Bob Ezrin: Comfortably Numb Solo war David Gilmour’s erster Versuch
Apropos Comfortably Numb Solo, das von Jon Carin abwertend dargestellt wurde, wegen der verwendeten Spiegelkugeln, Lasershow und dem wahrscheinlich viel zu langen Gitarrensolo. Es soll Leute geben, die, die Ursprungsversion, also mit Gitarre und so … schätzen. Der renommierte Musikproduzent Bob Ezrin beispielsweise berichtete vor ein paar Wochen, in einem Interview für das Total Guitar Magazin (8/2022), von seinen Erinnerungen, als David Gilmour im Studio das Solo von Comfortably Numb im ersten Versuch auf das Brett nagelte!
Diesen Moment hat Ezrin bis heute nicht vergessen und sagte, dass Gilmour der beste Gitarrist sei, mit dem er je zusammengearbeitet hat. Ich denke, das sagt viel aus und bildet den Stellenwert von Gilmour ab.
Einen solchen Musiker hätte jede Band gern, oder? Einen Gitarristen, der mit zu den besten gezählt wird, egal, was er spielt. Vielleicht kann er auch noch gut singen, sieht passabel aus, haut ein geniales Solo nach dem andere raus, okay, das wäre dann doch zu viel des Guten …
BOB EZRIN ÜBER DAVID GILMOUR’S COMFORTABLY NUMB SOLO
The second solo in Comfortably Numb, which may be the best solo of all time, is actually a first take. It was so powerful when I heard it and saw him play it, it literally brought tears to my eyes – and it has many times since then.
Even though this is a record that I participated in, and by all rights by now should be fairly dry for me, that moment is still, for me, one of the most emotional moments in all of music.
It was always that first moment of inspiration that produced the magic.
BOB EZRIN ÜBER DAVID GILMOUR’S TALENTE
He has an innate musicality that’s informed by the blues. So he’s incredibly lyrical and melodic, and all his melodic structures are built on a blues foundation. And that makes them really soulful.
Aside from that he has a majesty of tone, and that comes from the combination of his slow vibrato and his really precise picking and how strongly he holds the strings, so that the notes ring a long, long time. Add to that an amazing instinct for what’s going to work where, and you end up with one of the greatest guitar players of all time.
For me, the bottom line about David Gilmour is you could give him a ukulele and a Pignose amp and he’d still make it sound majestic, beautiful and stirring.
It’s in the fingers, ultimately, and he has an exquisite left hand. He massages the music out of the guitar. And also his right hand – the combination of picking and the occasional use of the tremolo bar, again it’s kind of caressing the instrument and pulling the sound out of it…
I’ve had the privilege of working with some truly great guitar players in my career, but I have to say that David Gilmour is my favorite of all of them, and I’m sure I’m not alone in that.
Quelle: Guitar World – David Gilmour’s legendary solo in Pink Floyd’s Comfortably Numb was his first take
…der Herr Ezrin spricht mir ja sowas von aus der Seele !…auch ich bin ein absoluter Fan der THE WALL Version und habe auch jede andere später von Gimour gespielte Version mit Begeisterung aufgenommen.Ich bin seit meiner frühsten Jugend Pink Floyd Fan und bin auch nach mehr als fünfundviezig Jahren von dieser Band begeistert.Jedes Album verbinde ich mit einem bestimmten Lebensabschnitt oder einem besonderen Erlebnis.David war und bleibt seit jeher mein Hero.Kein Kilminster oder sonst irgendwer kann ihn ersetzen oder sein einmaliges Gitarrenspiel jemals erreichen.Meine Begeisterung wird bleiben,und kein Leiharbeiter wie Carin oder irgendjemand der glaubt nach 1987 wäre nur noch mangelnde Qualität von Pink Floyd geliefert worden wird wird jemals daran etwas ändern…is eben so .
…bis denne
Mattes
Dem ist nichts hinzuzufügen!
Danke
Sehr schön gesagt! Runs down like oil, dude Mattes 😉 Insofern ist es ein Genie-Streich von Roger's neuer CN-Version des kompletten Solo-Weglassens. Dieses Fehlen des Gilmour-Moments tut nicht so weh, ist aber genau das, was ich am ganzen THE WALL-Album (und alle anderen Floyd-Alben) so liebe. Außerdem: David's Vocals sind sanft und schöne Momente, er könnte mir das Telefonbuch vorsingen und mir würd's gefallen ;-). Cheers.
Fairerweise könnte man es auch so sehen, dass die Geschichte dass hier ein First-Take vorliegt, auch etwas über Roger Waters aussagt. Nämlich dass er anerkannt hat, dass hier nichts mehr zu verbessern ist und es dann so lassen konnte. Das hätte ich jetzt nicht unbedingt vermutet.
Unglaublich eigentlich, was für ein genialer Gitarrist David ist. Finde es immer noch erschütternd, dass Polly einmal in einem Interview meinte, sie wolle ihn dazu bringen weniger Soli zu spielen und sich mehr auf Texte zu konzentrieren…
Ja, total erschütternd. Aber hey, wir wissen es doch, die katholische Kirche lehrte über Jahrhunderte hinweg … die Frauen sind es, in ihnen steckt …
Er sollte sich endlich trennen von ihr!
👿
Halt halt halt, Werner! Scheidungen sind in der katholischen Kirche nicht vorgesehen! Deshalb gibts ja auch die anglikanische Kirche! 😛
Künstlerisch gesehen, auf jeden Fall.
Was mich verwirrt: Hat Gilmour nicht selbst erklärt, dass er dieses Solo durch das Hin- und Herfaden zwischen verschiedenen Takes beim Mix erschaffen hat? (Eine Technik, die er auch in "On the Turning Away" nochmals anwenden sollte.) Wie passt das mit Ezrins Aussage zusammen?