Roger Waters 1.4.2011 Mailand, Mediolanum Forum

Am 1. April frühmorgens um 4:30 Uhr begann mein erstes »The Wall live« Abenteuer, der Saison 2011. Michael und ich machten uns auf den Weg von Wien nach Mailand!

Ausgangspunkt der Reise war der Wiener Flughafen in Schwechat. Aufgrund einer FlyNiki Mitarbeiterin, die sich in einem »My Hands Felt Like Two Ballons« Zustand befand, und deshalb am Check-in-Schalter Stillstand herrschte, hätte unsere so hoffnungsvoll begonnene The-Wall-Mission, beinahe ein jähes Ende gefunden. Das Glück aber war uns hold und wir erreichten gerade noch das Boarding des Fliegers! Magenschutzmittel und Tranquilizer wären jetzt fein gewesen!

Herrlicher Frühlingstag in Mailand

Als wir um 9 Uhr uns in Mailands Zentrum umsahen, herrschte prächtiges Wetter. Wir hatten einige Stunden Zeit, die wir zum Flanieren durch die Innenstadt nutzten. Ich warf noch ein paar Blicke in die Prada und Louis Vuitton Schaufenster, bevor wir den Mailänder Dom genauer inspizierten.

Nachdem Stress beim Flughafen überraschte uns die Nachricht vom U-Bahn-Streik nicht besonders, dass unser Hotel vom Forum 8 Kilometer entfernt lag, schon etwas mehr! Mit dem Taxi ging es dann raus aus Mailand. Das Forum, in dem Waters die “Wall” aufstellen lässt, liegt eigentlich außerhalb Mailands, in Assago.

In The Flesh?

Um 19:00 Uhr, endlich waren wir beim Forum angekommen. Bei der Abendkasse trafen wir Thomas, der unsere bei Waters.com gekauften Karten, bereits in der Hand hielt! Für alle, die Karten über Waters.com gekauft haben, noch ein paar Informationen. Das Karten-Prozedere funktioniert einwandfrei, mit dem Bestätigungsausdruck und gegen Vorzeigen eines Ausweises, Kreditkarte wurde nicht verlangt, aber natürlich hatte ich sie dabei, erhält man die Karten bei der Abendkasse! Unsere Plätze waren heute auch nicht schlecht, wir saßen in Reihe 1 auf den Sitzplätze 8, 9, und 10!

Wenige Minuten später trafen wir vor der Halle peu à peu weitere Pink Floyd Fans. Lukas Schönthal, gerade erst noch bei The Wall in Barcelona, und Bernhard, die beiden Schweizer sind mit dem Auto angereist und weitere Schweizer, Üse Junger (von der Band Crazy Diamond), Martin Jost und Raoul Mosimann. Peter Bach der einzige Floyd-Fan-Vertreter aus Deutschland in Mailand (?) und natürlich Nino Gatti, Stefano Tarquini und Alberto Durgante aus Italien.

Um 20 Uhr wurde es Zeit das Forum von innen zu begutachten, bis zum Konzertbeginn hatten wir noch eine Stunde, also gingen wir hinein. Die Bühne konnte man nicht übersehen, fast schon zu groß, für die diese „kleine“ Halle! Gerade noch ging sich die Montage des Lichterkreises in der Höhe aus, und ich denke, dass die Mauer links und rechts an den Seiten etwas gekürzt war. Die Technik war schon sehr beeindruckend. Beim Mischpult fiel uns eine Filmkamera auf, keine Videokamera, nein eine richtige „Hightech-Super-Profi-Kamera“! Vielleicht Probe-Aufnahmen für die geplanten Aufnahmen in London im Mai. Who knows?

Und schließlich war es so weit. Ich konnte es nicht glauben, nach dieser langen Zeit. Seit 2009 wusste ich von Rogers Plänen, mit The Wall auf Tour zu gehen und nun war ich in Mailand, saß in der 1. Reihe und wartete darauf, dass es losging! Wir hörten noch Bob Dylan und John Lennon Songs, bevor das Licht um circa 21 Uhr abgedunkelt wurde und das „Spartacus-Intro“ begann. Zwei Soldaten trugen “Pink” herein und warfen ihn auf die Bühne!

Also was sich auf der “Wall” alles abspielt, dass versuche ich erst gar nicht zu beschreiben. Wirklich beeindruckend, mehr will ich dazu gar nicht erst schreiben! Alles hat seine Bedeutung. Mir gefiel auch der Druck, mit dem das Ganze musikalisch dargeboten wurde! Herrlich wie das Schlagzeug, die Gitarren und Waters Gesang einen nicht loslassen wollten, von den Filmen gar nicht zu reden! Diese erste Stunde des Konzertes verging wie im Flug. In der Pause gab es auf der “Wall” Fotos und Informationen von getöteten Soldaten, selbstverständlich auch Rogers Vater Eric Fletcher Waters, politischen Aktivisten und Zivilisten, zu sehen. Dazu lief eine musikalische Untermalung, eine Mischung aus Enya und World-Music. Auf alle Fälle sehr passend.