Filmpremiere: David Gilmour feiert “Remember That Night” in London

Am 6. September präsentierte David Gilmour seine neue Konzert-DVD “Remember That Night” im Londoner Odeon Kino live.

Um 16:30 Uhr kamen Gerhard, Bas und ich beim Odeon Theater an. Drei sehr große David Gilmour Werbebanner schmückten das Odeon. Der kleine Park inmitten des Leicester Square war mit Menschen gefüllt und wir sahen Gavin Elder mit seiner Kamera, wie er gerade Fans interviewte. Die BBC hatte einen Übertragungswagen vor dem Kino abgestellt und ein Kamerateam überprüfte gerade ihre Ausrüstung. Danach begrüßten mich Frank und Martin (The Wall E-Book). Sie hatten am Nachmittag Gilmour, Polly und die Band persönlich getroffen.

Frank: Das war so gegen 15:00 Uhr. Ich bin ja fast in Ohnmacht gefallen. 🙂 Erst war er nur oben auf dem Balkon und nach der bitte von einem der Fotograf kam er direkt runter … unglaublich!!

Bei einem Rundgang um das Kino kamen wir am Satelliten Übertragungswagen vorbei. Eine Tür stand offen und ich beobachtete jemanden am Mischpult, der gerade an den Fanvideos für die Q&A Session arbeitete. Schließlich kam die Person heraus und es war kein geringerer als Andy Jackson. Ich hatte vor einigen Jahren einmal ein Interview mit ihm geführt. Als ich ihn grüßte, kam er sofort auf mich zu. Er war sichtlich genauso aufgeregt wie wir.

Danach besuchten wir das “The Imperial Pub”. Von Gilmours Blog war es zum Fan Treffpunkt ausgewählt worden. Ein Arbeiter mit lärmender Presslufthammer vertrieb uns von dort. Ein weiteres schönes Pub am Leicester Square war das “The Moon Under Water”. Hier verweilten wir eine gute Stunde. Frank war so freundlich und drückte mir ein 8-seitiges Programmheft vom heutigen Event in die Hand. Später sollte jeder Kinobesucher ein solches Heft auf seinem Sitzplatz finden.

Bob Klose, Phil May, Gerald Scarfe, Marc Brickman ….

Gegen 19:00 Uhr konnte man endlich ins Kino hinein. Im Foyer blieben wir stehen und beobachteten die geladenen Gäste, die von Gilmours Manager Paul Loasby (Seit kurzem auch Pink Floyd Manager. Er teilt sich diese Aufgabe mit Tony Smith dem Nick Mason und Genesis Manager.) freundlich begrüßt wurden. Und so sahen wir wie Bob Klose Pink Floyd Gitarrist der ersten Stunde hereinkam. Klose hatte ich letztes Jahr bei Gilmours letzten Konzert in der Royal Albert Hall getroffen. Phil May Sänger der legendären Pretty Things war der nächste Prominente. Ich hatte ihn 2001 mit seiner Band live in der Royal Festival Hall gesehen. Damals spielte Gilmour mit. Kurz darauf ging Phil Taylor, Gilmours Gitarrentechniker, bei uns vorbei. Er hatte nur wenig Zeit, weil er ja noch arbeiten mußte. Ich konnte ihn aber ganz schnell nach seinem “The Black Strat” Buch befragen. Aber alles, was er sagte, war, dass es bald veröffentlicht werden würde. Danach verschwand er gleich in den Kinosaal.

Dann kam jemand der Gilmour sehr ähnlich sah. Es war Peter Gilmour Davids Bruder. Die beiden haben sehr ähnliche Gesichtszüge. Gerald Scarfe stand plötzlich neben uns und ließ sich sehr gerne fotografieren. Marc Brickman, das Lichtgenie, ging an uns vorbei. Wir konnten ein paar Worte mit einem gut aufgelegten Guy Pratt wechseln. Ein Foto und Smalltalk waren kein Problem für ihn. Der “On an Island” Produzent Chris Thomas war natürlich auch eingeladen. Das war wirklich sehr aufregend, neben all diesen Prominenten zu stehen und zum Teil auch mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Laser, Spots, Nebel bei Echoes, Gilmour Q&A

