Later Years Interview: Aubrey Powell ist Pink Floyd’s Mann für das Optische
Wie schnell sich Ereignisse heutzutage gegenseitig ablösen, das zeigt sich am Later Years Box-Set, das uns im letzten Viertel von 2019 schwer beschäftigte, und welches Anfangs 2020, durch Roger Waters Ankündigung einer neuen Tour im Sommer und Nick Mason’s Live-Album Veröffentlichung im April, einem mehr und mehr aus dem Gesichtsfeld entschwindet. Und dabei muss die zweite Hälfte meines Resümees über die Later Years überhaupt erst geschrieben werden und das tunlichst bevor David Gilmour mit einem neuen Album und einer Tour daherkommt! 😉
The Visions of Aubrey Powell
Zurück zur Later Years Box. Dieser Tage streifte mich ein Gespräch mit dem Ex-Partner von Storm Thorgerson und heutigen Hauptverantwortlichen in Fragen des Aussehens von Pink Floyd Box-Sets, Herrn Aubrey Powell. Das Interview wurde vergangenen Dezember auf der Website von Sound And Vision gepostet.
Es macht schon den Anschein, als ob Powell Entscheidungen autonom treffen kann. Die Frage, ob er sich an Anweisungen halten muss, beantwortet er eindeutig!
Aubrey Powell: Nein, ich hatte überhaupt keine Richtung vorgegeben. Meine Beziehung zu Pink Floyd hat sehr viel damit zu tun, was ich für richtig hielt. Im Allgemeinen präsentiere ich eine Reihe von Ideen, und im gegenseitigen Einvernehmen kommen wir zu der Idee, die wir für die Beste halten. Zum Glück ist es oft das, was ich für das Beste halte.
Ich denke, es hilft, wenn eine Beziehung zum Künstler, mit dem sie arbeiten, besteht. Und natürlich habe ich, weil ich sehr eng mit Pink Floyd als Creative Director zusammengearbeitet habe, mehr Einblick als die meisten anderen.
Mit diesem neuen Box-Set wollte ich zu etwas zurückkehren, das sehr Hipgnosis-orientiert war, etwas, dass diese magische Qualität besaß, etwas, dass in gewisser Weise symbolisch für die Macht von Pink Floyd war. Ich denke, das Cover illustriert das in einer Art Erzählung. Sie können es interpretieren wie sie möchten, aber es ist im Grunde genommen ein kleines Kind, das eine menschenleere Straße entlanggeht, und in ihrem Gefolge ereignen sich „Phänomene“.
Einige Fragen betrafen das Design der Early Years Box und vor allem auch das Format, das nicht einfach unterzubringen ist.
Schlug Nick Mason das Design der Early Years Box vor?
Aubrey Powell: Nein, es kam von mir.
Konnten Sie jemals in diesem schwarzen Bedford-Van herumfahren?
Aubrey Powell: (lacht) Nein! Nick war für diese Idee besonders empfänglich, weil er sich gut daran erinnerte, in diesem Van herumgefahren zu sein. Er mochte die Idee, weil in diesem bestimmten Lieferwagen eine Menge Dinge passiert waren.
Ich wette! Ich habe eine Frage zu dem Platz, den diese Boxen einnehmen. Die Early Years ist sind eine große rechteckige Schachtel, aber die Later Years Box hat eine traditionellere Form und Größe der Schachtel. War das deine oder ihre Wahl?
Aubrey Powell: Nein, es war meine Wahl. Ich wollte zum traditionellen Format zurückkehren. Die Sache ist, dass man sich irgendwann von der Spielerei entfernen muss. Grundsätzlich muss man sich auch überlegen, was der Käufer möchte. Sie wollen einfach und bequem den Inhalt finden. Und anstatt eine Schachtel zu öffnen, um Sie mit irgendwelchen Tricks oder Tricks anzulocken, ist es besser, einfach zu sagen: Was Sie sehen, ist, was Sie bekommen.
Ich bin selber Sammler und mag es, wenn alle Box-Sets an einen Platz passen. Die Early Years Box musste ich in ein anderes Regal stellen, weil sie einfach zu groß ist.
Aubrey Powell: Ich weiß, ich weiß – und dafür habe ich eine Menge Schwachsinn von der Plattenfirma einstecken müssen. Oh ja! (lacht)
Zum Schluss noch ein spannendes Thema, das bereits angesprochen wurde. Besteht eine Chance, dass nach den Early und Later Years vielleicht auch die Middle Years ihr eigenes Box-Set erhalten?
Jetzt, wo wir die Later Years in der Hand haben und die “Early Years” drei Jahre zuvor herausgebracht wurde, denke ich, sind die “Middle Years” das, was als Nächstes kommen wird, oder?
Aubrey Powell: Das könnte sein. Wer weiß? Irgendwann wahrscheinlich schon. Wir wissen einfach nicht, was als nächstes herauskommt und in welcher Reihenfolge.
Powell’s Antwort lässt hoffen! Das ganze Interview findet ihr unter diesem Link: Aubrey Powell: Pink Floyd’s Perennial Man of Vision Mike Mettler.