Roger Waters über The Wall, Mitt Romney, Ideen für ein neues Album und Olympia!
4.2.2012: Roger Waters hat dem “Herald Sun” ein Interview gegeben. Dabei werden einige interessante Punkte angesprochen, z.B. seine Beweggründe Jean Charles de Menezes Tod in der Show so explizit anzusprechen, aber auch wie er zu einer Olympia Teilnahme von Pink Floyd steht.
Besonders gut gefällt mir was Waters über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney zu sagen hat. “Dieser Kerl Romney, der so wie es aussieht die republikanische Nominierung gewinnen wird, musste klar kommen damit, dass er nur 15 Prozent Steuern zahlt.
Ich zahle 50 Prozent – und mir geht es sehr gut damit und ich kann es mir leisten. In all den Geschäften in denen er Unternehmer ist und Arbeitsplätze schafft – nein tut er nicht, er ist ein “Fucking Asset-Stripper” (ein verdammter Unternehmensausschlachter). Er ist ein Straßenräuber – aber uns wurde gelehrt, dass zu bewundern.”
Es sieht aus als ob Sie die Zeit Ihres Lebens hätten! Wie sehr steht dies im Gegensatz zur ursprünglichen The-Wall-Tour vor 30 Jahren?
ROGER WATERS: Ich werde jetzt nicht jemand in Pink Floyd schlecht machen, weil wir haben großes zusammen gemacht! Aber zu diesem Zeitpunkt wurden die Dolche gezogen und es war sehr ungemütlich. Jetzt habe ich diese wirklich gute Band und ich muss nichts verhandeln. Wohlgemerkt, ich habe das damals auch nicht aber es ist jetzt alles gut. Seitdem ist viel Wasser den Bach herunter geflossen.
Etwas das nicht auf dem Album ist Sie aber hinzufügten ist Jean Charles de Menezes, der unschuldige brasilianische Mann, der von der Polizei in der Londoner U-Bahn erschossen wurde. Was war es, an diesem Vorfall, das Sie so stark ansprach?
ROGER WATERS: Die Show dreht sich im Wesentlichen um die Erhaltung von Recht, sich gegen fehlgeleitete Autoritäten zu stellen und wenn du im Nachkriegs-England aufgewaschen bist und du immer gedacht hast, dass wir Cricket gespielt haben wüssten wie man sich benimmt. Unsere Polizisten waren nicht bewaffnet und die Bobbies waren draußen auf der Straße nur mit Knüppeln und sagten: “Hallo, Hallo, was ist den hier los?” Also die Tatsache, dass jemand geschossen hat und das “fucking” achtmal in den Hinterkopf, weil er wie jemand anderes aussah – ohne Fragen zu stellen – das zeigt, wie die englische Gesellschaft verkommen ist. Keine Köpfe rollten danach, es wurde niemand schuldhaft gefunden – das ist Terrorismus.
Es ist schon 20 Jahre her seit Ihrem letzten Album. Haben Sie schon etwas geschrieben, haben Sie noch etwas zu sagen?
ROGER WATERS: Ich habe so viele Lieder jetzt. Ich komme einfach nie dazu ins Studio zu gehen und sie alle zusammenzusetzen. Ich sitze gestern in meinem Hotelzimmer und blickte auf den Ozean, und ich begann etwas zu schreiben, und die erste Zeile war: “Wenn ich Gott wäre”. Das eröffnete mir eine riesige “Aladdin Höhle” an Ideen.
Die Gerüchte, dass Pink Floyd bei den Olympischen Spiele in London auftreten, sind von David Gilmour sofort dementiert worden. Es scheint, als werde es kein Wiedersehen mehr geben?
ROGER WATERS: Dave ist der Kerl den sie fragen müssen. Er sieht für mich wie jemand aus, der im Ruhestand ist. Aber was wäre der Punkt? Es war ein Alptraum im Jahr 1979 also warum sollten wir? Aber wenn ich das sage, ich liebte das was wir für Live8 taten. Ich bin wirklich froh, dies zu tun (The Wall Tour), das ist wirklich genug. Es ist keine Demokratie, das ist meine Band und ich mag es so.
“Ich sitze gestern in meinem Hotelzimmer und blickte auf den Ozean, und ich begann etwas zu schreiben, und die erste Zeile war: »Wenn ich Gott wäre«. Das eröffnete eine riesige »Aladdin Höhle« an Ideen.”
So ein Palaver. Ich weiß nicht, was RW mit dieser Hinhalte-Taktik auf Dauer erreichen will. Überzeugen kann uns wirklich nur eine neue Platte und nicht dieses ewige “ich habe bereits unzählige, großartige Songs geschrieben”.