Schließlich leerte sich das Foyer langsam und es war Zeit den Kinosaal zu betreten. Links und rechts von der Bühne standen zusätzlich aufgestellt und sehr kompetent wirkende Lautsprecherboxen. Auf dem Bühnenboden waren viele kleine Spiegel die für die Laserstrahlen angebracht worden und “selbstverständlich” waren auch einige Scheinwerfer zusätzlich angebracht worden. Brickman lässt grüßen! Zu meiner Überraschung lief gerade die Tour Dokumentation “Breaking Bread, Drinking Wine”, als wir hereinkamen. Die Aufnahmen waren absolut beeindruckend. Gilmour wie er mit Lech Walesa Schnaps trank. Gilmour wie er über das schlechte Wetter am Danzig Konzerttag sprach. Ein paar Aufnahmen vom Bühnenaufbau und zu guter letzt fantastische Aufnahmen von Comfortably Numb live vor 50.000!

Schließlich wurde es ernst. Gilmour betrat die Bühne und spielte Castellorizon!! Genial! Was mir gleich auffiel, war, dass da noch eine zweite Gitarre auf der Bühne aufgestellt lehnte. Also sollte wohl noch etwas folgen. Castellorizon ging fließend in On an Island von der DVD über. Zum Film kann ich folgendes schreiben. Die Kameraführung und Nahaufnahmen sind wunderbar gewesen, sobald es aber dunkler wurde, konnte ich sozusagen ein Piktogramm auf der Leinwand sehen!? Besonders gefallen haben mir: This Heaven, The Blue, Shine On You Crazy Diamond, High Hopes, Wish You Were Here und natürlich Echoes. Bei Echoes wurden Laser im Kino aktiviert. Der Nebel waberte auf dem Bühnenboden und Lichtspots schossen durch den Saal!!

Songliste:
01. Castellorizon live
02. On An Island
03. This Heaven
04. The Blue
05. Take A Breath
06. Shine On You Crazy Diamond
07. Time
08. Arnold Layne
09. High Hopes
10. Wish You Were Here
11. Echoes

Danach kamen David Gilmour mit BBC Radiomoderator Stuart Maconie auf die Bühne. Die Q&A Session begann. Die Fan-Fragen an Gilmour hatte sein Manager Tage zuvor ausgewählt. Dadurch waren die interessanten nicht darunter. Schön war zu hören, als Gilmour sagte, das er noch nicht vorhat in den Ruhestand zu gehen, sondern ganz im Gegenteil früher oder später ein neues Album herausbringen möchte! Zu meiner Überraschung wurden auch Fragen aus dem Publikum zugelassen. Ich versuchte mein Glück und hob die Hand, kam aber nicht zum Zug. Meine Frage hätte gelautet: Hallo David. Ich war bei deinen Konzerten in Venedig. Es war eine große Überraschung als du am ersten Abend “On The Turning Away” anstimmtest. Aber nicht nur für mich. Auch deine Band schien mehr als überrascht wenn nicht sogar etwas unvorbereitet. Kannst du mir verraten was dich dazu bewogen hat diesen Song zu spielen? Na ja nicht gerade short und snappy wie von FED verlangt. Eine junge Frau aus Deutschland konnte aber ihre Frage stellen. Die Fragensteller waren sehr diszipliniert und niemand fragte Gilmour nach der obligatorischen Pink Floyd Reunion Tournee oder seinem Verhältnis zu Roger Waters.

The Island Jam

Ich sagte noch zu Bas: “Ich glaub, dass Gilmour heute entweder einen neuen Song oder den Island Jam spielen wird!” Dass meine Prophezeiung eintraf, überraschte mich trotzdem einigermaßen. Gilmour fing schon an auf seiner Gibson Gitarre zu spielen während Phil Taylor und die Crew noch damit beschäftigt waren das restliche Equipment auf die Bühne zu bringen. Das Schlagzeug und das Keyboard wurden auf die Bühne geschoben. Gilmour: “Wie werden jetzt einen Jam für euch spielen!” Schließlich bat er die anderen Musiker auf die Bühne, als dann zuletzt noch Rick Wright auf die Bühne kam, gab es tosenden Applaus.

