11 Staaten – darunter Platz 3 in den UK- und US-Charts und Platz 2 zum Beispiel in den BRD- und Australien-Charts sowie Platz 1 in den Neuseeland-Charts.

    „Ja – hier passiert nicht viel in der Demoversion. Deshalb ist es ja eine … Demoversion im experimentellen Stadium und nicht eine Version eines fertigen Tracks … – eine coole Momentaufnahme des Schaffensprozesses.“ (ChrisHB)
    Wie treffend beschrieben.

    „Yet Another Movie“ gehört auch zu meinen „Lieblingssongs“ (Werner) – zwar nicht unbedingt des gesamten Pink-Floyd-Katalogs, aber zumindest betrachte ich ihn als einen solchen aus dem Album „A Momentary Lapse Of Reason“! Auch ich würde gerne nach dieser „sehr frühen Version“ die „übernächste oder überübernächste Version“ (Werner) hören.

    Bereits gestern schrieb ich zum Pink-Floyd-Archiv:
    „… Ich bin sicher, dass es noch mehr gibt.“ !!!
    Mal sehen, was uns die Zukunft bringt.

  8. GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

    Wow! Also zunächst mal bin ich mega dankbar, das sowas nach so langer Zeit veröffentlicht wird. Und immer wieder sehr dankbar darüber, dass ich den Komfort geniesse, es so einfach zu haben, an diese Info zu kommen, nämlich nur auf diese Website schauen brauche, damit ich alles aus dem Gilmour, Mason, Waters, Pink Floyd and Relatives Universum mitbekomme.
    YET ANOTHER MOVIE gehört zu den starken Songs des Albums, keine Frage und man darf mit dem Demo einmal mehr in die Vergangenheit eintauchen und rückwirkend in den Entstehungsprozess schnuppern. Ich find’s stark und wünsche mir mehr davon! Beim Hören geisterte mir gleich der Text im Kopf rum! Und wie schön David den Fretless-Bass spielt! Lange wußste ich ja nicht, dass er auch das Intro bei HEY YOU einspielte! Der Fretless scheint wohl der E-Bass zu sein, der für versierte Gitarristen die erste Wahl ist, da man damit klassicherweise “singende Töne” erzeugt, in etwa vergleichbar mit einem Solo auf der Slide-Gitarre. Yet another Demo, David!

    • Avatar MikeTB sagt:

      Yes, please, David: “Yet another demo”;
      erst das nächste, dann das „übernächste” und mindestens auch noch das “überübernächste”. !!! 🙂

  9. Avatar Olaf D sagt:

    Ist einer von euch eigentlich schon mal über das Demo von SOYCD Part 10 gestolpert? Das Stück findet sich auch unter dem Namen Aravanadi, wohl ein Arbeitstitel.
    Spaß beiseite, und es ist etwas off-topic. Aber ich kam kürzlich auf die Idee nach der Musik von Timm Thaler zu suchen. Und es könnte wahrlich Teil 10 von Shine On sein, geradewegs aus der Feder von Gilmour/Wright. Timm Thaler und damit die Musik stammt von 1979, und man merkt Christian Bruhn die Inspiration an, die er durch das damals noch junge Wish You Were Here-Album bekommen hat. Ein großartiges Stück.

    • Michael F. Michael F. sagt:

      Das stimmt! Eine wirklich sehr schönes Stück Film-/Fernsehmusik… Bei YT als Single-Rip zu finden. Gibt es das auch irgendwo auf CD?

    • GeckoFloyd GeckoFloyd sagt:

      Die Serie habe ich geliebt als Kind! Der Junge, der sein Lachen verkauft, unvergesslich Horst Frank. Der Titel-Song ist ein Ohrwurm, vielleicht nach dem Lied der Schlümpfe, der zweite denn ich wochenlang im Kopf hatte 😉

  10. Avatar Bernhard Botz sagt:

    Also ich mag das Demo, eben, wie oben diskutiert, ein Demo, no more, no less. Die Atmosphäre ist suuuper, der Beat, der Synth, der Fretless Bass. Deeply 80’s. Eine eigene Demo-Box (very welcome anytime!) wäre natürlich ein Mammut Teil. Wie man Demos inkludiert zeigen übrigens gerade Metallica mit der Super Deluxe Box ihres Black Albums (was für ein Teil!), Jeder Track lässt sich in mehreren Schritten (5-6) super nachvollziehen. Darüber hinaus eine unglaubliche Fülle an Material. Eine nicht unspannende Art Demos zu verwursten war auch Peter Gabriel’s So DNA. In jedem Fall hoffe ich auf mehr, und finde es ebenso erstaunlich, immer noch Häppchen von den verbleibenden Floyds und dem Ex serviert zu bekommen. Keep going, folks!

  11. Avatar Hornoxe sagt:

    Im Rockenteurs-Podcast mit Gary Kemp und Guy Pratt hat Pat Leonard selbst neulich übrigens diese Story auch erwähnt. Ab Minute 41:30 bis 44:23

    Er erinnert sich, mit David einen Abend auf der Astoria gespielt zu haben – und als er ihn später kontaktierte um an Abmischung und Details des Albums zu helfen, hatte er den Song (Yet Another Movie) erst nicht als seine Leistung wiedererkannt!
    Wenn man die Demo hört kein Wunder – sind es doch vor allem blos ein paar Akkorde und mehr oder weniger die Stimmung, den “Song” daraus muss David ohne ihn entwickelt haben.

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