Was soll man dazu noch sagen! Eine großartige Premierenfeier! Gilmour ganz locker, spielt zum Abschluss auch noch ein über 10-minütige Jamsession mit seiner Band! Und zu guter Letzt noch eine Umarmung von David und Rick!

Island Jam – Band:
David Gilmour: Les Paul Gitarre
Richard Wright: Keyboards
Phil Manzanera: Guitar
Steve DiStanislao: Drums
Guy Pratt: Bass
Jon Carin: Guitar
Dick Parry: Saxofon

Led Zeppelin trifft Pink Floyd

Und dann war der Zauber vorbei. Ich blieb wie immer noch etwas sitzen, um einfach noch die ganze Atmosphäre des Saals zu genießen. Gerhard und Bas kamen zu mir. Es verstrichen gut 10 Minuten, als plötzlich Rick Wright im Kino weniger Meter neben uns auftauchte. Die Chance ließen wir uns nicht entgehen und gingen auf ihn zu. Er blieb stehen und unterschrieb gerne auf On an Island CDs und dem Programmheften. Nach zwei drei Minuten war er allerdings wieder weg, Wright: “So guys i have to leave just two more”, und so kam ich auch noch zu einem schönen Autogramm. Kaum war er weg kamen Steve DiStanislao und Colin Norfield direkt auf uns zu! Die waren wirklich gut drauf! Mit den beiden kam ich dann auch etwas länger ins Gespräch. Steve DiStanislao erzählte, das er heute erst angekommen sei. “Back in London. I love England!” Er meinte noch, das Ganze sei für ihn nach wie vor wie ein Lotteriegewinn. Colin Norfield erzählte mir, dass er morgen nach Deutschland fährt. Er wird mit Herbert Grönemeyer auf Tour sein. Auf meine Frage nach den The Australian Pink Floyd meinte er, dass er mit dem Manager nicht mehr zusammen kommt und er es nicht nötig habe um jeden Preis mit ihnen zu arbeiten. Natürlich ging es dabei um das liebe Geld.

Von außen beobachteten wir noch das rege Treiben. Einige Fans versuchten direkt vor dem Kinoeingang noch das eine oder andere Autogramm zu erhaschen. Ich stand mit Bas einige Meter davon entfernt, als durch die Menge ein Herr mit auffallender Haarpracht sich durchschlängelte. Keiner hatte ihn erkannt aber mir schoss es sofort! Robert Plant von Led Zeppelin, das darf doch nicht wahr sein! Nicht das ich jetzt der große Zeppelin Fan bin aber ihn zu sehen war schon etwas Besonderes. Er ging an uns vorbei und ich ihn grüßen. Ich wußte nicht, dass Gilmour und Plant sich so gut kennen. Wenn Gilmour ihn zu seiner DVD Premiere einlädt und Plant auch kommt dann muss das Verhältnis schon ein gutes sein.

Ich kenne ein Plant Interview aus dem letzten Jahr, bei dem er über Gilmour spricht. Die beiden haben sich im März zufällig in Paris im gleichen Hotel getroffen. Gilmour spielte zwei Konzerte in Paris. Er meinte damals noch, dass Gilmour sich entscheiden muss welchen Weg er gehen möchte. Den mit Pink Floyd oder den auf Solopfaden. Diese Frage wird sich Plant allerdings auch bald stellen müssen. Die Begegnung von damals schien auf jeden Fall Spuren hinterlassen zu haben, sonst hätte Gilmour ihn wohl nicht eingeladen.

Guy Pratt Interview mit David Gilmour

David Gilmour gab bei der Premierenfeier Guy Pratt für Planet Rock ein Interview. Man kann sich das Interview derzeit noch auf der Webseite von Planet Rock anhören. Außerdem zwei Livetracks von der DVD: Comfortably Numb mit David Bowie und Wish You Were Here.

Geht auf die Planet Rock Webseite – Listen Now – Listen Again – Nicky Horne – David Gilmour Premiere anklicken.